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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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machen.« Er nickt dem Fahrer zu. »Ich begebe mich jetzt in die Hände dieser Dame.«
    »Das ist Lissy, meine Mitbewohnerin«, sage ich, als der Fahrer wieder ins Auto steigt. »Lissy, Jack.«
    »Hi«, sagt Lissy mit unsicherem Lächeln, und sie geben sich die Hand.
    Als wir die Treppe zu unserer Wohnung hinaufsteigen, wird mir plötzlich bewusst, wie schmal das Treppenhaus ist und dass der cremefarbene Anstrich ganz verschrammt ist und der Teppich nach Kohl riecht. Jack wohnt bestimmt in einer riesigen, eindrucksvollen Villa. Wahrscheinlich hat er eine Marmortreppe oder so.
    Na und? Kann ja nicht jeder Marmor haben.
    Wahrscheinlich ist das sowieso schrecklich. Kalt und laut. Wahrscheinlich rutscht man darauf dauernd aus, und dann platzt ständig etwas ab …
    »Emma, wenn du dich fertig machen willst, mache ich Jack schnell einen Drink«, sagt Lissy mit einem Lächeln, das bedeutet: Er ist nett!
    »Danke«, sage ich und funke einen »Ja, oder?«-Blick zurück. Ich flitze in mein Zimmer und trage schnell am anderen Auge Mascara auf.

    Kurz darauf klopft es.
    »Hi!«, sage ich und rechne mit Lissy. Aber stattdessen kommt Jack mit einem Glas süßem Sherry in der Hand herein.
    »Oh, super!«, sage ich dankbar. »Ich kann jetzt was zu trinken gebrauchen.«
    »Ich will auch gar nicht groß stören«, sagt er höflich.
    »Nein, ist schon okay. Setzen Sie sich!«
    Ich deute auf das Bett, aber es liegt voller Klamotten. Und auf dem Hocker am Frisiertisch türmen sich Zeitschriften. Mist, ich hätte ein bisschen aufräumen sollen.
    »Ich bleibe einfach stehen«, sagt Jack und lächelt. Er trinkt einen Schluck, wahrscheinlich Whisky, und sieht sich fasziniert in meinem Zimmer um. »Das ist also Ihr Zimmer. Ihre Welt.«
    »Ja.« Ich werde ein bisschen rot und hantiere mit Lipgloss herum. »Es ist ein bisschen chaotisch …«
    »Es ist hübsch. So heimelig.« Ich sehe, dass er den Schuhberg in der Ecke registriert, das Fischmobile an der Lampe, die Ketten, die über den Spiegel hängen, und den neuen Rock an der Schranktür.
    »Krebshilfe?«, fragt er erstaunt, als er das Label bemerkt. »Was heißt das …«
    »Das ist eine Ladenkette«, sage ich, ein bisschen trotzig. »Secondhand-Läden.«
    »Ach so«, er nickt taktvoll. »Hübsche Bettwäsche«, fügt er grinsend hinzu.
    »Die ist ironisch gemeint«, sage ich hastig. »Eine ironische Aussage.«
    O Gott, wie peinlich. Ich hätte frisch beziehen sollen.
    Jetzt starrt er ungläubig in die Frisiertisch-Schublade, die mit Make-up voll gestopft ist. »Wie viele Lippenstifte haben Sie?«
    »Ach, ein paar«, sage ich und schiebe die Lade zu.

    Es war wohl keine besonders gute Idee, Jack hier reinzulassen. Er nimmt meine Vitaminpillen und studiert die Packung. Was ist denn an Vitaminen so interessant? Dann entdeckt er Katies Häkelgürtel.
    »Was ist das denn? Eine Schlange?«
    »Ein Gürtel«, sage ich und verziehe das Gesicht, als ich mir einen Ohrring anstecke. »Ich weiß. Er ist furchtbar. Ich kann Gehäkeltes nicht leiden.«
    Wo ist der andere Ohrring? Wo?
    Ach, da ist er ja. Was macht Jack denn jetzt?
    Ich drehe mich um, und sehe ihn fasziniert vor meinem Trainingsplan stehen, den ich im Januar aufgestellt habe, nachdem ich die kompletten Weihnachtstage über Quality-Street-Bonbons in mich hineingestopft hatte.
    »Montags, 7 Uhr«, liest er laut, »schnelles Joggen um den Block. Vierzig Sit-ups. Mittags: Yogakurs. Abends: Pilates-Video. Sechzig Sit-ups.« Er trinkt einen Schluck Whisky. »Ganz schön eindrucksvoll. Machen Sie das alles?«
    »Na ja«, sage ich nach einer Pause. »Ich schaffe nicht unbedingt alles … Ich meine, das war aber auch ziemlich ehrgeizig … wissen Sie … äh … Gut!« Ich parfümiere mich schnell. »Auf geht’s!«
    Ich muss ihn schnell hier hinausbefördern, bevor er noch so was wie einen Tampon entdeckt und mich fragt, was das ist. Ich meine, also wirklich! Warum zum Teufel interessiert ihn das alles so?

15
    Als wir in die milde Abendluft hinaustreten, fühle ich mich ganz leicht und beschwingt vor lauter Vorfreude. Die Stimmung ist schon ganz anders als gestern. Kein Furcht erregendes
Auto; kein schniekes Restaurant. Viel entspannter. Viel lockerer.
    »So«, sagt Jack, als wir zur Hauptstraße gehen. »Ausgehen nach Emmas Art.«
    »Absolut!« Ich halte ein Taxi an und nenne dem Fahrer die Straße in Clerkenwell, von der die kleine Allee abzweigt.
    »Mit dem Taxi fahren dürfen wir aber?«, fragt Jack sanft, als wir einsteigen. »Müssen wir

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