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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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der ganzen Welt.«
    »Kopien von Rosslyn?«, wunderte sich Sophie.
    »Nein. Erinnern Sie sich, dass ich anfangs gesagt habe, Rosslyn sei eine Kopie vom Tempel Salomons? Diese beiden Säulen sind exakte Repliken jener beiden Säulen, die vor dem salomonischen Tempel gestanden haben.« Er deutete auf die Säule zur Linken. »Diese heißt Booz – oder die Säule der Steinmetz-Meister. Die andere heißt Jachin – die Säule der Lehrlinge. Praktisch jeder Freimaurertempel der Welt hat zwei solche Säulen.«
    Langdon hatte zuvor schon die starken historischen Verbindungen zwischen dem Templerorden und dem modernen Freimaurertum erklärt, dessen Grade – Lehrling, Geselle und Meister – bis auf die Frühzeit des Templerordens zurückgehen. Die beiden letzten Verszeilen von Sophies Großvater enthielten eine direkte Anspielung auf die Steinmetzmeister, die die Kapelle von Rosslyn so kunstvoll und reichhaltig ausgeschmückt hatten. Sie erwähnten auch die mit eingemeißelten Sternen und Planeten geschmückte Langhausdecke.
    »Ich bin noch nie in einem Freimaurertempel gewesen«, sagte Sophie, in die Betrachtung der Säulen versunken. »Ich bin mir fast sicher, dass es diese Säulen gewesen sind.« Sie wandte sich um und ließ den Blick durch die Kapelle schweifen, als wäre sie auf der Suche nach etwas, an dem sie ihre Erinnerungen festmachen konnte.
    Die Besuchergruppe rüstete zum Gehen. Der Fremdenführer, ein gut aussehender junger Mann Ende zwanzig mit strohblondem Haar und ausgeprägtem schottischen Akzent, kam freundlich lächelnd zu Sophie und Robert. »Gleich muss ich für heute Schluss machen. Kann ich Ihnen vielleicht noch etwas zeigen?«
    Wie wär’s mit dem Heiligen Gral? , dachte Langdon.
    »Den Code!«, platzte Sophie in plötzlicher Eingebung heraus. »Hier ist irgendwo ein Code!«
    Der Fremdenführer musterte Sophie erstaunt. »Ja, das stimmt, Ma’am.«
    »Er ist irgendwo an der Decke«, sagte Sophie und wandte sich nach rechts. »Irgendwo da drüben rechts oben.«
    Der junge Mann lächelte. »Das ist nicht Ihr erster Besuch in Rosslyn, Ma’am, wie ich sehe.«
    Der Code , dachte Langdon. An diese Legende hatte er gar nicht mehr gedacht. Eines der vielen Geheimnisse von Rosslyn war ein steinernes Gewölbe, von dessen Decke Hunderte von Steinblöcken ragten – auf eine Weise, dass sie eine eigenartig vielgestaltige Fläche bildeten. In jeden dieser Blöcke war ohne erkennbares System ein Symbol eingemeißelt, woraus eine Matrix unauslotbarer Kombinationsmöglichkeiten entstand. Manche meinten, der Zugang zu dem unterirdischen Gewölbe sei hier verschlüsselt niedergelegt, während andere darin die wahre Gralslegende erblicken zu können glaubten. Wie dem auch sei – schon seit Jahrhunderten bissen die Kryptographen sich an der Entzifferung dieses Codes die Zähne aus. Der Rosslyn Trust hatte auf die Entdeckung der geheimen Bedeutung eine hohe Belohnung ausgesetzt, doch der Code ist bis zum heutigen Tag ein Geheimnis geblieben.
    »Es wäre mir ein Vergnügen, wenn ich Ihnen zeigen darf, wo …«
    Die Stimme des Fremdenführers klang für Sophie wie aus weiter Ferne.
    Mein erster Code , dachte sie, als sie sich wie in Trance auf das Gewölbe mit den rätselhaften Steinen zubewegte, nachdem sie Langdon die Rosenholzschatulle in die Hand gedrückt hatte. Die Gralssuche, die Prieuré de Sion und all die anderen Geheimnisse des vergangenen Tages fielen von ihr ab. Die Vergangenheit stürmte wieder auf sie ein, als sie nun unter die Gewölbedecke mit den Code-Steinen trat und die Symbole über ihrem Kopf betrachtete. Die Erinnerung an ihren ersten Besuch hier ging unvermutet mit einer seltsamen Traurigkeit einher …
    Es war ungefähr ein Jahr nach dem Tod ihrer Angehörigen. Sie war ein kleines Mädchen gewesen. Der Großvater hatte sie für ein paar Ferientage nach Schottland mitgenommen. Vor der Rückreise nach Paris waren sie nach Rosslyn gefahren, um sich die Kapelle anzusehen. Es war spät, und die Kapelle war eigentlich schon für Besucher geschlossen, doch sie befanden sich immer noch in dem Gebäude.
    »Grand-Père , ich möchte nach Hause«, hatte Sophie gequengelt. Sie war müde.
    »Gleich, Liebling, gleich.« Die Stimme des Großvaters klang wehmütig. »Ich muss hier noch eine letze Sache erledigen. Wie wär’s, wenn du draußen im Auto auf mich wartest?«
    »Musst du noch mal so was machen, das nur Erwachsene verstehen?«
    Saunière nickte. »Es dauert nicht lange, ich versprech’s

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