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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auftreffen flog er von seinem Kopf, und ich schlug sicherheitshalber noch einmal zu. Diesmal nicht so hart. Diese beiden Treffer reichten aus, um ihn ins Reich der Träume zu schicken. Vor mir blieb er bewegungslos liegen.
    Das war geschafft!
    Ich fühlte mich mit der Lanze in der Hand schon besser als auf dem Stuhl sitzend. Es gab auch keinen Aufpasser mehr, der vor dem Zelt stand, und ich hatte mir eine Waffe besorgt, mit der ich mich verteidigen konnte.
    Leider hatte ich nichts von dem verstanden, was er mir gesagt hatte. So musste ich mich auf den Weg machen, um zu erkunden, um was es hier eigentlich ging. Bisher bestanden meine Gedanken ausschließlich aus Vermutungen und höchstens aus Halbwahrheiten, und genau diese Zeit sollte vorbei sein.
    Außerdem gab es da noch die geheimnisvolle Fremde mit der dunklen Samthaut. Ich hatte sie nicht vergessen, und ich war sicher, dass ich sie irgendwo hier finden konnte.
    Wieder blieb ich vor dem Zeltausgang stehen und schlug die beiden Hälften ebenso vorsichtig zurück wie beim ersten Mal. Jetzt stand das Glück auf meiner Seite, und ich konnte endlich einen Blick in die Umgebung vor dem Zelt werfen.
    Dieses große Zelt war Teil eines ziemlich großen Lagers. Ob es ein Heerlager war, fand ich nicht heraus. Es gab jede Menge Menschen, die sich hier versammelt hatten, aber mir fielen nicht nur Männer auf, sondern auch Frauen und sogar Kinder. Sie alle waren irgendwie beschäftigt. Womit genau, das sah ich nicht, aber sie liefen hin und her, trugen Krüge oder andere Gegenstände aus dem Lager, wo recht große Wagen standen, die beladen wurden.
    Manche dieser Lasten sahen aus wie Schatztruhen, und mir kam in den Sinn, dass die Menschen und damit das Lager dicht vor dem Aufbruch waren.
    Das Lager selbst war inmitten einer breiten Senke errichtet worden. Sie wurde vom Wasser eines Bachs durchflossen, der auch für eine recht grüne Umgebung sorgte. Die Berge, die ich jenseits der Senke sah, wirkten dagegen kahl, staubig und wie abgeschliffen oder von der Sonne verbrannt.
    Nein, das hier war nicht mehr meine Welt. Das war auch nicht mein Land. Immer stärker dachte ich dabei an Arabien und an ein geheimnisvolles Land mit dem Namen Saba.
    Mit diesem Gedanken machte ich mich auf den Weg...
    ***
    Die Zeit wurde Glenda lang, verdammt lang sogar, und sie fühlte sich trotz der Wohnung, in der sie alle Freiheiten besaß, wie in einem Gefängnis. Sie wartete darauf, dass Jane Collins endlich kam und sie wenigstens mit jemandem reden konnte, auch wenn sie für sich noch keinen Ausweg sah. Aber der würde sich möglicherweise später ergeben. Mehr als hoffen konnte sie da nicht.
    Wohnzimmer, Küche, das Bad, das Schlafzimmer. Glenda durchwanderte ruhelos die Räume, als könnte sie durch ihre Schritte die Zeit schneller vergehen lassen.
    Es klappte nicht, und wenn sie schließlich stehen blieb, dann vor dem Fenster.
    Im Freien hatte es keine Veränderung gegeben. Die Nacht war da, sie würde auch weiterhin bleiben, aber wenn sie zum Himmel schaute, dann hatte sie schon den Eindruck, die Sterne nicht mehr so klar zu sehen wie noch vor einer Stunde.
    Sie wusste auch, dass Jane Collins nicht fliegen konnte. Eine gewisse Zeit musste man auch in der Nacht einkalkulieren, aber in diesem Fall dauerte es Glenda zu lange.
    Zwischendurch hatte sie überlegt, ob sie nicht Suko über sein Handy hätte anrufen sollen. Sie war von dem Plan abgewichen, weil sie ihn und Shao nicht beunruhigen wollte.
    Und so wartete Glenda weiter, bis sie den erlösenden Klang der Türglocke hörte. Beinahe hätte sie gejubelt, so froh war sie über das Geräusch, und auf dem Weg zur Tür schien sie zu fliegen, denn ihre Füße berührten den Boden kaum.
    Aber sie hatte ihr Sicherheitsdenken nicht verloren. Durch die Sprechanlage fragte sie, wer der Ankömmling sei.
    »Na wer schon, Glenda – ich.«
    »Okay, komm hoch, Jane.«
    »Ist alles in Ordnung bei dir?«
    »Ja. Warum fragst du?«
    »Deine Stimme klang so gehetzt.«
    Glenda lachte kurz. »Ich stehe mit meinen Nerven im Moment auf dem Kriegsfuß.«
    »Dann werde ich dir helfen.«
    Es tat Glenda gut, die Stimme gehört zu haben. Jane würde zwar nicht viel verändern können, aber zu zweit zu sein war besser, als allein immer nur in Grübeleien zu versinken. Es war ja auch möglich, dass Jane eine überraschende Idee hatte.
    Sie war sehr schnell oben. Glenda erwartete sie bereits vor der Tür und ging dann aufatmend zurück, als Jane die Wohnung betrat. Beide

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