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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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abgekürztes Verfahren, das Langdon als »Louvre Light« zu bezeichnen pflegte. Dabei wurden die drei berühmtesten Stücke des Museums im Schweinsgalopp abgeklappert: allen voran die Mona Lisa , ferner die Venus von Milo und die geflügelte Nike von Samothrake . Art Buchwald hatte sich einmal ironisch damit gebrüstet, alle drei Meisterwerke in fünf Minuten und sechsundfünfzig Sekunden »gemacht« zu haben.
    Der Fahrer zog ein kleines Sprechfunkgerät heraus und rief zwei knappe Sätze auf Französisch hinein. »Monsieur Langdon est arrivé. Deux minutes.«
    Als Antwort drang eine knisternde Folge von Krach- und Zischlauten aus dem Gerät.
    Der Beamte steckte den Apparat wieder weg. »Der Capitaine erwartet Sie am Haupteingang«, ließ er Langdon wissen.
    Unter Missachtung eines großen Verbotsschildes für Kraftfahrzeuge jeder Art gab der Fahrer Gas und jagte den Citroën über den Bordstein auf den großen Platz. Der Haupteingang des Louvre kam in Sicht. Von sieben aus dreieckigen Brunnenbecken aufsteigenden Leuchtfontänen umgeben, erhob er sich steil im Hintergrund.
    La Pyramide.
    Der neue Eingang des Pariser Louvre war inzwischen fast schon berühmter als das Museum selbst. Die umstrittene modernistische Glaspyramide des chinesischstämmigen amerikanischen Architekten Ieoh Ming Pei hatte den Zorn der Traditionalisten auf sich gezogen, die geltend machten, sie zerstöre die Würde der Renaissance-Hofanlage. Goethe hatte die Architektur als »gefrorene Musik« bezeichnet. Die Kritiker apostrophierten Peis Werk demgemäß als »kratzende Kreide auf einer Schiefertafel«. Fortschrittlich gesinnte Bewunderer von Peis knapp zweiundzwanzig Meter hoher transparenter Glaspyramide priesen das Bauwerk hingegen als eine überzeugende Synthese von altehrwürdiger Form und moderner Bautechnik, als symbolisches Verbindungsglied zwischen dem Alten und dem Neuen, als einen Garanten des gelungenen Übergangs des Louvre ins neue Millenium.
    »Wie gefällt Ihnen unsere Pyramide?«, wollte der Beamte wissen.
    Langdon zog die Stirn kraus. Die Franzosen schienen Freude daran zu haben, Amerikanern mit dieser Frage zu Leibe zu rücken. Es war natürlich eine Fangfrage. Gab man zu, dass einem die Pyramide gefiel, stempelte man sich zum geschmacklosen Amerikaner ab, lehnte man die Pyramide ab, hatte man etwas gegen die Franzosen.
    »Mitterand hat Mut bewiesen«, meinte Langdon diplomatisch. Der verstorbene französische Staatspräsident, der den Auftrag zum Bau der Glaspyramide erteilt hatte, hatte angeblich unter einem »Pharaonenkomplex« gelitten. François Mitterand, der Paris im Alleingang mit ägyptischen Obelisken, Kunstwerken und Artefakten voll gestellt hatte, wurde wegen seiner an Besessenheit grenzenden Vorliebe für die ägyptische Kultur von den Franzosen noch immer »die Sphinx« genannt.
    »Wie heißt Ihr Capitaine eigentlich?«, erkundigte sich Langdon, um das Thema zu wechseln.
    »Bezu Fache«, gab der Fahrer Auskunft, während er auf die Eingangspyramide zusteuerte. »Wir nennen ihn le Taureau .«
    Mit einem verwunderten Blick auf den Fahrer fragte sich Langdon, ob wohl jeder Franzose einen Spitznamen aus dem Tierreich hatte. »Sie nennen Ihren Vorgesetzten ›den Bullen‹?«
    Der Mann hob die Brauen. »Ihr Französisch ist besser, als Sie zugeben, Monsieur Langdon.«
    Mein Französisch ist das Letzte , dachte Langdon, dafür kenne ich die Tierkreiszeichen umso besser. Taurus war immer schon – und auf der ganzen Welt – das astrologische Zeichen für den Stier.
    Der Beamte bremste ziemlich abrupt und deutete zwischen zwei Fontänen hindurch auf eine große Eingangstür in der Seite der Glaspyramide. »Da hinein, bitte. Viel Glück, Monsieur.«
    »Sie kommen nicht mit?«
    »Ich habe Befehl, Sie hier abzusetzen. Auf mich warten andere Aufgaben.«
    Langdon stieg mit einem Seufzer aus dem Wagen. Mir soll’s recht sein.
    Der Beamte trat aufs Gas und jagte davon. Während Langdon den verschwindenden Rücklichtern nachblickte, wurde ihm klar, dass er noch die Chance hatte, zu verschwinden. Er brauchte lediglich quer über den Vorplatz zu gehen, einem Taxi zu winken und sich wieder zu seinem schönen Hotelbett fahren zu lassen. Eine leise innere Stimme warnte ihn, dass es womöglich keine allzu gute Idee war, hier zu bleiben.
    Beim Gang durch die Wasserschleier der Fontänen bekam Langdon das ungute Gefühl, das imaginäre Niemandsland zu einer anderen Welt zu überschreiten. Das seltsam Traumhafte, Unwirkliche des

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