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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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gewesen, dass seine Enkelin, die ihn ablehnt, mich sucht? Was glaubt Saunière, das du weißt?
    Langdon blieb abrupt stehen. Mit aufgerissenen Augen stieß er die Hand in die Tasche und riss den Computerausdruck heraus.
    P. S. Robert Langdon suchen.
    Sein Blick ruhte auf zwei Buchstaben.
    P. S.
    Mit einem Mal sah Langdon die Lösung. Alles, was Jacques Saunière heute Nacht getan hatte, ergab plötzlich Sinn.
    Er fuhr herum und starrte in die Richtung, aus der er gekommen war.
    War es schon zu spät?
    Darauf kam es jetzt nicht mehr an.
    Er rannte zum Treppenhaus zurück.

22. KAPITEL

    S ilas kniete in der ersten Bank. Er tat so, als würde er beten, in Wirklichkeit aber machte er sich mit der Örtlichkeit vertraut. Wie die meisten Kirchen besaß Saint-Sulpice den Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Dort, wo sich das lange Mittelschiff mit dem kürzeren Querschiff kreuzte, in der Vierung, stand der Hauptaltar unter der Zentralkuppel – im heiligen und geheimnisvollen Herzen der Kirche.
    Aber heute Nacht ist es anders , dachte Silas. Saint-Sulpice verbirgt sein Geheimnis an anderer Stelle.
    Er drehte den Kopf nach rechts und schaute ins südliche Seitenschiff. Auf dem freien Stück Fußboden hinter den Bankreihen sah er jenen Gegenstand, den seine Opfer ihm genannt hatten.
    Da ist sie.
    Eingebettet in die grauen Granitplatten des Steinbodens schimmerte ein schmaler Messingstreifen wie ein goldener schräger Schmiss quer über den Boden des Gotteshauses. Auf der goldenen Linie waren wie auf einem Maßstab in regelmäßigen Abständen Markierungen angebracht. Es war ein Gnomon, hatte Silas erfahren, eine astronomische Vorrichtung aus heidnischer Zeit, einer Sonnenuhr nicht unähnlich. Touristen, Historiker und Nicht-christen aus der ganzen Welt kamen nach Saint-Sulpice, um diese berühmte Linie zu betrachten.
    Die Rosenlinie.
    Langsam ließ Silas seinen Blick den Messingstreifen entlanggleiten, der von rechts kommend in einem willkürlich erscheinenden Winkel unter Missachtung jeglicher Symmetrie schräg vor ihm vorbei den Kirchenbau durchschnitt und sogar den Hauptaltar nicht verschonte. Die Linie erschien Silas wie ein Floretthieb, der quer über ein schönes Gesicht führte. Sie teilte die Kommunionbank, bevor sie über die gesamte Breite der Kirche bis in die Ecke des nördlichen Seitenschiffs weiterlief, wo sie an das Fundament eines höchst seltsamen Gegenstandes stieß.
    Eines gewaltigen ägyptischen Obelisken.
    An dieser Stelle knickte die glänzende Rosenlinie im Winkel von neunzig Grad scharf nach oben ab und führte den Obelisken hinauf, bis sie in knapp elf Meter Höhe an der Spitze des pyramidenförmigen Aufsatzes endete.
    Die Rosenlinie , dachte Silas. Die Bruderschaft hat den Stein an der Rosenlinie versteckt.
    Als Silas am früheren Abend dem Lehrer berichtet hatte, der Stein sei im Innern von Saint-Sulpice verborgen, hatte der Lehrer skeptisch reagiert. Als Silas jedoch hinzufügte, dass alle vier Angehörigen der Bruderschaft einen präzisen Ort genannt hatten, der durch einen quer durch Saint-Sulpice verlaufenden Messingstreifen definiert sei, hatte der Lehrer erleichtert aufgeatmet. »Ach, der Obelisk auf der Rosenlinie!«
    Der Lehrer hatte Silas kurz über die berühmte architektonische Besonderheit von Saint-Sulpice instruiert – die Messingleiste, die in präziser Nord-Süd-Ausrichtung das Kirchengebäude durchschnitt. Es handelte sich um eine Art altertümlicher Sonnenuhr, eine Erinnerung an den heidnischen Tempel, der in Vorzeiten an genau der gleichen Stelle gestanden hatte. Das durch den Oculus in der Südwand einfallende Sonnenlicht wanderte von Tag zu Tag weiter den Stab entlang und markierte den Verlauf der Zeit zwischen den Sonnenwenden.
    Diese Nord-Süd-Linie wurde Rosenlinie genannt. Seit Jahrhunderten diente das Symbol der Rose als Orientierungshilfe in der Kartographie. Die fast auf jeder Landkarte anzutreffende Kompassrose markierte die vier Himmelsrichtungen Nord, Ost, Süd und West. Auch Windrose genannt, bezeichnete sie durch Unterteilung in Halbe, Viertel, Achtel, Sechzehntel und Zweiunddreißigstel die zweiunddreißig Windrichtungen. Auf den Kreis eines Kompasses aufgetragen und diagonal miteinander verbunden, gleichen diese zweiunddreißig Punkte dem Bild einer voll erblühten Rose mit ihren zweiunddreißig Blütenblättern. Bis zum heutigen Tag ist die so genannte Kompassrose ein unverzichtbarer Bestandteil des wichtigsten Navigationsinstruments, wobei die Nordrichtung

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