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Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut

Titel: Sailer und Schatz 01 - Das ist mein Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Arenz
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Durchmesser.«
    »Kein einfacher Ast?«
    Sie reichte ihnen einige Fotos: »Nein, ein verarbeitetes Stück Holz. Sie sind noch nicht ganz so weit zu wissen, was es genau sein könnte. Es ist auch an einer Seite zersplittert, aber ob von dem Schlag oder ob es schon vorher kaputt war, haben sie mir nicht gesagt. Ich bin im Besprechungszimmer, wenn ich gebraucht werden sollte.« Sie verschwand, und die beiden blieben mit den neuen Informationen zurück, ohne recht zu wissen, was sie damit anfangen sollten.
    Eva wog die Plastiktüte mit dem Stück Schnur nachdenklich in der Hand und murmelte: »Was meinst du – sieht das nicht nach einem Stück von einer Angelschnur aus?«
    Rainers Augen wurden größer. »Das wäre dann aber wieder Kahlert und nicht der Weiher, oder?«
    »Hm.« Eva starrte aus dem Fenster in den strömenden Regen hinaus. »Ich glaub nicht, dass Heinrich Weiher seine Tochter überfallen hat«, verkündete sie schließlich.
    »Und Kronauer?«
    »Da bin ich mir nicht sicher, aber … die beiden Fälle gehören zusammen, wenn er das eine nicht getan hat, dann das andere auch nicht.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Sie gab ihm keine Antwort, sondern ging zum Fenster hinüber, gegen das immer noch der Regen prasselte. »Das Wetter gefällt mir nicht. Meinst du, du kommst bis zum See?«
    »Klar«, erwiderte er. »Soll ich da irgendwas Bestimmtes tun? Einen Schatz am Seegrund finden? Dir einen Hecht fangen? Mich ertränken?«
    »Blödmann, natürlich mit dem Typen aus der Windsbraut reden – Werner, oder wie er hieß. Wenn Kahlert doch unser Mann ist, müssen wir beweisen, dass er gestern Morgen Zeit und Gelegenheit hatte, Elisabeth Baarer-Weiher in Roth aufzulauern … Du glaubst, ich liege völlig falsch mit dem Kahlert, oder?«, fügte sie hinzu, als sie Rainers Gesichtsausdruck bemerkte. Der schüttelte den Kopf und wählte seine Worte vorsichtig: »Nicht unbedingt, aber – falls er es tatsächlich war, wird ihn das nicht warnen, wenn ich da noch mal auftauche?«
    »Wenn er es war, dann ist er schon gewarnt, würde ich mal sagen«, entgegnete Eva. »Versuch’s einfach, wir müssen das riskieren. Ich bleibe hier und sehe zu, dass ich Heinrich Weiher zum Reden bringe. Ach, und ruf erst mal an, bevor du losfährst, bei dem Wetter sind die vielleicht gar nicht mehr dort.«

 
    37
    »Und nun zum Wetter – ein Tiefausläufer führt kühle Meeresluft nach Deutschland. In weiten Teilen Bayerns kommt es zu teils ergiebigen Regenfällen. Der Wetterdienst warnt vor Überschwemmungen …« Rainer war versucht, das Radio auszuschalten. Er brauchte keinen Wetterbericht, um zu merken, dass es in Teilen Bayerns stark regnete, und auch an die Überschwemmungsgefahr glaubte er ohne die Versicherungen der Wetterexperten. Tatsächlich hätte er es auch geglaubt, wenn der Radiosprecher angefügt hätte, dass eine neue Sintflut bevorstehe, aber falls dem wirklich so war, wussten die Medien davon bislang nichts. Es war noch früher Nachmittag, aber die dunklen Wolken über der Gegend hingen so dicht und durch die Regenvorhänge war die Sicht so schlecht, dass er das Gefühl hatte, es sei längst Abend. Die meisten Autos, die auf den Straßen unterwegs waren, fuhren vorsichtig mit Licht und heftig arbeitenden Scheibenwischern, doch ein paar Einheimische zogen mit schlafwandlerischer Sicherheit auf der Landstraße an Rainer vorbei, als könnten sie tatsächlich etwas sehen. An einigen Stellen stand das Wasser auf der Straße und Regenfontänen spritzten auf, wenn er hindurchfuhr. Als er wie schon am Morgen am Parkplatz der Badeseehalbinsel ausstieg, musste er durch tiefe Pfützen waten, um zum Seeufer zu gelangen. In einer Hinsicht hatte er mit seiner Exkursion allerdings Glück – er hatte Werner Blum noch in der Surfschule erreicht, und der hatte ihm unaufgefordert mitgeteilt, dass sein Chef schon fort sei. Das auffällige Bild des Surfers auf der Glastür der Windsbraut wirkte im Regen längst nicht mehr so farbenfroh wie noch am Morgen. Rainer trat ein und strich sich das nasse Haar aus der Stirn. Seine durchweichten Schuhe hinterließen feuchte Abdrücke auf dem Abstreifer.
    Werner Blum war offensichtlich im Büro gewesen, musste aber das Glockenspiel über der Tür gehört haben, denn er tauchte auf, noch bevor Rainer seine triefende Regenjacke abgelegt hatte. Er trug ein T-Shirt, das seine muskelbepackten Arme und den durchtrainierten Oberkörper zur Geltung brachte. Aber sein unruhiges Mienenspiel stand in auffälligem

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