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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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sehe dass ich fast bei unsrer Herberge angekommen bin, gottseidank denn ich hab wirklich keine Kraft mehr in den Beinen.
    Ich hab aber immer noch sehr große Angst drum sag ich mir, weißt du was, du gehst ins Zimmer von Lionardo, denn wenn jemand in den vergangnen Tagen gesehn hat dass wir die Zimmer getauscht dann legst du ihn jetzt nochmal rein.
    Wie ich ankomm mach ich nicht mal die Tür zu und setz mich gleich auf Lionardos Bett und sage mir, so, jetzt bin ich gerettet, der Burkard kann mich mal kreuzweise, und endlich hol ich ein wenig Luft und zieh mir die Schuhe aus wo die Füße bestialisch stinken, weil ich vor Angst so stark geschwitzt hab, und grad in dem Moment, Signior Padrone, seh ich aus dem Augenwinkel eine Hand die durch die Tür kommt.
    Au, die Augen tun mir wieder weh, wartet, ich muss sie ausspülen gehn, denn nach allem was passirt ist wird mir das gut tun.
    Euer treuer und gehorsamer
    Salaì

48.
    Mein ehrwürdiger und guter Padrone,

    praktisch ohne mich nichtmal umzudrehn seh ich aus dem Augenwinkel die Hand durch die offne Tür, also hab ich nicht lang überlegt und geb der Tür einen starken Stoß und das Indivvid Indivio Indvdi der Kerl der die Hand reingesteckt hat brüllt vor Schmerz, weil die Tür ist ihm gegen die Schulter geschlagen. Wie er schreit scheint mir dass ich die Stimme kenne, aber bei der Angst die ich hab seit dieser Dieb mich damals fast kaltgemacht, denk ich diesmal nicht eine halbe Stunde nach bevor ich was tu, und so habe ich mit aller Kraft versucht die Tür zuzustoßen. Aber der andre wehrt sich, nemlich er geht nicht weg und ruft auch, sag mal, bist du blöd?, und schiebt ein Bein durch die Tür und tritt mir auf den Fuß und drückt mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür, und wie ich versuch mich vor ihn zu stellen um ihn aufzuhalten fällt er praktisch auf mich drauf, und so stürzen wir beide zu Boden und er reißt mich an den Haaren, aua, und wann er mich packt sagt er, bist du jetzt vollends verlottert dass du mich nicht mehr erkennst?, und ich sehe dass er wirklich ein zimlich bekanntes Gesicht hat, nemlich das von einem Alten von vielleicht fünfzig Jahren, und am Ende, Signior Padrone, war’s die Stimme die mich überzeugt hat, und hab erkannt dass es Lionardo war aber ohne Bart und Haare.
    Wann wir aufstehn und uns umarmen, ich wie ein Sohn und er wie ein Vater, sage ich, was zum Teuffel fällt Euch ein einfach zu verschwinden, Ihr habt mir eine furchtbare Angst eingejagt (aber das stimmte überhaupt nicht, Signior Padrone, denn ich wusste sowieso dass er früher oder später zurückkommen würd, wo er doch ohne mich verloren ist als wie ein Fisch auf dem Trocknen).
    Ach mein Junge, es war furchtbar, fangt Lionardo an, aber ich war tapfer und hab alles ergeben ertragen, denn diese Ungläubigen müssen wissen dass wir Christen auch Helden sein können und zweimal tapferer sind als sie, und von Anfang an wusst ich, ich würde auch diese Prüfung überstehn, und wirklich, mein lieber Salaì, hier siehst du mich, denn der liebe Gott hat meinen Wunsch erhört dass ich in deine Arme zurückkehren möcht, mein geliebter Sohn, und in christliche Lande, damit Jesus und die Jungfrau Maria uns beschützen mögen. Und in dem Moment, denkt bloß, Signior Padrone, da macht Lionardo ein Kreuzzeichen und ist ihm sogar eine Träne entwischt.
    Ich versteh aber nicht die Bohne wovon er redet und schau bloß auf den Bart und die Haare die nicht mehr da sind, aber ohne sie sieht Lionardo nicht mehr aus wie einer der immerfort kluge und schwierige Sachen denkt, von wegen, er hat sogar einen etwas blöden Blick und scheint fast ein ganz gewöhnlicher Mensch und beileibe kein großer Geist nicht wie so viele sagen. Ich frage ihn, sagt mir Vater, was zum Henker habt Ihr mit Euren Haaren und dem Bart gemacht? Stell nicht so dämliche Fragen, Salaì, antwortet er, die haben mir die Türcken abgeschnitten, ist doch klar, oder?
    Und wie ich die Augen aufreiße und frage, was redet Ihr da? Was ist Euch geschehn? da scheint er überrascht wie wenn ich das alles schon wissen und verstehen müsst was er gesagt, und er schaut mich nicht direkt an sondern sucht mit Blicken irgendwas hinter mir im Zimmer. Plötzlich bleiben seine Augen an einem Tischchen kleben wo immer seine Sachen liegen, nemlich Zeichnungen Briefe verschiedne Papiere etcetera, und werden groß vor Staunen, und ohne mit dem Reden aufzuhören fängt er an eine Art Tanz aufzuführn um an das Tischchen ranzukommen, aber so

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