Sagan
werden. Hexen konnten allerdings zu Nekromanten werden, wenn sie nicht achtgaben oder richtig angeleitet wurden. Zum Glück hatte Valeras Großmutter Valeras Gabe, die in der Familie lag, rechtzeitig erkannt und sie gut angeleitet, lange bevor sie Nekromanten kennengelernt und fälschlicherweise für ihresgleichen gehalten hatte.
Es hatte Jahre gedauert, bis sie sich schließlich vom Makel der dunklen Magie reingewaschen fühlte, mit der sie ihre Seele ungewollt befleckt hatte. Fünf Jahre, um sich von nur vier Monaten schlechter Magie zu reinigen. Bis zum heutigen Tag hatte sie Angst, einen Fehler zu machen und jemandem damit zu schaden. Oder sich selbst. Heute hatte sie nach neun Jahren ihre Magie zum ersten Mal »gegen« jemand anderen eingesetzt, und der Tod der beiden hatte sie niedergeschmettert. Jetzt, wo sie in der Lage war, das Schlechte daran zu erkennen, hatte sie sich vor dem dunklen Gefühl der Verderbtheit gefürchtet, das sie erwartet hatte.
Doch es hatte sich nicht eingestellt. Das Universum hatte ihren Gebrauch der Magie als richtig und gut erachtet, die Toten als unglückliche Begleiterscheinung. Valera hatte nicht selbst das Böse in ihre Sphäre gebracht, das Böse hatte beschlossen, ihre Ruhe und Sicherheit zu stören, und hatte es somit verdient, ausgemerzt zu werden.
Doch das spielte für den Schattenbewohner keine Rolle. Wenn er auch nur den geringsten Verdacht hegte, dass sie Magie benutzte, würde er sie töten, weil er dann denken würde, sie sei genau wie die anderen, die seine Spezies jagten und quälten.
Ihr Büro!
Sie stöhnte auf, als ihr klar wurde, dass dort Hunderte von entworfenen, ausgearbeiteten und katalogisierten Zaubersprüchen waren, die sie gesucht und gesammelt hatte. Welchen Grund sollte sie nach neun Jahren in völliger Einsamkeit haben, sie zu verstecken? Sie musste diese Tür schließen und verriegeln, bevor er sie entdeckte.
Valera fuhr auf der Leiter herum und erblickte Sagan, der … uh … auf Höhe ihres Nabels vor ihr stand. Sie erschrak und verlor fast das Gleichgewicht und unterdrückte einen Schrei. Dann legten sich große, starke Hände auf ihre Hüften, um sie zu stützen, und er beugte automatisch den Körper vor, damit sie nicht den Halt verlor. Seinen feuchten und großartig gebauten Körper.
Valera schummelte. Als er sie mit seinen Händen berührt hatte, verschwanden all ihre Ängste und Sorgen, und ihr Gehirn registrierte nur noch Sagan und alle möglichen Einzelheiten an ihm. Sie legte die Hände auf seine Schultern, doch nicht damit sie das Gleichgewicht nicht verlor. Sie schummelte, um seine weiche dunkle Haut zu berühren. Valera spürte Wassertropfen, sodass ihre Finger leicht abrutschten und die Berührung zu einem Streicheln gespannter Sehnen und steinharter Muskeln wurde.
Sagan spürte, wie sie unter seinen Händen nur für einen Augenblick schwankte, bevor sie wieder festen Stand hatte. Auf einmal merkte er, wie er sein Gesicht an ihrem warmen Bauch rieb und wie seine Schultern von ihren Händen berührt wurden. Elektrische Impulse durchfuhren ihn und verstärkten auch das kleinste Detail, sodass seinen Sinnen nichts entging. Wie zum Beispiel, dass sie noch besser roch als zuvor, weil das Hantieren in der Küche dem Geruch von Lilien und weiblicher Wärme eine gewisse Süße beigemischt hatte. Und wie sich ihre Hände anfühlten, während sie langsam über seine Schultern zum Nacken glitten und es ihn heiß und kalt überlief. Vor allem wurde ihm ganz deutlich bewusst, dass er nur das Kinn zu heben und den Hals ein wenig zu strecken bräuchte, und schon hätte er ihre üppige Brust zwischen den Lippen.
Die Sinnlichkeit dieses Gedankens brachte ihn dazu, das Kinn zu heben, und sein Blick ging hinauf zu ihren bemerkenswerten türkisfarbenen Augen. Bei der Bewegung strich er mit der Nase und den Lippen über die Unterseite ihrer Brüste.
Er spürte deutlich, wie sie erbebte.
Diese Reaktion und das leise Seufzen, das darauf folgte, hatten eine tiefe und schmerzhafte Wirkung. Sagan spürte, wie sich sein ausgehungerter Körper zusammenzog und so sehr nach der Frau verlangte, die er festhielt, dass er sämtliche Regeln vergaß. Deshalb hob er sie hoch und ließ ihren Körper der Länge nach an seinem hinabgleiten. Als ihre Zehen den Boden berührten, hatte er die Arme um ihren üppigen Körper geschlungen, während ihre Hände mit den Enden seiner nassen Haare spielten.
Heiß. Oh Gott, dieser Mann ist heiß,
dachte Val mit einem
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