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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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dann sehr gut zu gebrauchen sind wenn sie kaputtgegangen sind, und das ist eine Sache über die Lionardo mal lange nachdenken müsste, meint Ihr nicht auch, Signior Padrone?
    Die Teutschen dagegen versuchen so durch den Fluss zu waten, an einer andren Stelle wo keiner von Lionardos Stämmen liegt, aber ich denk sie sind bloß klatschnass geworden und vielleicht sogar ertrunken, jedenfalls rennen mein Ziehvater und ich weiter wie zwei Verrückte bis wir zu dem Karren kommen wo der Bauer auf uns wartet und sagen zu ihm, los, fahr schnell weg wenn du dein Leben retten willst, und wie der uns halbnackt durchweicht und atemlos sieht sagt er, aber warum, was zum Teuffel ist denn passirt?, und er schaut uns misstrauisch an. Aber man muss ihm Recht geben, denn er hat uns wie zwei normale Menschen von seinem Karren absteigen sehn, und jetzt sehn wir aus als wie zwei Diebe wo vor den Sbirren flüchten. Also lass ich mir was einfallen was seinem dummen Bauernschädel ordentlich zu denken gibt und sag, lauf, mein Freund, denn gleich kommen die Antikisten, und zum Glück hat er sich verhört, Signior Padrone, und hat Antichristen verstanden, was sehr gut war, denn die Bauern sind einfache Leute und haben immer Angst vor dem Teuffel, und wenn sie das Wort Antichrist hören rennen sie gleich so schnell davon wie das Huhn vor dem Fuchs.
    Nachdem wir mit dem Karren beim Haus vom Bauern angekommen, hat er uns ein paar Kleider gegeben und lässt uns auch nochmal bei sich schlafen, bloß dass Lionardo immer noch vor Angst zittert und noch manchen Schrei ausstößt, iiiih uuuuh, und so halbnackt und mit Schlamm verdreckt sieht er gleichzeitig schwul und schwachsinnig aus.
    Euer unermüdlicher
    Salaì
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    1 * Salaì bezieht sich hier auf die achte Novelle des 8. Tages im Decamerone, wo von Spinelloccio und Zeppa erzählt wird, zwei befreundeten jungen Männern, zwischen denen sich eine ähnliche Geschichte abspielt.

60.
    Mein unermesslich lobwürdiger Padrone,

    das erste was ich und Lionardo heut morgen beschließen ist dass wir Grassi unbedingt alles erzählen müssen was wir gesehn, und der wird gewiss sofort dem Valentino berichten wollen. Derweil wir nach Rom zurückfahren überlegen ich und Lionardo dass die Straßburger wirklich gefehrlich und sehr böse sind und dass wir uns am besten so bald wie möglich aus dieser Geschichte herausziehen. Aber wie wir in die Herberge zurückkommen, stoßen wir gleich auf den Menschen mit den verbeulten Eiern, diese Landplage, der uns beiden den Hals umdrehn will, denn er fordert das Geld was ich ihm versprochen, und diese Sache ist noch dringlicher als das Problem mit den Straßburgern, denn diesmal hat Beuleiergesicht mich nur deshalb nicht massakrirt, weil Lionardo dabei ist, der ja wohl oder übel ein Freund vom Bramante ist, von dem er selbst seine Befehle empfängt. Wann Lionardo hört wieviel Geld ich dem Kerl mit den verbeulten Eiern versprochen, wird er fast ohnmächtig, denn das ist eine gewaltige Summe, und soviel Geld hat Lionardo noch nie auf einem Haufen gesehn, und bei dem Pech das er immerfort hat wird er sie auch für keins seiner Bilder niemals nicht sehn. Wie der Kerl nicht aufhört uns lästig zu fallen und will dieses Geld wirklich haben, meine ich, na gut, ich sag dir die Wahrheit: Wir stehn im Dienst vom Valentino, und er ist’s der dir dies Geld geben muss, also musst du ihn drum fragen, und wenn du uns nicht glaubst gehn wir sofort zusammen zu seinem Sekretarius, verstanden?
    Lionardo macht einen Sprung vor Angst wann er mich so reden hört, denn er will nicht dass jemand weiß dass er im Dienst vom Valentino steht weil das ist ja fürwahr ein echter Verrat an unsrer Stadt Fiorenza, stimmt’s, Signior Padrone? Aber mein Ziehvater sieht auch dass der Mensch mit den Beuleiern wann er den Namen vom Valentino hört im Gesicht so grau wird wie einer der in einer Locanda gegessen hat und der Koch sagt ihm hinterher, hör mal, du musst entschuldigen, leider ist uns aus Versehn der Spucknapf von meinem Großvater in die Suppe gefallen, aber wenn du willst kannst du gerne alles auskotzen, in Ordnung?
    Dann sind wir zusammen zum Haus vom Grassi gegangen, und wie der mich und Lionardo sieht lässt er uns sofort in seinen Hof hinein. Der Mensch mit den verbeulten Eiern aber, der genau weiß wer Grassi ist, denn in Rom kennen alle den Sekretarius vom Valentino, hält sich abseits, und wann er Grassi sieht wird sein Gesicht noch grauer, denn er weiß dass Grassi einer von diesen

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