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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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gleichen Drogen, die man ihm verabreicht hatte. Als sie ihn bemerkte, riss sie an den Ketten.
    »Guin!«
    »Schon gut, Liebling«, sagte er schnell.
    »Nein, es ist nicht gut. Ihr seid beide geliefert, und das weiß er auch«, sagte Acadian belustigt.
    Malaya blickte über seine Schulter, und er sah das Erkennen in ihren Augen.
    »Helene.«
    »Acadian«, berichtigte sie. »Tatsächlich beides. Acadian Helene, wie meine Mutter sagen würde. Vor dem Krieg habe ich meinen Vornamen nie benutzt. Ich hielt es für klüger, meinen Adelsnamen von dem Ruf als Folterin, den ich erlangt hatte, zu trennen. Nur für den Fall.« Sie beugte sich zu Guins Ohr hinunter und flüsterte: »Wirklich raffiniert von mir, findest du nicht?«
    »Raffiniert ist nur, dass jemand so Verderbtes wie du ein so unschuldig aussehendes Äußeres hat«, knurrte Guin.
    »Freche Beleidigungen. Auch ganz typisch. Mal sehen, was ich noch vorhersagen kann, hmm? Ich sage vorher, dass du völlig den Verstand verlierst, wenn Andonel, der treue Diener, den du hinter Malaya stehen siehst, den königlichen Körper vergewaltigen wird.«
    Sie musste nicht lange warten. Mit Tränen in den Augen sah Malaya, wie Guin wütend brüllte und so lange an den Ketten zerrte, bis er überall blutete. Verzweiflung, Angst und Selbstvorwürfe spiegelten sich in seinen granitfarbenen Augen. Als ihm klar wurde, dass sein Kampf vergeblich war, beruhigte er sich, doch er wandte seinen hasserfüllten Blick nicht von dem Diener ab.
    »Wenn du sie anfasst, breche ich dir jeden verdammten Knochen in deinem verdammten Körper«, stieß er drohend hervor.
    Andonel bedachte Guin mit einem angedeuteten Lächeln, berührte Malayas Wange und strich ihr das Haar über die Schulter zurück, wobei er ausgiebig über ihre Haut fuhr. Guin sah, wie sie erschauerte, während sie den Kopf abwandte, um ihm auszuweichen.
    »Warte. Bevor wir dazu kommen«, sagte Acadian mit einem belustigten Klang in der Stimme. »Ich will dir zeigen, dass ich nicht völlig herzlos bin. Alle machen aus mir eine gefühllose Hexe. Aber das stimmt einfach nicht. Der Tod meiner Tochter hat mich tief getroffen. Und jetzt sind der Priester und das Miststück, die sie getötet haben, ebenfalls tief getroffen, nicht wahr?« Sie blickte einen Augenblick auf Guin, als wartete sie auf eine Reaktion, zuckte dann die Schultern und trat neben ihn. »Egal, sollen wir einen kleinen Handel abschließen? Das gefällt dir bestimmt, Guin. Du hast jahrelang in dem Wissen gelebt, dass es dich das Leben kosten kann, wenn du die kleine Königin vor allem Bösen in der Welt beschützt. Aber hast du dich schon einmal gefragt, ob sie das Gleiche tun würde? Hmm?«
    »Halt den Mund«, spie er aus und richtete den Blick auf Malaya, deren Körper vor wachsender Furcht zu zittern begann. Er wusste, dass sie sich an die Vision erinnerte, die sie beide gehabt hatten. Sie wussten, wohin das führen würde. »Wir beide wissen, dass sie ein selbstbezogenes Miststück ist, das sich einen Dreck um die kleinen Leute kümmert, die Tag für Tag nach ihrer Pfeife tanzen. Hat sie sich je nach Fatima erkundigt? Dem Dienstmädchen, an dem ihre Männer vorbeimussten?«
    Er hörte sie gequält aufstöhnen und starrte sie an. Sie musste mitmachen, sonst kamen sie in die größten Schwierigkeiten. Schlimmer noch, als es ohnehin schon war. Das Letzte, was er wollte, war, mit Acadian um Malayas Leben zu feilschen. Sie würde nicht zögern, sich für ihn in Acadians Fänge zu werfen. Er wusste es tief drin. Doch er hatte sie zu lange beschützt, als dass er es so weit kommen lassen würde. Wenn sie ihn ein letztes Mal seinen Job machen ließe, konnte er sie vielleicht retten.
    »Siehst du? Jetzt denkt sie darüber nach.«
    »Fatima? Oh, es geht ihr gut«, kicherte Acadian. »Fatima, mein Engel, komm zu deiner Mutter.«
    Fatima trat in den Raum, atemlos und mit geröteten Wangen, doch sie lächelte, als sie auf halbem Weg durch den Raum zu Helene kam und sie fest umarmte. Acadian drehte sich um und blickte in zwei Paar wütende Augen.
    »Nun, was glaubst du, warum ich immer so gut über dich informiert war? Die Streitereien. Die Vergnügungen. Welche Gerüchte in Umlauf waren und was wirklich stimmte. Obwohl sie, so ein böses Mädchen, nicht herausgefunden hat, dass ihr zwei tatsächlich ein Liebespaar seid, bis wir euch geschnappt haben. Was glaubt ihr, woher wir wussten, wo ihr wart und dass Malaya endlich keine Palastwache hatte? Ich muss zugeben, das war ein

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