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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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furchtbar mächtigen Männern ist die dich, wenn sie wolln, in fünf Minuten hängen lassen können, oder auch in zwei oder drei.
    Grassi erklärt uns sofort dass er grad einige wichtige Briefe für seinen Padrone schreibt der sich im Krieg mitten in Tumult und Wirrwarr befindet und bittet uns morgen wiederzukommen, aber er fragt schon mal ob wir Neuigkeiten haben, und wir sagen, na klar, und ob. Dann sagt er, übrigens, Ser Lionardo, Ihr arbeitet in diesen Tagen doch nicht etwa auch für Fiorenza, oder? Denn vergesst nicht, mein Padrone, der Valentino, will sicher sein dass Ihr Euch nur der Nachforschung widmet die er Euch anvertraut. Mein Ziehvater sagt, aber gewiss doch natürlich seid unbesorgt und Salaì kann das bezeugen. Tüchtig, tüchtig, ich bin zufrieden, sagt Grassi. So hat der Mensch mit dem Beuleiergesicht der uns beobachtet gesehn dass Grassi nicht nur wirklich mit uns gesprochen, sondern auch dass er uns wie zwei Freunde behandelt, und hat nicht den Mut gehabt näherzukommen.
    Wann Grassi weggegangen ist wirkt der Mensch auf einmal viel ruhiger und sogar bescheiden, also frag ich ihn, nun lieber Freund, siehst du dass ich dir keinen Kohl erzählt hab? Wir arbeiten wirklich für den Valentino, drum musst du bloß warten und wirst sehn dass du dein Geld kriegst, denn es genügt wenn du an einem der nächsten Tage mit uns kommst und wir gemeinsam mit Grassi sprechen. Und Lionardo sagt, oh ja, wann immer du willst, guter Freund, stimmt’s, Salaì? Natürlich Vater, wann immer er will. Aber ist sowieso klar dass Beuleiergesicht, wo ein Spion ist, in seinem Leben schon so viel Mist gebaut haben muss, dass er viel mehr Schiss vor den Sbirren und vor Leuten wie Grassi hat als wie ich vor dem Teuffel.
    Also hab ich die Gelegenheit genutzt und gesagt, mein lieber Freund, jetzt müssen wir dich um einen andren Gefallen bitten, aber dafür bezahlen wir dich sofort, so gehst du uns nicht wieder auf den Sack, und wie ich das sage geb ich ihm ein bisschen von dem Geld was mir Sander bezahlt hat, mamma mia, Signior Padrone, wie schnell man hier in Rom sein Geld loswird, das sag ich aber nur so nebenbei und nicht weil ich auf Euren Vorschuss warte, um Himmelswillen das wär Euch ja nichtmal im Traum eingefallen, oder? Jedenfalls erklär ich dem Mensch mit den verbeulten Eiern dass wir einen Fachmann für Handschrifften und für lateinische Manuscripts brauchen der uns hilft genau zu verstehn was zum Henker in den Papieren steht die er selbst, nemlich Beuleier, mir gegeben hat, und nachdem er jetzt gesehn dass Lionardo und ich Freunde von Grassi sind, wird er den Teuffel tun und Nein sagen.
    Euer getreuester
    Salaì

61.
    Mein guter und höchlichst zu preisender Padrone,

    der Mensch mit den verbeulten Eiern hat sehr gute Arbeit geleistet, und hat uns zu der richtigen Person geführt wie ich Euch sogleich erkläre. Ihr erinnert Euch sicherlich dass nah bei unsrer Herberge dieses Viertel liegt wo nur Betrüger wohnen, Pozzo Bianco heißt es, und laufen dort die ärgsten Schurken von Rom herum. Wann wir gesehn haben dass der Mensch mit den Beuleiern uns dorthin führt, hat mein Ziehvater angefangen zu protestiren, denn in der Gegend gibt’s Leute die brauchen dich bloß anzusehn und schon hast du das Gefühl dass dein Geldbeutel wo du am Gürtel trägst weniger wiegt. Beuleiergesicht führt uns erst in eine Gasse, dann in eine andre, dann auf einen kleinen Platz, dann lässt er uns zurückgehen, dann wieder in die Gasse von vorhin, kurzum es ist sonnenklar dass er ein großes Brimborium macht damit wir nicht verstehn wohin er uns bringt, denn so können wir den Ort allein nicht wiederfinden. Auf den Straßen durch die wir gehn tummeln sich nicht nur die schlimmsten Männer und Frauen von Rom, Signior Padrone, nein, auch Kinder mit schmutzigen Gesichtern und schlauen bösen Augen wo man genau sieht dass sie grad ihre Großmutter wegen zwei Groschen umgebracht haben. Im Pozzo Bianco sind sogar die Huren hässlich und alt, und und manche haben so ausgeleierte Brüste dass sie ihnen bis zum Nabel hängen, und andre sind so fett dass ihre Fußgelenke breiter sind als ihre Schenkel, kurzum, Signior Padrone, wenn Ihr eines Tags nach Rom kommt dann geht bloß niemals zum Pozzo Bianco, denn das ist kein Ort für einen großen Herrn wie Euch.
    Was zum Teuffel wollt ich sagen, ach ja, also nach dem ganzen Hin und Her hab ich wirklich nicht mehr kapirt wo wir gelandet waren aber zuletzt hat der Mensch mit den Beuleiern uns in

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