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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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dieser Nacht machte Rémy zu schaffen – sehr sogar. Er blickte auf den gefesselten Mönch zu seinen Füßen. Der Hüne lag jetzt völlig bewegungslos da, als hätte er sich in sein Schicksal ergeben …

72. KAPITEL

    V iereinhalbtausend Meter über der Erde spürte Langdon, wie die reale Welt von ihm abfiel. All seine Gedanken hatten sich auf Saunières Vierzeiler konzentriert, der im Gegenlicht innen im Deckel des Rosenholzkästchens lesbar geworden war.

    Sophie hatte sich einen Zettel genommen und den Text abgeschrieben. Als sie fertig war, reichte sie den Zettel an Langdon, der die Zeilen studierte und den Zettel dann an Teabing weitergab. Es war ein Art archäologisches Kreuzworträtsel, ein Ratespiel, dessen Lösung den Zugang zum Inhalt des Kryptex versprach.

    An ancient word of wisdom frees this scroll
    and helps to keep her scatter’d family whole.
    A headstone praised by templars is the key
    and atbash will reveal the truth to thee. 8
    Bevor Langdon auch nur einen Gedanken darauf richten konnte, aus den Versen das Passwort zu filtern, begann tief in seinem Innern eine ganz andere Saite zu schwingen, die das Versmaß betraf.
    Fünffüßige Jamben.
    Bei seiner mehrjährigen Forschungsarbeit über europäische Geheimgesellschaften war Langdon häufig auf dieses Versmaß gestoßen, das letzte Mal im Jahr zuvor in den Geheimarchiven des Vatikans. Seit Jahrtausenden war der fünffüßige Jambus oder Blankvers das bevorzugte Versmaß der Hochliteratur gewesen, von Archilochus im alten Griechenland bis hin zu Shakespeare, Milton, Chaucer und Voltaire – alles kühne Männer, die sich bei der Niederschrift ihrer Kritik an der Gesellschaft ein Versmaß ausgesucht hatten, dem man zu ihrer Zeit mystische Qualitäten zuerkannte. Der fünffüßige Jambus war tief im heidnischen Denken verwurzelt.
    Der Jambus. Zwei Silben mit unterschiedlichen Hebungen. Betont und unbetont. Yin und Yang. Ein ausgeglichenes Paar. Angeordnet in einer Fünferfolge. Fünf für das Pentagramm der Venus und das göttlich Weibliche.
    »Das sind fünffüßige Jamben!«, platzte Teabing heraus. »Und die Verse sind englisch! La lingua pura!«
    Langdon nickte. Wie viele europäische Geheimgesellschaften, die sich im Konflikt mit der Kirche befanden, hatte auch die Prieuré über Jahrhunderte hinweg das Englische als die einzige reine europäische Sprache gelten lassen. Anders als das Französische, Spanische und Italienische, die im Lateinischen wurzelten, war das Englische für die Propagandamaschine der Kirche zu sperrig und wurde deshalb zur heiligen Geheimsprache jener Bruderschaften, deren Mitglieder über ausreichend Bildung verfügten, um diese Sprache zu erlernen.
    »Dieses Gedicht«, begeisterte sich Teabing, »bezieht sich nicht nur auf den Gral, sondern auch auf die Tempelritter und die verstreute Familie der Maria Magdalena. Was will das Herz noch mehr?«
    »Das Passwort«, sagte Sophie trocken und betrachtete wieder das Gedicht. »Mir scheint, wir brauchen ein ›uraltes Wort der Weisheit‹.«
    »Abrakadabra?«, blödelte Teabing und zwinkerte ihr zu.
    Ein Wort mit fünf Buchstaben , dachte Langdon und hielt sich die unermessliche Zahl alter Wörter vor Augen, die als Wort der Weisheit gelten mochten – Wörter aus mystischen Gesängen, aus astrologischen Prophezeiungen, aus den Initiationsriten und Einweihungszeremonien der Geheimgesellschaften, aus Wicca-Ritualen, aus altägyptischen Bannflüchen, aus heidnischen Mantras. Die Liste war endlos.
    »Das Passwort scheint etwas mit den Tempelrittern zu tun zu haben«, meinte Sophie und las laut vor. »Schlüssel ist ein gepriesener Templerstein.«
    »Die Templer sind doch Ihr Spezialgebiet, Sir Leigh«, sagte Langdon. »Haben Sie eine Idee?«
    Teabing zögerte; dann seufzte er und sagte: »Es könnte von einem Grabstein die Rede sein. Vielleicht bezieht sich die Zeile auf einen Grabstein, den die Templer als letzte Ruhestätte Maria Magdalenas verehrt haben. Aber da wir nicht wissen, wo sich dieses Grab befindet, hilft uns das auch nicht weiter.«
    »In der letzten Zeile heißt es, › Atbasch allein schenkt die Wahrheit dir ein‹. Ich habe dieses Wort schon mal irgendwo gehört«, bemerkte Sophie.
    »Das überrascht mich nicht«, antwortete Langdon. »Die Atbasch-Chiffre ist einer der ältesten Geheimcodes der Menschheitsgeschichte.«
    Natürlich! , dachte Sophie. Das berühmte hebräische Verschlüsselungssystem.
    Als Kryptologin wusste sie, dass der Atbasch-Code auf das

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