Sagan
unhörbaren lustvollen Stöhnen, während er sie in seinen Armen mit den Zehen hauchdünn über dem Holzfußboden hielt. Und
heiß
bezog sich allein auf die Wirkung seines männlichen und überaus anziehenden Körpers. Auf die starken Muskeln, die seine Knochen fest und doch so geschmeidig umschlossen; er musste fortwährend trainieren, um so fit zu sein. Für sie, die beinahe den ganzen Winter drinnen verbrachte, war das einzige Training, dass sie mehrere Stunden ein Buch hielt, und sie wusste, dass das an ihren Polstern zu erkennen war. Sie errötete bei dem Gedanken und versteifte sich in seiner Umarmung, als die Selbsterkenntnis sie traf. Das öffnete anderen Gedanken die Tür.
Wie zum Beispiel, dass er sie genauso leicht töten wie küssen konnte.
Valera wand sich in seiner engen Umarmung, um ihm zu bedeuten, dass sie losgelassen werden wollte. Für Sagan war die Botschaft wie ein Tritt, denn ihr Widerstand brachte ihm in Erinnerung, dass er ihre Anziehung ignorieren wollte. Vorsichtig ließ er sie los und sah, wie sie vor ihm zurückwich. Der Kontakt hatte insgesamt neunzig Sekunden gedauert, doch es hatte sich angefühlt wie eine Ewigkeit. Sagan war seine Sexualität nicht fremd, gehörte er doch zu einem Volk, dass sich seiner Offenheit und seiner Tradition einer umfassenden sexuellen Erziehung sämtlicher Schüler rühmte. Er erteilte selbst Unterricht, obwohl es darin mehr um Kampf ging und um Selbstverteidigung. Doch trotz seiner Vertrautheit mit allen Dingen, die Sex betrafen, war er angesichts ihrer Wirkung auf ihn ziemlich ratlos.
Wie konnte ein menschliches Mädchen ihn überhaupt stimulieren, ganz zu schweigen von der ungeheuren Intensität? Sie passten so wenig zusammen wie Affen und Kängurus. Zugegeben, sie gehörten zu den aufrecht gehenden Spezies mit gleichen Geschlechtsteilen, und ja, sie gehörten jeweils zum anderen Geschlecht und … sie war absolut sein Typ, was ihre Formen und ihre Schönheit betraf …
Bei Drenna
, diese verdammten Augen! Sie starrten ihn an, blaugrün schimmernd und wie verwundet, und lenkten seinen Blick auf ihre geröteten Wangen und ihren wohlgeformten Mund, wobei sich ihre Lippen unter ihrem beschleunigten Atem öffneten.
Valera zuckte zusammen, als plötzlich seine Hand nach vorn schoss und er sie seitlich am Hals packte, den Daumen fest auf der Unterseite ihres Kinns, während er ihr den Kopf zurückbog. Val keuchte, als sie die wutentbrannte Absicht in seinen rotholzfarbenen Augen sah, und zuckte abwehrend zurück … doch nur so weit, wie es sein fester Griff erlaubte.
»Du magst mich nicht!«, stieß sie hervor.
Das entlockte ihm nur ein belustigtes, sogar ein wenig arrogantes Lächeln, während er den Kopf tief zu ihrem hinunterbeugte.
Da bemerkte Valera, dass dieser groß gewachsene, hinreißende, fast nackte Mann sie küssen wollte, und auf einmal schien es nicht mehr den geringsten Anlass zur Sorge zu geben. Ihr Herz begann zu rasen. Ihre Hände folgten dem Entschluss, jede Vorsicht in den Wind zu schlagen, und sie glitt damit über die warme nackte Haut, über Brust und Rücken bis zu den Schultern. Sie spürte, wie seine trainierten Muskeln unter ihrer Berührung leicht zusammenzuckten.
Sagan vernahm im Hinterkopf einen warnenden düsteren Gesang wie aus einer griechischen Tragödie, doch eine viel kräftigere Stimme übertönte diesen Gesang und verlangte, dass er von der verbotenen Frucht kostete.
Nur ein kleines bisschen.
Der Priester rieb seinen Mund gegen ihren und nahm sich einen Moment, um ihre sanften, warmen Lippen und ihren schneller werdenden Atem zu spüren. Je schneller er wurde, desto mehr erregte es ihn. Denn er wusste, was das bedeutete. Er wusste, dass es ein Vorbote dessen war, was seine Sinne als Nächstes erreichen würde. Zuerst war es der Geschmack, während sich ihre Münder immer wieder kurz berührten, das Versprechen von etwas noch Süßerem und so Wohlschmeckendem, dass er nicht mehr warten konnte. Er suchte rasch ihre Zunge, verlangte nach der größten Intimität, damit er sie ganz mit dem Gaumen kosten konnte. Sie gab ein leises Schnurren von sich, dessen Vibration ihm heiß über den Rücken fuhr. Ihre Finger gruben sich in seine Haut, und ihr Körper schmiegte sich willig an seinen.
Augenblicklich legte er eine Hand auf die sanfte Wölbung ihres Rückens, wo er ihren hübschen Rundungen ganz nah war.
Sagans Herz setzte kurz aus, als sie die Berührung erwiderte und ihre Scheu verschwand und die Neugier die
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