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Sagan

Sagan

Titel: Sagan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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aber das Risiko will ich nicht eingehen.«
    Magnus nickte und streifte eilig seine Tunika ab und knotete daraus hastig einen Beutel.
    »Okay, Dae«, murmelte Guin. »Ich glaube, ich weiß, wie es geht. Halt dich einfach an mir fest und drück die Daumen.«
    Sie begegnete seinem Blick und nickte ein Mal. Sie wusste, dass er sie sehr wahrscheinlich loslassen würde, wenn sie einen Stromschlag bekämen, und sobald sie den Boden berührte, würde sie, gemeinsam mit Magnus, geröstet … und Guin ebenfalls, wenn er sich nicht festhielt.
    Er war nicht überrascht, als das Halsband ohne einen Funken aufsprang. Er hatte schon viel besser gesicherte Objekte ausgeschaltet. Er nahm das Halsband ab und warf es zu Magnus hinunter. Rasch folgten die Handschellen, und sobald er seine Werkzeuge wieder verstaut hatte, entfernte er Daenairas Knebel und hielt sie gut fest, während er den Abstand zum Boden kritisch abschätzte.
    »Sie ist als Helene zu mir gekommen«, krächzte Dae ihm leise ins Ohr, »dann als Angelique … und dann als Malaya. Ich weiß nicht, wer sie wirklich ist. Ich konnte nicht sehen, was real war!«
    »Ich weiß«, beruhigte er sie, während er in Gedanken fieberhaft die Termine durchging, die Malaya nach Beendigung der Senatsversammlung haben würde. Mein Gott, Malaya hatte gleich danach ein Treffen mit Helene und dem Kinderkomitee. War nicht Angelique im Komitee? Wie viele Senatorinnen würden daran teilnehmen, und welche verbarg den bedrohlichen Dolch? War Killian wirklich auf der Hut? Würde er Malaya beschützen?
    Das hier war eine List, um Magnus und Dae zu bestrafen, doch auch um die beiden Männer abzulenken, während Acadian eine Möglichkeit fand, die Kanzlerin in privatem Rahmen zu treffen und nah genug an sie heranzukommen, um ihr etwas anzutun.
    »Sie wusste, dass Magnus mich bitten würde, ihm zu helfen«, stieß er hervor. »
Bituth amec
, ich bringe diese verdammte Hexe um, wenn sie Malaya auch nur ein Haar krümmt.«
    Jetzt musste er sich beeilen.
    Ohne auf seine Hand zu achten, lockerte er den Griff um die Kette und ließ sich mit ihr rasch daran hinuntergleiten, bis dicht über den Boden. Dabei riss er sich die Hand auf, doch er beachtete es nicht. Er ließ Daenaira in Magnus’ ausgebreitete Arme gleiten und ließ sich dann selbst zu Boden fallen. Nachdem er seine Waffen gepackt hatte, eilte er mit den anderen zu den dunklen Schwaden.
    »Gib mir das«, verlangte Guin von Magnus. Als sie durch die Schwaden hindurchschritten, warf Guin die
Hurishs
hinter sich auf den Boden. Wenn sie durch den Bodenkontakt aktiviert wurden, würde Acadian vielleicht in ihre eigene Falle tappen. Doch er konnte sich vorstellen, dass sie nach der Versammlung nicht hierherkommen würde. Sie würde sich auf den Weg zu Malaya machen. Falls Acadian sie wegen der
Hurishs
angelogen hatte, was er hoffte, hatte sie vielleicht auch in anderen Punkten gelogen.
    Magnus nahm seine Tunika und warf sie Dae über. Sie klammerte sich auf eine Weise an ihn, die eigentlich nicht zu ihr passte, doch sie war geschwächt durch die Qualen, die sie erlitten hatte. Magnus wusste, dass es nur ihr Traum-Ich war, und jetzt, wo sie befreit war, könnte sie aufwachen, doch sie hatten beide vor derselben Sache Angst.
    Wie wäre es, wenn sie ins Lichtreich zurückkehrten?
    Widerstrebend ließ Magnus sie los, als er und Guin sich ins Schattenreich materialisierten, das dem Lichtreich am nächsten war. Sie landeten im Tempel des Sanktuariums, und ihr plötzliches Erscheinen verursachte einen gewissen Aufruhr unter den Betenden. Sie antworteten nicht auf die Fragen und eilten zu Magnus’ Gemächern.
    Der Priester stürmte hinein und wusste sofort, dass irgendetwas überhaupt nicht stimmte. Überall waren Heiler und Dienerinnen, doppelt so viele wie zuvor, als er gegangen war.
    »Was ist los? Was ist passiert?«, brach es angsterfüllt aus ihm heraus, während er sich einen Weg zu seiner Gemahlin bahnte.
    Lähmendes Entsetzen übermannte ihn, als er Dae mit geschlossenen Augen und schlaffem Körper in dem blutbefleckten Bett liegen sah. Der Lebenssaft tränkte die Laken zwischen ihren Beinen, und Schmerz und Übelkeit erfassten ihn. Ohne die Diener und die Heiler zu beachten, legte sich Magnus neben Daenaira und zog sie fest an seine Brust. Seine Umarmung weckte sie, und sie legte den Arm um ihn.
    »Es tut mir leid«, sagte er mit tränenerstickter Stimme dicht an ihrem Ohr. »Ich musste mich für dich entscheiden. Ich musste einfach.«
    »Es war

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