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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lissy, ich bin so verliebt!«
    »Verliebt?« Sie schaltet den Wasserkocher ein. »Emma, bist du sicher? Du kennst ihn doch erst seit fünf Minuten.«
    »Macht doch nichts! Wir sind trotzdem schon seelenverwandt. Ich muss ihm nichts vorspielen … oder versuchen, irgendwas darzustellen, was ich nicht bin … und Sex mit ihm ist der Wahnsinn … So was gab es mit Connor nie. Und er interessiert sich für mich. Weißt du, er fragt mich dauernd alles Mögliche und scheint wirklich von meinen Antworten beeindruckt zu sein.«
    Mit glückseligem Lächeln breite ich die Arme aus und lasse mich auf einen Stuhl sinken. »Weißt du, Lissy, ich hatte schon mein ganzes Leben lang das Gefühl, dass mir irgendetwas
ganz Tolles passieren würde. Ich habe es immer … einfach gewusst , ganz tief innen drin. Und jetzt ist es passiert.«
    »Und wo ist er jetzt?«, fragt Lissy und gibt Kaffee in die Kanne.
    »Er musste erst mal weg. Brainstorming für ein neues Konzept mit irgendeinem Kreativteam.«
    »Und worum geht es da?«
    »Keine Ahnung. Hat er nicht gesagt. Es wird jedenfalls ziemlich arbeitsintensiv werden, und er kann mich wahrscheinlich nicht anrufen. Aber er will jeden Tag eine E-Mail schicken«, füge ich glücklich hinzu.
    »Keks?«, fragt Lissy und öffnet die Dose.
    »Oh, äh … ja. Danke.« Ich nehme mir einen Keks und knabbere gedankenverloren daran. »Übrigens, ich habe eine völlig neue Theorie über Beziehungen. Es ist ganz einfach. Alle Menschen auf der Welt müssen ehrlicher zueinander sein. Alle sollten sich ihre Geheimnisse erzählen! Männer und Frauen, Familien, Politiker, alle!«
    »Hmm.« Lissy sieht mich einige Augenblicke lang schweigend an. »Emma, hat Jack dir eigentlich erzählt, warum er neulich mitten in der Nacht so plötzlich abgehauen ist?«
    »Nein«, sage ich überrascht. »Aber das ist ja auch seine Sache.«
    »Und hat er dir erzählt, was es mit den ganzen Anrufen bei eurem ersten Date auf sich hatte?«
    »Hm … nee.«
    »Hat er dir irgendwas über sich erzählt, außer dem Allernötigsten?«
    »Er hat mir alles Mögliche erzählt!«, rechtfertige ich mich. »Lissy, was hast du für ein Problem?«
    »Ich habe kein Problem«, sagt sie sanft. »Ich frage mich nur … kann es sein, dass du die Einzige bist, die sich anvertraut?«

    »Was?«
    »Vertraut er sich dir auch an?« Sie gießt den Kaffee auf. »Oder vertraust du dich nur ihm an?«
    »Wir vertrauen uns einander an«, sage ich, gucke weg und spiele mit einem Kühlschrankmagneten herum.
    Das stimmt ja auch, sage ich mir entschlossen. Jack hat mir alles Mögliche anvertraut! Er hat mir schließlich erzählt, dass...
    Er hat mir alles über …
    Na ja, egal. Wahrscheinlich war er einfach nicht in der Stimmung, viel zu reden. Ist doch kein Verbrechen.
    »Hier hast du einen Kaffee«, sagt Lissy und reicht mir einen Becher.
    »Danke«, sage ich etwas widerwillig, und Lissy seufzt.
    »Emma, ich will dir doch nichts verderben. Er scheint ja wirklich reizend zu sein …«
    »Das ist er! Ehrlich, Lissy, du hast ja keine Ahnung, wie er ist. Er ist so romantisch. Weißt du, was er heute Morgen zu mir gesagt hat? Er hat gesagt, von dem Moment an, als ich im Flieger angefangen habe zu quasseln, wäre er von mir fasziniert gewesen.«
    »Echt?« Lissy starrt mich an. »Das hat er gesagt? Das ist ja wirklich romantisch.«
    »Sage ich doch!« Ich strahle sie unwillkürlich an. »Lissy, er ist perfekt!«

19
    In den folgenden Wochen kann nichts mein glückliches Strahlen erschüttern. Nichts. Ich schwebe auf Wolken zur Arbeit, sitze den ganzen Tag lächelnd am Computer, dann schwebe ich wieder nach Hause. Pauls sarkastische Bemerkungen prallen
an mir ab wie Seifenblasen. Ich bemerke es nicht mal, wenn Artemis mich einem Werbeteam als ihre persönliche Assistentin vorstellt. Sollen sie doch alle reden, was sie wollen. Denn sie haben ja keine Ahnung, dass ich nur deswegen meinen Monitor anlächle, weil Jack gerade wieder eine lustige kleine E-Mail geschickt hat. Und sie haben keine Ahnung, dass der Mann, bei dem sie alle angestellt sind, in mich verliebt ist. In mich . Emma Corrigan. Die Kleine.
    »Na ja, ich habe einige Male ausführlich mit Jack Harper darüber gesprochen«, höre ich Artemis am Telefon sagen, als ich das Regal mit den Abzügen aufräume. »Und er fand, genau wie ich, dass das Konzept noch einmal überarbeitet werden muss.«
    Blödsinn! Sie hat nie ausführlich mit Jack Harper gesprochen. Ich bin fast versucht, ihm sofort zu mailen, wie sie

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