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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Gedanken gemacht, wie man dieses Problem durch Verschlüsselung der Botschaft lösen könnte. Julius Caesar hatte sich ein Verschlüsselungssystem ausgedacht, das man Caesars Quadrat nannte. Die von Elisabeth I. in Gefangenschaft gehaltene schottische Königin Maria Stuart hatte Kassiber aus ihrem Gefängnis geschmuggelt, die mit einem System zum Austausch der Buchstaben verschlüsselt waren. Der geniale arabische Wissenschaftler Abu Jussuf Ismail al-Kindi hatte seine Geheimnisse ebenfalls mit einem Austauschsystem gesichert, das mehrere Alphabete verwendete.
    Leonardo da Vinci hatte zur Lösung des Problems die Mathematik mit der Mechanik kombiniert und das Kryptex erfunden, einen tragbaren Behälter, der Briefe, Landkarten, Zeichnungen und anderes aufnehmen konnte. Sobald die Information im Kryptex eingeschlossen war, konnte außer dem Besitzer des richtigen Passworts keiner mehr Zugriff darauf nehmen.
    »Man musste das Passwort kennen«, sagte Sophie und zeigte auf die Buchstabenringe. »Das Kryptex funktioniert ähnlich wie ein Zahlenschloss. Dieses Kryptex hat auf seinen fünf Segmenten Buchstaben. Die Segmente müssen so gegeneinander verdreht werden, dass die richtigen Buchstaben übereinander kommen. Wenn die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge senkrecht untereinander stehen, wird der Verschluss freigegeben, die Halteklauen im Innern lösen sich aus den Rasten, und der Zylinder kann auseinander genommen werden.«
    »Und wie sieht es im Innern aus?«
    »Wenn der Zylinder auseinander gleitet, wird ein Hohlraum frei, in dem man auf einem zusammengerollten Stück Papier vertrauliche Informationen aufbewahren kann.«
    »Und so etwas wie das hier hat Ihr Großvater für Sie gebaut, als Sie noch ein Kind waren?« Langdon schien es nicht glauben zu wollen.
    »Ja, aber die Modelle waren nicht so groß. Er hat mir ein paar Mal zum Geburtstag ein Kryptex geschenkt und mir gleichzeitig ein Rätsel aufgegeben. Die Lösung des Rätsels war dann das Passwort für das Kryptex, und ich konnte es aufmachen und meine Geburtstagskarte herausholen.«
    »Eine Geburtstagskarte? War das nicht ein bisschen viel Aufwand für eine Karte?«
    »Nein, überhaupt nicht. Auf der Karte stand nämlich wieder ein Rätsel oder ein Hinweis. Mein Großvater hat mit Begeisterung eine Schatzsuche durchs ganze Haus veranstaltet – wie eine Schnitzeljagd –, die mich am Ende zum eigentlichen Geschenk führte. Die Schatzsuche war jedes Mal zugleich eine Prüfung meiner Charakterfestigkeit, ob ich das Geschenk auch verdient hatte. Es war nicht immer ganz einfach.«
    Langdon betrachtete das Kryptex noch einmal. »Und wenn man das Ding einfach aufbricht? Oder mit dem Hammer zertrümmert? Die Bronzeführungen sind nicht besonders stabil, und Marmor ist nicht unzerbrechlich.«
    Sophie lächelte. »Das wusste da Vinci natürlich auch und hat sich etwas überlegt, damit die Information sich beim gewaltsamen Öffnen des Kryptex selbst zerstört. Passen Sie mal auf.« Sophie griff nach dem Zylinder und holte ihn aus dem Kästchen. »Die Informationen hier drin werden auf eine kleine Papyrusrolle geschrieben.«
    »Nicht auf Pergament?«
    Sophie schüttelte den Kopf. »Nein, auf Papyrus. Pergament ist zwar strapazierfähiger und war damals auch gebräuchlicher, aber es muss Papyrus sein – je dünner, desto besser.«
    »Und weiter?«
    »Vor dem Einsetzen wird der Papyrus um eine Phiole aus dünnem Glas gewickelt.« Sophie hielt das Kryptex schief. Es gluckerte. »In der Phiole befindet sich nämlich eine Flüssigkeit.«
    »Und welche?«
    »Essig«, sagte Sophie und lächelte.
    Langdon ließ die Information auf sich einwirken. »Genial«, sagte er dann.
    Papyrus und Essig. Beim Versuch, das Kryptex gewaltsam zu öffnen, zerbrach die Phiole, und der Essig löste den Papyrus im Handumdrehen auf. Bis die Geheimbotschaft geborgen war, hatte sie sich in einen gestaltlosen, matschigen Klumpen verwandelt.
    »Wie Sie sehen«, sagte Sophie, »können wir an unsere Information nur mit dem richtigen Passwort aus fünf Buchstaben herankommen. Und bei fünf Drehsegmenten mit jeweils sechsundzwanzig Buchstaben ergibt das sechsundzwanzig hoch fünf Möglichkeiten für das Passwort. Das sind grob geschätzt zwölf Millionen mögliche Passwörter.«
    »Wenn Sie es sagen«, meinte Langdon. Er sah aus, als gingen ihm zwölf Millionen Fragen durch den Kopf. »Was steht da drin? Was glauben Sie?«
    »Was es auch ist, meinem Großvater war offenbar sehr daran gelegen, dass es

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