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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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ohne dass man das Wissen von einem Baumeister braucht, nemlich man muss einfach nur diese fünfzehn Stöcke ineinander stecken, und ist so einfach dass sogar ein Igniorant wie Salaì es schafft. Und ich denk bei mir, wie fallen Lionardo bloß manche Ideen ein, er ist wirklich ein schlauer Kopf, nur schade dass von hunderteins Ideen die er hat fünfzig sehr gut sind, wogegen die andren einundfünfzig kann man wegschmeißen. Es ist das Zählen das es ihm schwer macht, und vielleicht ist er ja deshalb der Freund von diesem Matematiker Luca Pacioli geworden, nemlich um das Problem mit den einundfünfzig zu lösen.
    Und damit verabschiede ich mich von Euch weil das Mägdlein klopft an die Tür, und ich bin sicher dass sie eifersüchtig ist und mir den Kopf waschen wird.
    Euer stets beflissner Diener
    Salaì

27.
    Mein verehrtester Padrone,

    im Gegenteil, es war gut dass die Magd mich besuchen kam, nemlich sie hat mir sehr interessante Dinge gesagt, und hatte sowieso nicht gemerkt dass grad eben die andre bei mir gewesen ist. Ich hatt Euch ja schon geschrieben dass ich sie nach dem ersten Dienst so ich ihr in meinem Zimmer erwiesen um einen Gefallen gebeten hatte (aber, Teuffel auch, hab ich doch vergessen Euch zu sagen was das war) nemlich sie soll überall herumfragen ob’s wahr ist dass in Rom alle denken dass der Valentino seinen Bruder, den Herzog von Gandia, umgebracht wie die bösen Zungen behaupten.
    Das Mägdchen erzählt mir, schon kurze Zeit nach dem Tod des Herzogs gingen Gerüchte über den Mörder um, aber nicht vom Valentino sprachen sie, sondern von vielen andren adligen Personen, zum Beispiel dem Herzog von Urbino, dem Kardinal Sforza und der Familie Orsini, und erst ein Jahr nach dem Mord hat jemand das Gerücht ausgestreut dass man Cesare Borgia verdächtigen muss, aber dann war bald klar dass es gegen den Valentino nichts Ernstes vorzubringen gibt. Im Gegenteil, allein die Idee dass Cesare seinen Bruder kaltgemacht hätt, war aberwitzig, denn selbst wenn er’s wirklich getan hat, weil er hoffte in der Reihe der Begünstigten vom Papst auf den Platz von seinem Bruder zu kommen (wie die bösen Zungen sagen) so wusst er andrerseits doch genau wie sehr Alexander VI. den Herzog von Gandia liebt, und hätt der Papst auch nur den kleinsten Verdacht gegen Cesare gehabt, dann hätte der lange warten können dass der Papst ihm Gefälligkeiten erweist, ach was, man hätte ihn verhört und bestraft, und drum ist es auch Mumpitz zu sagen der Papst hätte mit den Mördern des armen Herzogs unter einer Decke gesteckt. Jedenfalls ist am Ende der größte Verdacht auf die Familie Orsini gefallen, weil der arme Herzog von Gandia hatte wenige Monate bevor er getötet wurde den Orsini viele von ihren Ländereien im Krieg weggenommen, den sie gegen den Papst geführt. Nemlich die Papstmacht ist schon seit ewigen Zeiten im Kampf mit den adligen Familien wie den Colonna Orsini Caetani und andren, die haben alle auch ihre eigenen Heere und Palazzi die aussehn wie Festungen, zum Beispiel der Palazzo Orsini auf dem Campo del Fiore, und auch noch Besitzungen außerhalb von Rom die so groß sind als wie ganze Staaten. Aber das brauch ich Euch gar nicht zu erklären, Signior Padrone, weil das sind Sachen die wisst Ihr viel besser als ich. Drum ist es eine hundsgemeine Lüge zu sagen dass alle immer den Valentino verdächtigt haben, denn eigentlich ist das Gegenteil wahr.
    Wie ich zum Mägdchen sage, danke, du bist mir sehr nützlich gewesen, fragt sie mich ob sie noch was andres tun kann für mich, und ich sage, nein danke. Da entgegnet sie, hör mal, ich frag dich nicht warum du mich losschickst mich nach all diesen Sachen zu erkundigen die mir sogar gefehrlich erscheinen, weil der Valentino ist so einer, wenn der denkt dass du sein Feind bist dann lässt er dir sofort den Kopf absäbeln! Und für dich spiel ich auch das nette Mädchen bei Sander, doch jetzt, wo ich dir Kundschaft bringe, bist du gar nicht gut zu mir! Und da, Signior Padrone, hab ich verstanden was das Mädchen mir bedeuten will, und ich sage, ach was, komm schon, was fällt dir bloß ein, und um sie richtig zu trösten musst ich ihr mit allem Drum und Dran gefällig sein, erst im Stehen dann von hinten und zum Schluss sogar auf dem Stuhl, sonst wird sie mir beim nächsten Mal nicht helfen, und ich muss doch alles tun was möglich ist in der Pflicht für meinen gütigen und großzügigen Padrone.
    Endlich ist die schöne Magd eingeschlafen, und nach all der

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