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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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nickte der andere.
    »Das erste Mal, dass du einem Vampir begegnest?«
    »Ja.«
    »Verschwinde von hier! Tu dir einen Gefallen, und lauf so weit weg von dem Haus und den Leuten, wie du kannst! «
    »Ich kann nicht. Ich soll … «
    Saint unterbrach ihn. »Ich hätte dich inzwischen schon zweimal umbringen können.«
    Der Mann wurde kreidebleich und reichte Samt sein Gewehr. Dann stolperte er hastig ein Stück auf dem Dach entlang, bevor er sich seitlich herunterließ.
    Ein fehlgeleiteter Mensch. Morgen früh würde er sich schämen, weil er nicht einmal versucht hatte, gegen Saint zu kämpfen. Vor allem aber würde er froh sein, dass er lebte, und das war das Wichtigste.
    Samt warf die Waffe beiseite und stieg vom Dach auf einen Balkon auf der Rückseite. Die Glastüren waren verriegelt. Mit einem leichten Stoß hatte Saint sie geöffnet.

    Als er hineinging, fragte Saint sich, wie lange Fontaine bereits wissen mochte, was er war. -Er musste es mehr oder minder gleich gewusst haben, und ganz gewiss war er sich Saints wahrer Natur bewusst gewesen, als er ihn mit dem verfluchten Ring verbrannte. Er hatte gewollt, dass Saint merkte, wer er war.
    Er lockte Saint willentlich hierher.
    Bei diesem Gedanken blieb Samt für einen kurzen Moment stehen. So gern er auch das ganze Haus auseinandernehmen wollte, um nach Ivy zu suchen, tat er gut daran, vorsichtig zu sein. Falls er in eine Falle lief, wollte er es dem Orden nicht zu leicht machen. Sie hatten ihn mit ihrem Silber schon einmal gefangen, wie seine Narben bewiesen.
    Und Ivy würde er gar nichts nützen, wenn sie ihn abermals außer Gefecht setzten.
    Allerdings war er hungrig, angespannt und voller Zorn. Das allein würde es ihnen schon schwer machen, ihn zu überwältigen. Der Dämon in ihm forderte Blut, und er beabsichtigte, darin zu baden.
    Leise schlich er aus dem Schlafzimmer in den erleuchteten Flur. Ivys Duft überwältigte ihn. Er roch ihre Wut und ihre Furcht - und er roch Fontaines Blut. Ein zartes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Oben an der Treppe stand eine bewaffnete Wache. Samt schlug den Mann bewusstlos und warf ihn in eines der Schlafzimmer.
    Er wollte diese Männer nicht töten, sofern es sich vermeiden ließ. Der Einzige, den er unbedingt tot sehen wollte, war Fontaine.
    Er stieg die Stufen hinunter und löschte dabei alle Lichter. Die Dunkelheit war sein Freund, sein Vorteil gegenüber dem Orden. Zielsicher folgte er Ivys Duft und den entfernten Stimmen, die sein übernatürliches Gehör vernahm. Sie waren unterirdisch, kamen von unterhalb des Hauses.
    Vier weitere Wachen galt es auszuschalten, bis er die Kellertreppe erreichte. Er nahm sich ihrer so still wie möglich an, pferchte sie in eine Speisekammer und sicherte die Tür von außen mit einem Stuhl, falls sie früher als erwartet wieder zu sich kamen.
    Dann linste er durch die einen Spaltbreit offene Kellertür. Zwei weitere maskierte Männer standen unten an der Treppe. Sie würden ihn sehen, sobald er hinunterging, wodurch das Überraschungsmoment ausfiel. Und es war nicht auszudenken, was Fontaine Ivy antun könnte, während Saint mit seinen Männern kämpfte.
    Genau genommen war nicht auszudenken, was er Ivy bereits angetan hatte.
    Vor lauter Wut wollte er seine Fäuste in die Wand rammen. Dann aber sah er ihn: den Speisenaufzug. Damit konnte er vielleicht unbemerkt nach unten gelangen.
    Leise klappte er die kleine Tür auf und blickte in den Schacht. Er führte nach unten, und das Glück wollte es, dass der Aufzug selbst im oberen Stockwerk war, so dass nichts den Schacht versperrte.
    Saint schlüpfte in die enge Öffnung, die gerade ausreichte, dass seine Schultern hindurchpassten.
    Eine Panikwelle überrollte ihn, kaum dass die Wände ihn einschlossen wie ein Grab.
    Er fühlte sich unangenehm gefangen, eingequetscht. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn, während er sich zwang, ruhig zu atmen.
    Nein, er war nicht gefangen. Er versuchte, zu Ivy zu kommen. Ivys Sicherheit, ihr Leben hing davon ab, dass er es schaffte, und, bei Gott, er würde!
    Er öffnete die Augen und starrte die Wand an. Es war bloß eine Wand. Eine Wand konnte er einschlagen, falls es nötig war. Er konnte atmen. Er wusste, wo er war und wohin er gelangen würde. Ivy war von ihm abhängig. Er war ihre einzige Chance.
    Allmählich wich die Panik einer ehernen Entschlossenheit.

    Hände und Füße an die Seitenwände gestemmt, ließ er sich hinunter in die Dunkelheit und auf den dünnen Lichtstreifen zu, der unten

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