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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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bisherigen Abends drängte sich wieder in sein Bewusstsein. Vor zwanzig Minuten noch hatte er wohlig im Hotel in seinem Himmelbett geschlafen, und jetzt stand er vor einer von der »Sphinx« erbauten Pyramide und wartete auf einen Polizisten, den man den »Bullen« nannte.
    Du bist in ein Gemälde von Salvador Dali geraten , ging es ihm durch den Kopf.
    Langdon schritt auf den Haupteingang zu, eine gewaltige Drehtür. Im schwach beleuchteten Foyer dahinter war keine Menschenseele zu sehen.
    Ob man hier anklopfen muss?
    Langdon fragte sich, ob einer seiner geschätzten Harvardkollegen aus dem Fachbereich Ägyptologie jemals an einer Pyramide angeklopft hatte, in der Hoffnung, dass jemand herauskam. Als er die Hand hob, um gegen das Glas zu pochen, kam eine neandertalerartige Gestalt aus der Dunkelheit die geschwungene Treppe heraufgeeilt, ein untersetzter dunkelhaariger Mann, dessen dunkler Zweireiher sich über den breiten Schultern spannte. Das Handy am Ohr, näherte er sich auf stämmigen Beinen mit kraftvollem, autoritärem Schritt. Er beendete das Gespräch und winkte Langdon herein.
    »Bezu Fache«, stellte er sich vor, als Langdon durch die Drehtür trat, »Capitaine der Direction Centrale Police Judiciaire .« Die Stimme passte zu dem Mann – ein tiefes, kehliges Grollen, das sich wie ein aufziehendes Unwetter anhörte.
    Langdon hielt ihm grüßend die Hand entgegen. »Robert Langdon.«
    Seine Hand verschwand in Faches Pranke wie in einer hydraulischen Presse.
    »Ich habe das Foto gesehen«, sagte Langdon. »Ihr Mitarbeiter sagte mir, Jacques Saunière hätte selbst …«
    »Mr Langdon«, fiel Fache ihm ins Wort und nagelte ihn mit dem Blick seiner ebenholzschwarzen Augen fest, »das Foto zeigt nur einen Bruchteil dessen, was Saunière vor seinem Tod mit sich selbst veranstaltet hat.«

4. KAPITEL

    C apitaine Bezu Fache gefiel sich in der Haltung eines gereizten Stiers – breites Kreuz mit weit zurückgenommenen Schultern, das Kinn in Angriffshaltung auf die Brust gedrückt. Sein dunkles Haar war mit Brillantine an die Kopfhaut geklatscht, was seinen weit in die Stirn vorspringenden spitzen Haaransatz betonte, der wie der Rammsporn einer Galeere zwischen seine gewölbten Brauen stieß. Der stechende Blick seiner kohlschwarzen Augen schien den Boden vor seinen Füßen zu versengen und ließ die unerbittliche Tatkraft und Gedankenschärfe erahnen, die man Fache nachsagte und die vor nichts und niemandem Halt machte.
    Langdon folgte dem Capitaine über die berühmte Marmortreppe ins Untergeschoss unter der Glaspyramide. Auf halber Höhe der Treppe standen zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte Wache. Die Botschaft war eindeutig: Ohne Capitaine Faches Segen kam hier niemand hinein oder hinaus.
    Beim Abstieg unter das Straßenniveau musste Langdon ein wachsendes Unbehagen niederkämpfen. Faches Verhalten war alles andere als einladend, und der Louvre hatte um diese Tages- oder besser Nachtzeit die verlockende Aura einer Gruft. Der Treppenabgang wurde von den Trittleuchten, die in die Stufen eingelassen waren, nur notdürftig erhellt. Langdon hörte das Echo seiner Schritte von den schrägen Scheiben widerhallen. Beim Blick nach oben konnte er feine, lichtdurchwirkte Wasserschleier an der transparenten Dachkonstruktion vorüberwehen sehen.
    »Was halten Sie davon?«, wollte Fache wissen und wies mit dem Kinn nach oben.
    Langdon seufzte. Für Spielchen war er zu müde. »Ich finde die Pyramide großartig.«
    »Das Ding ist ein Pickel auf dem Antlitz von Paris«, stieß Fache mürrisch hervor.
    Die erste Pleite. Langdon spürte, dass mit seinem Gastgeber nicht gut Kirschen essen war. Er fragte sich, ob der Capitaine wusste, dass man auf Präsident Mitterands ausdrückliche Anordnung die Pyramide aus genau 666 Glasdreiecken zusammengesetzt hatte. Diese ungewöhnliche Vorgabe war für Verschwörungstheoretiker ein gefundenes Fressen gewesen, hieß es doch, die 666 sei die Zahl des Satans.
    Langdon hielt es allerdings für klüger, dieses Thema nicht aufs Tapet zu bringen.
    Während sie tiefer in das Zwielicht eintauchten, wurden allmählich die gewaltigen Ausmaße des unterirdischen Foyers erkennbar. Der gut zweiundzwanzig Meter unter Straßenniveau angelegte neue Eingangsbereich des Louvre erstreckte sich wie eine endlose Grotte über mehr als 9300 Quadratmeter. Passend zum honigfarbenen Stein der Fassade hatte man Marmor in warmen Ockertönen als Baumaterial gewählt. Der bei Tage vom Sonnenlicht

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