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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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»soll ich was reservieren, im …«

    »Nein!« Ich zucke zusammen, als hätte mich etwas gestochen. Jack wird überhaupt nichts reservieren. Ich habe gesagt, dass ich den Abend organisiere, und das tue ich auch. »Nein, danke. Ich weiß was.« Ich entscheide mich kurzerhand um. »Kleine Planänderung. Wir gehen einfach zu Antonio’s.«
    »Ich könnte den Wagen kommen lassen …«, fängt Jack an.
    »Den brauchen wir nicht!« Zielstrebig gehe ich zur Hauptstraße zurück, und Gott sei Dank kommt ein freies Taxi angefahren. Ich halte es an, öffne Jack die Tür und sage dem Fahrer: »Hi, zum Antonio’s in der Sanderstead Road in Clapham, bitte.«
    Hurra. Ich bin erwachsen und entschlossen und habe die Situation gerettet.
    »Wo ist das Antonio’s?«, fragt Jack, als das Taxi losflitzt.
    »Ein bisschen ab vom Schuss, in Südlondon. Es ist wirklich nett. Lissy und ich sind da gerne hingegangen, als wir noch in Wandsworth gewohnt haben. Sie haben dort riesige Kiefernholztische und wunderbares Essen und Sofas und so. Und sie bedrängen einen nicht.«
    »Klingt perfekt.« Jack lächelt, und ich lächle stolz zurück.
     
    Na ja, es sollte von Clerkenwell bis Clapham nicht so lange dauern. Wir sollten schon längst da sein. Ich meine, es ist doch nur die Straße runter!
    Nach ungefähr einer halben Stunde beuge ich mich vor und frage den Fahrer schon wieder: »Was ist denn das Problem?«
    »Ach, der Verkehr.« Er zuckt mit den Schultern. »Was soll ich da machen?«
    Sie könnten zum Beispiel einen ausgefuchsten, ruhigen Schleichweg finden, wie das Ihre Aufgabe ist!, würde ich ihn gern anbrüllen, aber stattdessen sage ich höflich: »Und … was glauben Sie, wie lange es noch dauert?«
    »Wer weiß?«

    Ich lasse mich im Sitz zurücksinken, und mir dreht sich vor Enttäuschung der Magen um.
    Wir hätten in Clerkenwell irgendwohin gehen sollen, oder in Covent Garden. Ich bin auch bekloppt …
    »Emma, machen Sie sich nichts draus«, sagt Jack. »Es wird bestimmt toll, wenn wir erst da sind.«
    »Das hoffe ich«, sage ich mit schwachem Lächeln.
    Ich kann jetzt keinen Smalltalk machen. Ich brauche jedes Fitzelchen Konzentrationsfähigkeit, um das Taxi zum Schnellerfahren zu animieren. Ich starre aus dem Fenster und freue mich jedes Mal, wenn die Postleitzahlen auf den Straßenschildern anzeigen, dass wir unserem Ziel näher kommen. SW3 … SW11 … SW4!
    Endlich! Wir sind in Clapham. Fast da …
    Mist. Schon wieder eine rote Ampel. Ich kann kaum noch still sitzen. Und der Fahrer sitzt einfach da, als ob nichts wäre.
    Okay, es ist grün! Los! Fahr schon!
    Aber er zuckelt gemächlich los, als hätten wir ewig Zeit … bummelt die Straße hinunter … jetzt lässt er auch noch jemanden vor! Was macht der da ?
    Okay. Reg dich ab, Emma. Hier ist die Straße. Wir sind endlich da.
    »So, hier ist es!«, sage ich und versuche, entspannt zu klingen, als wir aussteigen. »Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.«
    »Macht doch nichts«, sagt Jack. »Sieht nett aus!«
    Als ich das Taxi bezahle, muss ich zugeben, dass ich mich richtig freue, hergekommen zu sein. Antonio’s sieht wirklich toll aus! Die vertraute grüne Fassade ist mit Lichterketten geschmückt, am Vordach hängen heliumgefüllte Ballons, und aus der offenen Tür dringen Musik und Gelächter. Ich höre sogar Leute singen.
    » So viel ist da normalerweise nicht los!«, sage ich lachend, und gehe auf die Tür zu. Drinnen sehe ich Antonio stehen.

    »Hi!«, sage ich, als ich die Tür aufstoße. »Antonio!«
    »Emma!«, sagt Antonio, der mit einem Glas Wein in der Hand an der Tür steht. Seine Wangen sind gerötet, und er strahlt noch breiter als sonst. »Bellissima!« Er küsst mich auf beide Wangen, und ich spüre, wie ich mich langsam entspanne. Es war eine gute Idee, hierher zu kommen. Ich kenne die Belegschaft. Sie werden dafür sorgen, dass es ein wundervoller Abend wird.
    »Das ist Jack«, sage ich, und grinse ihn an.
    »Jack! Schön, Sie kennen zu lernen.« Antonio küsst auch Jack auf beide Wangen, und ich muss kichern.
    »Können wir einen Tisch für zwei haben?«
    »Ach …« Er zieht ein bedauerndes Gesicht. »Schätzchen, wir haben geschlossen.«
    »Was?« Ich starre ihn an, völlig perplex. »Aber … aber Sie haben doch nicht geschlossen. Es ist doch alles voll!« Ich sehe in lauter glückliche Gesichter.
    »Das ist eine Privatparty!« Er prostet irgendwem im Raum zu und ruft etwas auf Italienisch. »Die Hochzeit meines Neffen. Haben Sie ihn mal

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