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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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fünf Finger der Hand, drum könnt funf vielleicht fünf bedeuten, und dann blättern sie wieder in Sanders Buch und so weiter.
    Nun fängt Sander an vorzulesen was in dem Tagebuch geschrieben steht. Zum Glück ist alles auf Latein und darum, Signior Padrone, hab ich zwar nicht alles, aber ziemlich viel nicht schlecht verstanden und kann es Euch berichten.
    Es geht um eine Reihe von Geschichten die ein Priester erzählt bei dem die Leute zur Beichte gehen, aber statt das Beichtgeheimnis zu bewahren erzählt er seinen Freunden zur Belustigung all die unerhörten Sachen so ihm gebeichtet wurden.
    Zum Beispiel erzählt er von einem Mönch aus dem Orden des heiligen Benedikt der die Ehe vollzogen hat und dreißig Jahr verheiratet war, und hat sechs Kinder gemacht. Dann wurde er Witwer und hat wieder geheiratet, und erst wann das Heilige Jahr kam hat er seinen Feler erkannt, und wie Sander ans Ende von der Geschichte kommt fangen die Teutschen sofort wieder an zu lachen und zu trinken.
    Oder von einem jungen Novizen bei den Franziskanern in der Nähe von Straßburg, der hat nach vier Monaten die Kutte weggeworfen und eine Frau geheiratet die er auch fleischlich erkannt, dann hat er sie verlassen und ist in einen andren Orden eingetreten, aber nach zwölf Monaten Noviziat hat er wieder eine Frau geheiratet und auch die hat er fleischlich erkannt, aber dann hat er entdeckt dass sie eine Bigamistin war, nemlich sie war schon mit einem andren verheiratet, drum hat er sie verlassen und eine dritte Frau geheiratet. Dann hat er auch die verlassen und sich eine neue genommen, von der ist er aber auch wieder weggelaufen um in den Orden der heiligen Maria der Teutonen einzutreten. Die vierte Frau hat geglaubt er wär ihr rechtlich angetrauter Ehemann, drum ist sie in das Kloster gegangen und hat die Mönche gebeten ihr den Mann wiederzugeben, aber der ist aus Angst nach Rom geflohn, denn er wollte sein Leben in Ordnung bringen, und als die Geschichte zu Ende ist, brechen alle Teutschen in Gelächter aus und trinken wieder. Es folgen noch andre Geschichten über Sauereien von Kirchenleuten, kurzum, Signior Padrone, es geht hier einzig darum, die Ehre von der Kirche vom Papst und von Jesus in dem Dreck zu ziehen.
    Dann setzt Sander sich hin und die andren sind leise und er fangt an eine Rede zu halten, als wenn er von einer Sache erzählen will die ihm passirt ist, und macht Bewegungen mit den Armen wie einer der genau erklären will was er getan, nemlich erst bin ich da hingegangen, dann hab ich das gemacht, dann ist einer gekommen der hat das und das gesagt und ich hab ihm so und so geantwortet etcetera etcetera.
    Dieweil Sander spricht werden die andren immer neugieriger, und er macht Gesten die erinnern mich an etwas was ich vielleicht auch schon mal gesehn, aber es will mir nicht in den Kopf. Zuletzt steht er auf und macht eine Bewegung als wollt er etwas öffnen was auf dem Boden steht. Dabei fangen die andren an zu lachen, erst leise dann immer lauter und alle trinken weiter Bier bis Sander die Stimme erhebt und eine Bewegung macht die ich sehr gut kenn, Signior Padrone, nemlich es ist die von einem der ein Weib gehörig von hinten durchvögelt, und da lachen sie alle laut und klatschen in die Hände und machen ihm viele Komplimente. Und wann Sander vorspielt wie einer der ganz nackt ist mit Geschrei davonläuft und sich die Hand vor den Pinsel hält, da hab ich endlich genau verstanden, Signior Padrone, dass dieses versaute Schwein erzählt wie er im Haus vom Burkard das Mägdlein flachgelegt und wie er mich nackt in die Truhe hat steigen lassen, seht Ihr jetzt, Signior Padrone, was für ein dreckiges Schwein dieser Sander ist? Und dieweil ich zuschau wie Sander diese ganze Geschichte vorspielt und sich über mich lustig macht murmel ich, geh zur Hölle, du Arschloch, und Lionardo sieht mich sehr erstaunt an denn er glaubt ich versteh was Sander da auf Teutsch redet.
    Doch jetzt wartet, ich muss mir den Leib trocknen, denn am Ende von der Geschichte die ich Euch grade erzähl bin ich ganz nass geworden und fühle mich krank als bekäm ich ein böses Dreitagefieber, und wenn ich bald ins Gras beißen muss kann ich Euch nicht mehr ergeben dienen wie ich’s bis jetzt getan.
    Euer stets vertrauenswürdiger
    Salaì

59.
    Mein gütiger und gnädiger Padrone ,

    also ich sagte eben schon dass ich gehörig die Wut im Bauch gekriegt hab, denn dieses Rabenaas Sander verarscht mich vor seinen Freunden. Doch die Wut verschwindet fast

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