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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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und ihnen die allergrößte Lust.
    Um zum Sekretarius vom Kardinal zurückzukehrn, Signior Iligi hat uns gesagt der Kaiser Hadrian wär auch Maler und Bildhauer und Baumeister gewesen, grad als wie Lionardo, und hat viele Werke in Rom hinterlassen (das Kastell Sant’Angelo, die Brücke Elio und andre wo ich nicht mehr erinnre) und Iligi erzählt noch mehr Zeugs das ja vielleicht ganz interessant ist, aber er steckt eine solche Menge Latein darein dass ich schon zu gähnen anfang wie ein Esel, und Lionardo bleibt stumm von wegen seinem Problem dass er kein Latein kann und sich schämt. Ich sag ihm immer er soll in die Messe gehn, nemlich da lernt er von einem zum andren Tag wenigstens ein bisschen, so ist’s mir jedenfalls gegangen, und hat das Latein ja auch eine solche Ähnlichkeit mit unserm Idiom, dass wenn ein Italiener es liest er ganz gewiss was kapiert, außer er ist ein kompletter Idiot.
    Zum Glück, Signior Padrone, konnte ich einen Satz des Sekretarius nutzen um das Gespräch auf die Angelegenheit zu lenken die mir wichtig war. Dieweil er langweilige Sachen faselt über die alten Römer, wie als der Kaiser Nerva starb, Hadrian seinem Nachfolger Trajan der grad in Teutschland war die Nachricht überbracht hat blabla etcetera etcetera, da unterbrech ich ihn: Wo Ihr grad von Teutschland sprecht, ich hab gehört die Teutschen bauen ihre Kirche Sancta Maria de l’Anima wieder auf, und da guckt Lionardo mich wütend an, weil das hat er nicht erwartet dass ich den Mund aufmach.
    Iligi aber der wie die meisten Sekretari ums Verrecken nichts zu tun hat und sich ödet und darum gern plaudert, der antwortet mir sofort dass es wahr ist, ja, die Teutschen bauen die Kirche der Anima wieder auf, aber es ist beileibe nicht sicher ob sie das schaffen. Ich frag, aha, warum denn nicht, und er sagt dass das Geld für den Bau welches die Teutschen hier in Rom bei der Bank der Fuoker, Fugger oder Fukker (hab nicht verstanden wie man das richtig schreibt, das sind nemlich auch Teutsche) deponirt haben, dass das schon alle ist oder fast, und der Papst wird ihnen nicht helfen. Ach ja, wirklich, und warum nicht, frag ich weiter dieweil Lionardo vor Wut kocht, denn die guten Fragen die fallen mir einfach so nebenbei ein, wogegen er über alles immer Stunden um Stunden nachdenken muss.
    Da sagt Iligi, wann vor sieben Jahren der König vom Frankenreich gegen Rom gezogen ist, da haben alle gedacht dass er die Stadt zerquetschen würd als wie einen Käfer über den ein Kutschenrad rollt. Der Papst Borgia hat die Teutschen von Rom zu sich gerufen und dem Burkard befohlen er soll die Teutschen für den Kampf bereithalten wann die Frantzosen in Rom einfallen, aber da konnt der Papst noch so schöne Worte wählen, die Teutschen haben ihm praktisch gesagt, da kannst du lange warten dass wir dir helfen, nemlich der König vom Frankenreich hatte ihnen versprochen, wenn er nach Rom kommt krümmt er den Teutschen kein Haar.
    Aber der Heilige Vater vergibt noch viel schlimmre Sachen, sagt Lionardo, ja er lacht sogar drüber statt die zu fangen die ihn und den Herzog Valentino verleumden.
    Iligi sagt, wenn Lionardo das Gerücht meint dass der Herzog sein Sohn wär, so sind das sind alles Hirngespinste, und er erklärt uns dass die bösen Zungen sich drauf stützen dass der Papst in seinen Bullen Cesare und Lucrezia filius und filia nennt, also auf Lateinisch Sohn und Tocher. Aber das haben schon die Päpste vor ihm getan, und sogar ein Esel würd verstehn dass ein Papst wenn er so spricht natürlich Sohn und Tochter im spritu spitru e ll geistlichen Sinne meint, wie alle andren Gläubigen auch seine Kinder sind. Wenn er Briefe schreibt nennt der Papst auch die Königin von Spanien und den König der Frantzosen filia und filius, und sind die etwa auch seine Kinder?
    Und mal ehrlich, Signior Padrone, ich hab’s Euch schon geschrieben, auch mir scheint dass einer der sechsunddreißig Jahr lang Vizekanzler war, also gleich nach dem Papst als zweiter kommt, und der dann mit sechzig Jahren selbst zum Papst gewählt wird und obendrein mit allen Stimmen, dass so einer nicht ganz blöd sein kann, und wie käme so jemand auf die Idee in seinen offiziellen Papieren zu schreiben, er hätte einen Sohn hier und da eine Tochter?
    Man sagt auch dass Seine Heiligkeit eine junge und schöne Geliebte hat, beharrt Lionardo, und dass er eine Schar von fünfundzwanzig Weibern auf einmal in sein Zimmer kommen lässt um Orgien und Sauereien zu veranstalten. Iligi hat

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