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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Ihre Lippen bebten, und eine Gänsehaut strich über ihren Rücken.
    Hatte Sakuro von hier aus seinen Rachefeldzug begonnen? Hatte ihn Dr. Branden vielleicht freigelassen? Wenn ja, wie war der Wissenschaftler wieder an die Außenwelt gelangt?
    Auf einmal wollte es Sheila genau wissen.
    Sie hängte sich die Lampe wieder vor die Brust und griff mit beiden Händen nach dem schweren Deckel.
    Sheila setzte ihre gesamte Kraft ein, um den Deckel hochzubekommen.
    Sie schaffte es nicht.
    Erschöpft hielt sie inne. Ihre Lungen arbeiteten wie ein Blasebalg. Die Arme zitterten wie Espenlaub.
    Nach einigen Minuten hatte sie wieder soviel Kraft gesammelt, um es erneut zu versuchen.
    Diesmal stemmte sie sich gegen den Deckel, wollte ihn von dem Unterteil des Sarkophags schieben.
    Das Mädchen keuchte vor Anstrengung. Die Adern traten ihr wie dicke Stränge hervor.
    Jetzt.
    Millimeter für Millimeter bewegte sich der schwere Steindeckel, rutschte ein Stück an das Fußende des Sarkophages und gab den Blick in das Innere frei.
    Sheila Hopkins leuchtete in den freigewordenen Spalt.
    Ein grinsender Totenschädel starrte sie an!
    Aufschreiend taumelte Sheila Hopkins nach hinten, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Sie riß beide Hände vor das Gesicht und schrie, schrie, schrie.
    Doch der Schrecken sollte noch lange kein Ende nehmen.
    Durch die gespreizten Finger sah Sheila, wie der schwere Sarkophagdeckel Stück für Stück zur Seite geschoben wurde, das Übergewicht bekam und auf den Boden prallte, wo er in viele Teile zerbrach.
    Eine knöcherne Hand schob sich langsam über den Rand des Sarkophags.
    Der Hand folgte ein Arm, ein Stück Schulter und dann der häßliche Totenschädel.
    Unendlich langsam stieg ein Skelett aus dem Sarg.
42
    Sheila Hopkins' Schreien war in ein leises Wimmern übergegangen. Langsam sackte das Mädchen in die Knie.
    Der Schein ihrer Taschenlampe beleuchtete erbarmungslos die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte.
    Mit den abgehackten Bewegungen eines Roboters kam das Skelett auf die wehrlose Sheila Hopkins zu .
    *
    Bill Conolly sah John Sinclair verschwinden.
    Der Reporter drehte sich um und machte sich nochmals an die Untersuchung der Wand.
    Er fuhr mit seinen Händen über den glatten Stein . . . und zuckte wie elektrisiert zusammen.
    Bills Hände steckten in der Wand!
    Der vorher harte Stein war weich wie Pudding geworden.
    Der Reporter bekam es mit der Angst zu tun. Er wollte seine Hände aus der breiigen Masse herausziehen, doch die andere Kraft war stärker.
    Stück für Stück wurde Bill in die Wand gezogen.
    Verzweifelt versuchte sich der Reporter zu befreien, strampelte mit den Beinen, riß sich bald die Arme aus den Gelenken.
    Ohne Erfolg.
    Die unheimliche Kraft war stärker.
    Bill steckte bereits bis zu den Schultern in der Wand, sah die schwarze Drohung jetzt dicht vor seinen Augen.
    Bill Conolly verlor die Nerven.
    Ein aus höchster Verzweiflung geborener Schrei, der jedoch nach Sekundenbruchteilen schon erstickt wurde, entrang sich seiner Kehle.
    Dann war Bills Kopf nicht mehr zu sehen.
    Der Reporter verschwand im Schlund der Hölle.
    *
    »Neiiin!«
    In panischer Angst schüttelte Sheila Hopkins den Kopf, als die Knochenfinger des Skeletts ihre Schulter berührten. Eine andere Hand griff in ihr Haar, zog den Kopf zurück.
    Sheila starrte genau auf den schrecklichen Totenschädel. Die Taschenlampe brannte immer noch und zeigte jede Einzelheit des Skeletts.
    Der Totenschädel näherte sich Sheilas Gesicht, die freie Hand des Skeletts holte zu einem Schlag aus.
    Da geschah etwas Seltsames.
    Eine dröhnende Stimme hallte durch das enge Verlies. Worte in einer Sheila unbekannten Sprache wurden gesprochen.
    Das Skelett ließ ihr Haar los und zog sich zurück.
    Sheila, die alles nur halb mitbekommen hatte, lag auf dem Boden und wimmerte. Sie war mit ihrer Nervenkraft am Ende. Sie hatte mehr durchgemacht, als ein normaler Mensch aushalten kann.
    »Sheila!« drang wieder diese Stimme an ihr Ohr. »Sheila Hopkins!«
    Das Mädchen blickte auf. . . und sah Sakuro.
    Der Dämon stand in ihrem Verlies, einen Totenkopf unter den Arm geklemmt. Blut tropfte aus den Augenhöhlen des Schädels.
43
    Sakuro selbst trug einen dunkelroten Umhang. Sein Gesicht, sonst schrecklich anzusehen, war wie aus Stein gemeißelt. Es war das Gesicht eines Asketen. Dunkle, fast schwarze Augen, eine etwas gekrümmte schmale Nase und ein schmallippiger Mund rundeten dieses Bild

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