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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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hoch hinaus will, man braucht sich ja bloß seinen Palazzo anzusehn, und bei dem Gedanken sag ich mir, Salaì, ich glaub du hast ins Schwartze getroffen und versuch sofort die Treppe zu finden wo in den Turm hoch führt. Da ist sie, ein sehr enges Treppchen das nach oben geht, bis zu einer Tür die versuch ich aufzustoßen, aber sie ist verschlossen. Ich kann Euch nicht sagen was das für eine Enttäuschung war, Signior Padrone, so dass ich schon gedacht hab, na gut jetzt geh ich nach Haus, aber dann ist mir ein zimlich genialer Gedanke gekommen, denn ich hab mir gesagt, was glaubst du wohl, Salaì, wer die Schlüssel zur Studirstube vom Burkard hat, wenn nicht sein Sekretarius? Bloß dass Sander sie in seinem Schlafzimmer haben wird, wo er grad mit der Magd vögelt, und da kann ich nicht rein sonst steckt er mich wieder nackt in die Truhe. Vielleicht hat er ja einen zweiten Schlüssel in seinem Studirzimmer, aber wer weiß wo das ist, und sowieso wird es eh verschlossen sein. Grad will ich sagen, ihr könnt mich alle mal, ich geh nach Haus, da hab ich eine noch bessre Idee, Signior Padrone, und Ihr müsst mir versprechen dass Ihr Euch dran erinnert wenn Ihr mich bezahlt, nemlich ich möchte um eine kleine Erhöhung bitten weil ich glaub die hab ich verdient. Sogleich bin ich sehr leise in den Saal gelaufen wo wir gegessen haben, und auf dem Boden unter dem Stuhl vom Sander liegt noch sein Hausrock der ihm runtergefallen ist wann er mit der Magd Ferkeleien gemacht, und der Diener hat den Rock nicht gesehn, drum liegt er noch da. Ich steck die Hand in die Taschen, und wirklich, da gibt’s ein paar Schlüssel zwei große und zwei kleine und ich sage mir, da hab ich aber Schwein gehabt. Wie ich in den Turm zurückgehe und die Treppe hochsteig hört die Magd auf zu schrein, aber vielleicht nur deswegen weil sie den Schwengel vom Sander gerade im Mund hat, hoffentlich wird sie mir nicht so bald müde, denke ich, denn ich brauch sie noch eine ganze Weile.
    Jedenfalls hab ich bei der verschlossnen Tür erst einen Schlüssel probirt dann einen andren und schließlich klack, da hat sie sich geöffnet, und ich denke, hoch lebe Fiorenza, Signior Padrone, und geh hinein.
    War nur ein einzelnes Zimmer ganz hoch oben an der Spitze vom Turm und hat Fenster an allen vier Seiten und platzt aus allen Nähten von Papieren und Büchern und Kisten wo gewiss auch haufenweise Papiere und Bücher drin sind. Durch die Fenster sieht man die Dächer von Rom, und ich denk, hier draußen muss diese Schrifft ARGENTINA sein, die war’s nemlich, Signior Padrone, die mich auf die geniale Idee gebracht hat dass ich in den Turm raufgehen muss um das Zimmer vom Burkard zu finden, denn einer der hoch hinaus will im Leben, wo glaubt Ihr wohl schafft der die Papiere von seiner Arbeit hin, wenn nicht auch ganz nach oben? Wirklich hat er ja auch draußen an die Mauer ARGENTINA hingeschrieben, als wollte er sagen, meine lieben römischen Arschlöcher was glaubt ihr wer ihr seid? Hier oben hab ich ein Stück Straßburg hingebaut dass ihr euch schwartz ärgert. Dann hab ich angefangen in den Büchern zu suchen die überall herumliegen um eins von Diebold zu finden und dabei reklfek reflket rflk überlege ich, dass es ein recht großes Buch sein muss wenn es Bilder hat wie Ciolek sagt, und wirklich, nachdem ich ein paar Minuten zwischen den größten Büchern die auf einem hohen Regal stehn gesucht, schlag ich eines auf und ist voll mit bunten Bildern, nur dass man in der Dunkelheit einen Dreck sehn kann also hab ich’s nah ans Fenster gelegt, und sieh mal einer an, wie ich ein oder zwei Seiten umgeblättert hab kommt mir dieses Bild unter die Augen:

    Verflucht nochmal, Signior Padrone, was für einen Schreck hab ich gekriegt, und ich sag mir Donnerwetter das ist ja wirklich und wahrhaftig der echte Teuffel, siehst du Salaì, es ist genau so wie du gedacht, diese Straßburger die halten’s mit der Hölle, und dann hab ich genauer hingeschaut und gesehn dass neben der Figur mit den Hörnern geschrieben steht es ist Moses, aber wer traut schon diesen Straßburgern, die lügen doch dass sich die Balken biegen. Dann schau ich vorne im Buch nach und lese wie ich’s mir schon gedacht dass es von Diebold Lauber gemacht wurd. Aha! sage ich mir, siehst du wohl, ein echter Treffer.
    Ich mach ein Kreuzzeichen und suche weiter hier und da in den Papieren vom Burkard, denn am Himmel hat’s nicht mehr viele Wolken und das Mondlicht ist nicht mehr so schwach, und

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