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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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sonst sein Geheimnis herausbekommen?«
    »Vielleicht will ich sein Geheimnis ja gar nicht herausbekommen«, gebe ich ein bisschen stolz zurück. »Vielleicht interessiert mich das gar nicht.«
    Ich wickle mich noch fester in die Chenille-Decke und starre traurig meine Zehen an.
    Jack hat also ein großes Geheimnis, das er nicht mit mir teilen kann. Na gut. Soll er es für sich behalten. Ich werde mich nicht dadurch erniedrigen, dass ich es ausbuddele. Ich werde bestimmt nicht in Mülleimern wühlen. Mir ist auch egal, was es ist. Er ist mir egal.
    »Ich will das Ganze einfach vergessen«, sage ich mit verschlossenem Gesicht. »Ich will woanders weitermachen.«
    »Nein, willst du nicht!«, gibt Jemima zurück. »Sei doch nicht blöd, Emma. Das ist deine große Chance, dich zu rächen. Wir werden ihn dermaßen blamieren.«
    So engagiert habe ich Jemima in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Sie greift nach ihrer Tasche und holt einen winzigen lila Smythson-Notizblock und einen Tiffany-Stift heraus. »Also, was haben wir? Glasgow … Plan B … Transfer …«

    »Die Panther Corporation hat aber keine Niederlassungen in Schottland, oder?«, sagt Lissy gedankenverloren.
    Ich drehe mich um und starre sie ungläubig an. Sie kritzelt auf einen Block Kästchenpapier, mit genau dem vertieften Gesichtsausdruck, mit dem sie sonst ihre beknackten Rätsel löst. Ich sehe die Wörter »Glasgow«, »Transfer« und »Plan B« und eine Ecke, in der sie die Buchstaben des Wortes »Schottland« durcheinander gewürfelt und versucht hat, ein neues Wort daraus zu bilden.
    Um Himmels willen.
    »Lissy, was machst du denn da?«
    »Ich … spiele nur so herum«, sagt sie und errötet. »Ich könnte ein paar Sachen im Internet nachgucken, nur so interessehalber.«
    »Verdammt, jetzt hört aber mal auf, alle beide!«, sage ich. »Wenn Jack mir sein Geheimnis nicht erzählen will … dann will ich es auch gar nicht wissen.«
    Plötzlich bin ich total erschöpft von diesem Tag. Wie gerädert. Jacks mysteriöses Geheimleben interessiert mich nicht. Ich will einfach nicht mehr darüber nachdenken. Ich möchte ausgiebig heiß baden und dann ins Bett gehen und vergessen, dass er mir überhaupt begegnet ist.

23
    Nur kann ich das natürlich nicht.
    Ich kann Jack nicht vergessen. Ich kann unseren Streit nicht vergessen.
    Sein Gesicht taucht immer wieder vor meinem geistigen Auge auf. Wie er mich im Sonnenlicht angestarrt hat, mit ganz zerknittertem Gesicht. Wie er die Glücks-Erika gekauft hat.

    Ich liege im Bett, mit klopfendem Herzen, und gehe es immer und immer wieder durch. Und spüre immer wieder denselben Schmerz. Dieselbe Enttäuschung.
    Ich habe ihm alles über mich erzählt. Alles . Und er erzählt mir nicht mal ein …
    Egal. Egal.
    Macht mir doch nichts.
    Ich denke einfach nicht mehr an ihn. Er kann tun und lassen, was er will. Soll er seine blöden Geheimnisse doch für sich behalten.
    Viel Glück. Das war’s. Er ist aus meinem Kopf.
    Und Tschüss.
    Einen Moment lang starre ich an die dunkle Decke.
    Was hat er überhaupt damit gemeint? Ist das so schlimm, wenn die Leute die Wahrheit über dich wissen?
    Der hat gut reden. Der hat echt gut reden. Mr. Mystery. Mr. Heikel und Kompliziert.
    Das hätte ich sagen sollen. Ich hätte sagen sollen …
    Nein. Hör auf, darüber nachzudenken. Hör auf, an ihn zu denken. Es ist vorbei.
    Als ich am nächsten Morgen in die Küche komme, um mir einen Tee zu kochen, bin ich wild entschlossen. Von jetzt an werde ich nicht mal mehr an Jack denken . Finito. Fin. The End.
    »Okay. Ich habe drei Theorien.« Lissy tritt atemlos im Schlafanzug und mit dem Karopapier-Block in der Hand an die Küchentür.
    »Bitte?« Verschlafen sehe ich auf.
    »Jacks großes Geheimnis. Ich habe drei Theorien.«
    »Nur drei?«, sagt Jemima, die in ihrem weißen Morgenmantel hinter Lissy aufgetaucht ist und das Smythson-Notizbuch dabeihat. »Ich habe acht!«
    » Acht ?« Lissy sieht sie beleidigt an.

    »Ich will überhaupt keine Theorien hören«, sage ich. »Hört mal zu, alle beide, das Ganze hat mir ziemlich wehgetan. Könnt ihr das vielleicht einfach akzeptieren und damit aufhören?«
    Sie sehen mich beide einen Moment lang verdutzt an, dann wenden sie sich einander zu.
    » Acht ?«, sagt Lissy noch einmal. »Wie bist du denn auf acht Theorien gekommen?«
    »War babyleicht. Aber deine sind bestimmt auch gut«, sagt Jemima freundlich. »Fang du doch an!«
    »Okay«, sagt Lissy etwas verärgert und räuspert sich. »Erstens:

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