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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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überraschender Bonus für den Tag. Doch ich hatte genug Informationen, also konnte ich ein bisschen mit Killian plaudern, als meine Leute dich abgeholt haben. Gibt es ein besseres Alibi als den Chef der Stadtaufsicht? Danach wird nie wieder jemand einen Verdacht gegen mich hegen.«
    Unbewusst fasste sie sich an den Hals, wo noch vor Kurzem dunkle Blutergüsse waren, die davon herrührten, dass Guin sie beinahe erwürgt hätte.
    »Jedenfalls, kein Groll gegen Tima? Ja? Nein? Sie war einfach nur ein braves Kind und hat gemacht, was ihre Mutter wollte. Geh, Tima, ruh dich aus. Jetzt ist Schluss damit, dass du das dienstbare Mädchen für das verwöhnte Mädchen spielst.« Fatima verließ den Raum so schnell, wie sie gekommen war, und Guin hörte, wie sie eine Treppe hinauflief. Das Haus, in dem sie waren, hatte also mehrere Stockwerke. Er hatte den Eindruck, als befänden sie sich ganz in der Nähe der Hauptebene der Stadt. Nur die reicheren Häuser hatten mehrere Stockwerke. Diese Häuser beschränkten sich anscheinend auf die ersten zwei oder drei Ebenen der Stadt, weil sie wegen der Nähe zum Königshaus als Prestigeobjekte galten. Vielleicht befanden sie sich ja in Helenes Haus. Kaum einen Block vom Palast entfernt! Doch sie konnten auch in Neuseeland sein. Plötzlich musste er an Rika denken. Die Wesirin besaß die Fähigkeit, Personen aufzuspüren. Malayas Abwesenheit müsste bereits bemerkt worden sein, und man würde fieberhaft nach ihr suchen. Solange sie noch die Kraft hatte, konnte Rika sie leicht finden. Das Problem war, wie sie sich verteidigen sollten, falls das Haus gestürmt würde. Helene und ihr Diener waren beide mit einem Dolch bewaffnet. Wenn sie nur Sekunden im Voraus gewarnt wären, würden sie ihm und Malaya die Kehle durchschneiden.
    »Egal, zurück zum Spieltisch. Mal sehen, wie viel deiner Herrin dein Leben wert ist, Guin.«
    »Es wird ihr nichts wert sein. Spar dir die Mühe. Ich bin bloß ihr Hengst für die Woche. Glaub mir.« Ihm fiel wieder ein, wie er sich gefühlt hatte, als er das tatsächlich glaubte, und er hätte nie gedacht, dass er einmal froh um diese Erfahrung sein würde. Seine Bitterkeit klang echt. Er blickte Malaya eindringlich an, damit sie ihn machen ließ.
    »Dann wollen wir diese Theorie mal testen.«
    Acadian trat an den seitlich stehenden Tisch und schob ihre Hand in den Lederhandschuh mit den berüchtigten Metallklauen, den sie bei ihren Folterungen immer benutzte. Es waren vier gebogene Zinken wie bei einer Gabel, nur viel schärfer; damit hatte sie bereits Trace gefoltert. Er hatte überall auf dem Rücken Narben davongetragen.
    Nachdem sie den Handschuh am Gelenk festgeschnallt hatte, ging sie wieder zu Guin. Sie stellte sich hinter den Krieger und brachte ihre Hand auf seiner Vorderseite in Position. Indem sie die Finger schloss, kamen die Klingen zum Vorschein, und sie fuhr damit durch sein Schamhaar. Guin atmete schwer, sein ganzer Körper wollte aufbegehren gegen die Drohung, doch er hatte nur den Blick auf Malaya geheftet.
    »Der Handel ist ganz einfach. Dein Leben gegen seins, kleine Königin.« Acadian lächelte, als sie die Kanzlerin anblickte. »Lass mich ihn töten, während du dabei zusiehst, und ich lasse dich ohne einen Kratzer gehen.«
    »Das ist eine Lüge. Ich weiß jetzt, wer du bist, und das ist ein Schwerverbrechen. Man wird dich töten.«
    »Erinnerungen können gelöscht werden. Ich habe eine nette Droge, die, sagen wir, dein letztes Lebensjahr auslöschen kann. Das könnte man vielleicht einen kleinen Kratzer nennen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Ein kleiner Kratzer also für dich …«
    Acadian drehte sich ruckartig zu Guin um und fuhr ihm mit ihren Krallen über die Brust wie eine launische Katze. Guin schrie auf. Die Klauen rissen ihm die Haut auf, wobei das Metall ganz heiß war von dem nahen Feuer. Das Feuer gab kein Licht ab, doch es brannte mit ziemlich großer Hitze.
    »Aufhören!«, rief Malaya und zerrte genauso hilflos an den Ketten wie er. Das war genau die Reaktion, von der er sie hatte abhalten wollen. Als er Luft schöpfte, streckte Acadian erneut den Arm aus und hielt ihn über eine unverletzte Hautstelle.
    »Jetzt habe ich also deine Aufmerksamkeit. Aber du kennst noch nicht den ganzen Deal. Wenn du aus irgendeinem verrückten Grund dein Leben für ihn opfern solltest, wirst du vergewaltigt … von Männern und einer Reihe anderer Dinge … und du bekommst meine Klauen zu spüren. Das wird so lange fortgesetzt, nun,

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