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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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genug kamen.
    »Die ganze Zeit habe ich gedacht, dass dein Mund dazu da ist, mich anzuschreien und mir zu sagen, wie stur ich bin. Aber da liege ich ganz falsch. Jetzt habe ich das alles und Küsse und Schreie und ›Ich liebe dich‹ noch dazu. Das gleicht es etwas aus, meinst du nicht?«
    »Das könnte man so sehen.« Er grinste. »Obwohl …«
    Die Schlafzimmertür wurde so plötzlich aufgerissen, dass sie beide erschraken. Männer, bewaffnet und schwarz gekleidet, kamen hereingestürzt, und einer hob eine Pistole und schoss auf Guin.
    Guin spürte den Stich des gefiederten Pfeils kaum, der sich in seinen Rücken bohrte. Er hatte bereits den Dolch unter Malayas Kissen hervorgezogen und war aufgesprungen. Er stellte sich zwischen Malaya und den Schützen und parierte das erste Schwert, das geschwungen wurde, ohne Furcht und ohne sich darum zu kümmern, dass er nackt war. Sein Dolch fuhr in einen Brustkorb und wieder heraus, während er dem Mann das Schwert entriss und es selbst benutzte. Obwohl es nicht gut austariert war, schlug Guin dem nächsten Mann, der auf ihn zustürzte, den Kopf ab. Sein einziger Vorteil war, dass sie nacheinander durch die kleine Tür kommen mussten. Er konnte sie von Malaya fernhalten und sie einen nach dem anderen oder zu zweien besiegen, solange er schnell und entschlossen handelte.
    Unglücklicherweise begann das Pfeilgift beim sechsten Eindringling zu wirken. Ihm wurde schwindlig, und er verlor die Orientierung. Aber noch immer brachte er einen nach dem anderen zur Strecke. Doch er war zu langsam, und sie drängten in den Raum, ein paar schafften es sogar, an ihm vorbeizukommen. Laya war ebenfalls aufgesprungen und hatte sich die Waffe eines Toten geschnappt, ein Kurzschwert, das sie schnell und entschlossen schwang, um diese Dummköpfe daran zu erinnern, dass sie nicht nur eine hübsche kleine Prinzessin war. Nur wenige konnten mit ihrer Beinarbeit mithalten, und sie glitt vor und zurück, streckte und duckte sich, um den Hieben auszuweichen.
    Die Frage war, wie viele es waren und wie lange er gegen die betäubende Wirkung ankämpfen konnte. Die Chancen standen nicht gut, wie ihm voller Entsetzen bewusst wurde, als sein sexuell verausgabter Körper die Wirkung der Droge noch verstärkte. Er fiel auf die Knie, seine Augen hatten sich noch nie so schwer angefühlt. Er dachte nur an Malaya, ihren Namen bis zum Schluss auf den Lippen, und schlug dann hart auf dem blutbedeckten Boden auf.
    »Aha … da ist er ja wieder.«
    Guin kam zu sich und hob langsam den Kopf, der sich immer noch drehte von dem Betäubungsmittel. Seine Sicht war verschwommen, seine Augen schwer von den Drogen. Er versuchte, sich zu bewegen, doch er stellte fest, dass er nicht konnte. Er spannte die Muskeln an, und er hörte das helle Klirren von Metall, denn er war oberhalb des Bizeps und an den Handgelenken gefesselt.
    Als er erkannte, in was für einer Situation er war, gelang es ihm, seine Benommenheit abzuschütteln, und sein ganzer Körper bäumte sich auf. Rasch wurde ihm klar, dass er an beiden Armen, am Hals und an den Oberschenkeln und Fußknöcheln gefesselt war, in kniender Stellung auf dem harten Steinfußboden, die Knie ungefähr einen halben Meter gespreizt.
    Außerdem war er splitternackt.
    Es war heiß, und er war schweißüberströmt, seine Haare tropften vor Nässe, als er sie sich aus den Augen schüttelte. Er sah das schwarze Feuer links und rechts neben ihm, und er spürte, wie es das Metall seiner Fesseln erhitzte. Dann hob er ruckartig den Kopf und blickte geradeaus.
    Sein Magen krampfte sich zusammen, und sein Herz setzte aus, als er Malaya in genau der gleichen Stellung vor sich sah. Ihr Kopf war nach vorn gefallen, und die Haare klebten ihr am Körper.
    »Malaya!« Er zerrte an seinen Fesseln, um zu testen, wie stark sie waren.
    »Typisch«, erklang eine Frauenstimme hinter ihm. »Festgekettet und angeleint wie ein Hund, und trotzdem hast du nichts anderes im Sinn, als hechelnd zu deiner Herrin zu laufen.«
    Guin versuchte, sich umzudrehen, um die Sprecherin zu sehen, doch er war so stramm gefesselt, dass er sich kaum bewegen konnte. Er brauchte nicht zu raten, wer ihn gefangen genommen hatte. Er wollte sie nur in die Finger bekommen.
    »Acadian«, sagte er mit ausgedörrter Kehle.
    »
Ajai
Guin«, erwiderte sie den Gruß.
    Das Geräusch einer Kette gegenüber zog seine Aufmerksamkeit auf sich, und er sah, wie Malaya den Kopf hob, die whiskeyfarbenen Augen zweifellos vernebelt von den

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