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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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wirklich leid.« Sie schlang die Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich.
    »Ich war«, er schluckte schwer, »meine Mutter hatte eine arrangierte Ehe nach der alten Klan-Tradition, dass man Ehen mit dem Feind schließt, um Frieden zu schaffen. Ihr Mann hat sie so verachtet und es sie immer spüren lassen. Sie sehnte sich nach Aufmerksamkeit und Liebe und hat sich einen Liebhaber genommen … und ist mit mir schwanger geworden. Weil ihr Mann sie nie angerührt hatte, wusste er, dass das Kind nicht von ihm war. Er hat mich das ebenfalls spüren lassen. Er hat gewartet, bis ich alt genug war, um es zu verstehen, und dann hat er die ›untreue Hure von Mutter‹ an den Haaren zu mir geschleift und sie vor meinen Augen totgeschlagen. Ich hatte ihr Blut überall auf meinen Sachen. Damals war ich sieben Jahre alt.«
    »Oh, Guin«, flüsterte sie erschrocken.
    »Er war mein erster Mord. Ein Vertrag, den ich mit mir selbst geschlossen und den ich erfüllt habe. Ich dachte, ich würde mich danach besser fühlen, doch es hat nur dazu geführt, dass ich mich genauso fühlte wie er. Verbittert, rachsüchtig, zutiefst verderbt. Ich habe den Mann getötet, der mich aufgezogen und beschützt hat, Malaya, und etliche andere, die mir nie etwas getan haben. Ist das der Mann, den du lieben willst?«
    »Das ist ein Teil von ihm, ja. Ein ferner Teil von ihm. Ich will auch den anderen Mann lieben, der mich mit den geschätzten Worten seiner Mutter bat, ihn zu einem besseren Mann zu machen. Seit damals bist du loyal und ehrenhaft gewesen, und du hast großartige Dinge getan, um für deine Leute eine bessere Welt zu schaffen.«
    »Ich glaube nicht an eure Götter, und ich verfüge nicht über die dritte Kraft. Ich kann nicht …«
    »Guin, hör auf! Nach so vielen Jahren«, sie lachte, »glaubst du etwa, ich weiß das nicht? Ich wusste alles, bis auf die Geschichte mit deiner Mutter und dass du Auftragsmorde ausgeführt hast, bevor wir uns begegnet sind. Das eine ist wichtig, das andere nicht, weil man nichts mehr daran ändern kann. Ob ich hoffe, dass du eines Tages Magnus deine Sünden beichten und darum bitten wirst, Buße zu tun? Natürlich. Ich liebe meine Götter, und ich brauche sie, damit sie dich beschützen und damit du irgendwann geläutert bist, ob du das nun willst oder nicht. Aber du kannst nichts daran ändern, dass ich dich liebe, Guin. Bitte … ich hinke dir fünfzig Jahre hinterher, und ich werde die nächsten fünfzig Jahre damit verbringen, es wiedergutzumachen. Du warst so lange allein und einsam, und ich will dich mit Aufmerksamkeit überschütten. Und«, sagte sie leise und schelmisch, als sie ihn küsste, »ich will ›Ich liebe dich‹ so oft sagen, als wäre es etwas Unanständiges, das dich anmacht.«
    Er musste lächeln.
    »Das ist es auch, und das weißt du.«
    »Ja, ich weiß.«
    Guin berührte ihren Mund sanft mit seinem, und der Kuss war zart und ganz anders als die, die sie zuvor ausgetauscht hatten. Er war so voller Gefühle, dass er sie augenblicklich in den Bann von Begehren und Leidenschaft zog.

12
    Guin hatte so lange darauf warten müssen, sie ohne Hemmungen zu umarmen und zu lieben, dass er sich nicht zurückhalten konnte, als er seine Hände über ihren Körper gleiten ließ. Sie küssten sich wieder und wieder, und jede Berührung von Lippen und Zungen sandte ihm diese Botschaft, als wäre es ein lieblicher Gesang.
Sie liebt mich … und ich darf sie ebenfalls lieben
.
    Rasch zog er sie aus, denn er musste ihre Haut auf seinen Handflächen spüren. Malaya war beinahe genauso begierig, ihn zu spüren. Als sie nackt waren, packte Guin sie unter den Armen und trug sie durch den Raum zum Bett. Sie sank darauf nieder und sah, wie er sich über sie kniete, und ein sinnliches Verlangen spiegelte sich in ihrem Gesicht. Sie hatte die Hände ausgestreckt, um ihn begierig an sich zu ziehen. Im Bruchteil von Sekunden war er über ihr, und sein Blut begann zu rauschen, als ihre und seine Haut auf wunderbare Weise miteinander verschmolzen. Sie glitt sanft unter ihn, wobei sie ihre langen Beine um ihn schlang und damit über ihn strich.
    »Sei meine Frau, mein Liebling«, forderte er sie auf, wie es ein Mann tun sollte, egal, wie mächtig die Frau war. »Sei meine Frau, und ich werde dein ergebener Mann sein.«
    »Ich werde deine Frau sein, und niemand wird es wagen, dem zu widersprechen. Nicht einmal Tristan. Ich liebe dich, Guin. Ich werde es tausend Mal sagen, weil es mich jedes Mal so angenehm

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