Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
Vom Netzwerk:
erfüllt. Der Lehrer schien alles zu wissen, schien die Augen und Ohren überall zu haben. Wie der Lehrer an seine Informationen gelangte, wusste Silas nicht, doch Aringarosa hatte sein ganzes Vertrauen in den Lehrer gesetzt und Silas aufgefordert, dies ebenfalls zu tun. »Tue alles, was der Lehrer von dir verlangt«, hatte der Bischof zu Silas gesagt. »Dann werden wir obsiegen.«
    Obsiegen. Silas starrte auf den nackten Fußboden vor sich. Der Sieg war ihnen durch die Finger geronnen. Der Lehrer war übertölpelt worden. Der Schlussstein hatte sich als trügerische Chimäre erwiesen – als Täuschung, an der alle Hoffnung zuschanden geworden war.
    Silas wünschte sich, er könnte Bischof Aringarosa anrufen, um ihn zu warnen, aber der Lehrer hatte heute Nacht sämtliche direkten Verbindungen zum Bischof gekappt. Zu Ihrer eigenen Sicherheit.
    Schließlich, nachdem er seine Skrupel niedergerungen hatte, kroch Silas auf allen vieren zu seiner Kutte, die auf dem Boden lag, und zog das Handy aus der Tasche. Mit hängendem Kopf wählte er die Nummer.
    »Verehrter Lehrer«, flüsterte er in den Apparat, »alles ist verloren. Man hat uns hereingelegt.« Er berichtete in allen Einzelheiten, was geschehen war.
    »Sie werfen die Flinte zu schnell ins Korn«, tadelte der Lehrer. »Soeben hat mich eine Nachricht erreicht – eine unerwartete und sehr willkommene Nachricht. Das Geheimnis lebt noch. Jacques Saunière hat es vor seinem Tod weitergegeben. Sie werden bald von mir hören. Unsere Arbeit ist noch nicht beendet.«

47. KAPITEL

    D er schwach beleuchtete Laderaum des Geldtransporters war so etwas wie eine Einzelzelle auf Rädern. Langdon kämpfte mit den nur allzu vertrauten Symptomen seiner Platzangst, die ihn in beengten Räumen stets überfiel. Vernet hat gesagt, er will uns in sicherer Entfernung draußen vor der Stadt absetzen. Aber wo? Und wie weit draußen?
    Vom langen Sitzen waren Langdon die Beine eingeschlafen. Er änderte die Körperhaltung. Mit einem Gefühl, als würden ihm tausend glühende Nadeln ins Fleisch gestochen, schoss das Blut in seine tauben Gliedmaßen. In den Armen hielt er immer noch das merkwürdige Schatzkästchen aus dem Banktresor.
    »Ich glaube, jetzt sind wir auf einer Autobahn«, sagte Sophie.
    Langdon hatte ebenfalls den Eindruck. Nach einem nervenaufreibend langen Halt am Ende der Zufahrtsrampe der Bank war der Kleinlaster endlich losgefahren, war mehrere Male rechts und links abgebogen und hatte dann beschleunigt. Unter ihnen surrten nun die schusssicheren Reifen über einen glatten Straßenbelag. Langdon zwang sich, an nichts anderes zu denken, als an den kostbaren Rosenholzkasten in seinen Armen. Er legte das Bündel auf den Wagenboden, wickelte das Kästchen aus seinem Jackett und zog es heran. Sophie kauerte sich neben ihn. Langdon kam es vor, als wären sie zwei Kinder, die sich über ihr Weihnachtsgeschenk beugten.
    Die Rose im Deckel schimmerte hell im schwachen Licht. Die Einlegearbeit war als Kontrast zum warmen Farbton des Rosenholzkastens aus hellem Holz gefertigt, vermutlich aus Esche. Die Rose. Streitbare Mächte und Religionen hatten sich auf dieses Symbol gegründet – und Geheimgesellschaften. Die Rosenkreuzer. Die Ritter vom Rosenkreuz.
    »Na los«, sagte Sophie. »Machen Sie endlich auf.«
    Langdon holte tief Luft. Mit einem letzten bewundernden Blick auf die kunstvolle Einlegearbeit griff er nach der Schatulle, löste den Verschluss und klappte den Deckel auf.
    Langdon hatte einige Vermutungen gehabt, was den Inhalt betraf, doch sie erwiesen sich allesamt als falsch.
    Sorgsam in die üppige rote Seidenpolsterung eingepasst, lag ein Gegenstand, der Langdon Rätsel aufgab.
    Es war ein aus poliertem weißem Marmor gefertigter Steinzylinder, ungefähr doppelt so groß wie eine Getränkedose. Der Zylinder bestand jedoch nicht aus einem Stück, sondern war aus mehreren dicken Scheiben zusammengesetzt: Fünf Marmorscheiben von der Größe eines Camemberts waren aufeinander gesetzt und mittels eines zierlichen Bronzerahmens miteinander verbunden. Das Ganze sah aus wie ein Kaleidoskop aus mehreren kurzen Röhren. Nachdem Langdon es im Innern des Zylinders gluckern gehört hatte, hielt er ihn für hohl, doch beide Enden des Zylinders waren durch marmorne Deckel verschlossen, die den Blick hinein verwehrten.
    So geheimnisvoll wie die Konstruktion des Zylinders waren auch die auf den fünf Segmenten ringsum eingravierten Buchstaben, die Langdons besondere Aufmerksamkeit

Weitere Kostenlose Bücher