Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
Vom Netzwerk:
verschwunden waren, machte sich der alte Joe an die Arbeit.
    Zuerst räumte er die Taschen des Toten leer. Ein Schlüsselbund, ein paar Pfundnoten, etwas Kleingeld. Eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug brachte er zutage. Der 29

    Leichenwärter trug alles sorgfältig in eine Liste ein. Zum Schluß nahm er die Brieftasche des Toten. Es war ein zerfleddertes Ding aus Kunstleder.
    Der Ausweis fiel dem alten Joe in die Hände.
    »Wendell Carson«, buchstabierte er den Namen des Toten. Auch den trug er in die Liste ein. Dazu alle übrigen persönlichen Daten.
    Danach machte er erst mal Pause. Aus seiner alten Aktentasche kramte er zwei Sandwiches und eine Thermosflasche mit Tee hervor.
    Es machte dem alten Joe nichts aus, daß einige Yards weiter ein Toter auf dem Tisch lag. Das war er schon gewohnt.
    Der Alte kaute schmatzend vor sich hin. Er hatte gerade den letzten Bissen heruntergespült, da drang ein schabendes Geräusch an seine Ohren.
    Gemächlich wandte er sich um und hätte beinahe zuviel bekommen, als er sah, was sich vor seinen Augen abspielte.
    Der Tote lebte!
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte der alte Joe und starrte wie hypnotisiert auf den Mann, der langsam die Beine vom Tisch schwang.
    Da verlor der alte Joe die Nerven.
    Laut schreiend rannte er nach draußen und alarmierte den schlafenden Nachtportier.
    Als der schließlich mit einem Gummiknüppel bewaffnet die Leichenkammer; betrat, war der Tote verschwunden. So, als hätte es ihn nie gegeben.
    Selbst seine Habseligkeiten hatte er mitgenommen.
    »Das verstehe, wer will«, flüsterte der alte Joe und mußte sich setzen, da seine Knie auf einmal weich wie Pudding wurden.
    Wendell Carson jedoch hatte sich in einer Nische verborgen gehalten und kletterte nun, nachdem der Portier sein Häuschen verlassen hatte, über das Gitter.
    Sein nächstes Ziel war der Flughafen. Sakuro, der Dämon, hatte ihn nach Ägypten gerufen.
    Er würde diesem Befehl folgen ...
    *
    John Sinclair wußte von Sheila Hopkins, welchen Weg Dr. Randons Expedition damals genommen hatte. Ferner war dem Mädchen auch bekannt, in welchem Hotel die Männer in Sakarrah übernachtet hatten.
    Das Hotel hieß Mahib und war angeblich das beste Haus im Ort. Es lag in der Stadtmitte, direkt an der Hauptstraße.
    Sheila, John und Bill hatten sich am Bahnhof einem altersschwachen Taxi anvertraut, das sie bis vor den Hoteleingang fuhr.
    Der Kasten besaß fünf Stockwerke und schien auch aus der altägyptischen Zeit zu stammen.
    John bezahlte den Driver mit englischer Währung, was diesem ein freudiges Grinsen entlockte.
    Es gab eine kleine Hotelhalle mit einem zerkratzten Holzpult als Rezeption.
    Ein alter Mann mit einem ehemals weißen Turban auf dem Kopf und einem fleckigen Anzug um den dünnen Körper saß auf einem Stuhl und schlief.
    John schlug auf die Klingel.
    Der Alte schreckte hoch, rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah die Neuankömmlinge mißtrauisch an.
    »Wir hätten gern drei Zimmer«, sagte John. Er sprach Englisch.
30
    Zum Glück konnte der Alte ein paar Brocken. »Geht nicht«, fistelte er. »Wir haben nur noch ein Doppel-und ein Einzelzimmer.«
    John blickte Bill Conolly an. »Machen wir es so?«
    »Klar.«
    Der Inspektor wandte sich wieder an den Alten. Gut, denn geben Sie uns, was da ist.
    Was kostet es?«
    Der Alte nannte den Preis.
    John bezahlte für eine Woche im voraus.
    Die Zimmer lagen im zweiten Stock. Einen Lift gab es in dem Haus nicht. Wäre auch sehr verwunderlich gewesen.
    Ein Bad im-Zimmer gab es auch nicht. Nur jeweils eine Etagendusche.
    »Ich lasse Ihnen natürlich den Vortritt, Sheila«, sagte Bill Conolly.
    »Nein, vielen Dank. Aber duschen Sie mal zuerst, Bill. Ich möchte mich etwas hinlegen.«
    »Wie Sie wünschen.«
    Die Einrichtung der Zimmer bestand aus einem Metallbett und einem wurmstichigen Schrank. Das Doppelzimmer hatte die Betten übereinanderstehen. Beste aus ehemaligen Armeebeständen.
    Bill Conolly verzog sich unter die Dusche.
    John setzte sich auf die Bettkante und rauchte eine Zigarette. Während er dem blauen Qualm nachsah, sortierte er seine Gedanken.
    Morgen früh wollten sie zu der Pyramide aufbrechen. Mit einem Jeep war das zwei Stunden Fahrt. Sheila Hopkins hatte sich bisher gut gehalten. Sie hatte keinen weiteren Anfall mehr bekommen. Im Gegenteil, sie schien fast wieder so zu sein wie früher.
    John drückte die Zigarette aus und trat ans Fenster. Draußen wurde es langsam dunkel. Sie waren von Kairo aus fast einen

Weitere Kostenlose Bücher