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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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sollte wissen, dass sie nicht hier herumsitzen und zusehen würde, wie er mit ihrer Mutter flirtete.
    »Nicht allein, hoffe ich.« Er bemühte sich nicht einmal, subtil zu sein.
    »Das sollte Sie nicht interessieren«, erklärte sie schroff und stemmte ihre Hände in die Hüften.
    »O doch, das tut es durchaus! Draußen läuft ein Mörder frei herum.«
    Nun mischte Justin sich ins Gespräch - sofern man von einem Gespräch reden konnte. »Bei mir wird Ivy nichts passieren, Mr. Saint. Das versichere ich Ihnen. «
    Saints Miene war zu liebenswürdig. »Ich bin sicher, dass Sie Ihr Bestes tun werden, Mr. Fontaine, aber als Freund von Madam Madeline und dem Maison Rouge kann ich nicht guten Gewissens erlauben, dass Miss Ivy ohne Anstandsdame ausfährt.«
    »Ich bin kein kleines Mädchen! «, zischte Ivy mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Noch weniger bin ich eine unbedarfte Adlige, die nichts von der Welt weiß.«
    Er betrachtete sie vollkommen ruhig, wenngleich mit einem Blick, der geradezu brannte, und sie wusste, dass er aus demselben Grund gegen ihren Ausflug war, aus dem sie sich für sie entschlossen hatte: Trotz. »Ich habe nie behauptet, Sie seien das eine oder andere.«
    »Ich bin sehr wohl imstande, auf mich selbst aufzupassen. Und justin wird mich beschützen können, sollte es nötig sein.«
    »Selbstverständlich sind Sie das, und selbstverständlich kann er das.«
    »Folglich ist es überflüssig, einen der Diener mitzunehmen.« Sie wurden hier gebraucht, wo sie auf die Mädchen und das Haus achtgaben.
    Sein Lächeln wirkte eine Nuance zu freundlich. »Absolut überflüssig.«
    »Dann haben Sie nichts dagegen, dass ich ausfahre?«, fragte sie misstrauisch.
    »Natürlich nicht. Das sollten Sie unbedingt machen, wenn Ihnen der Sinn danach steht, Miss Ivy.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Nun wurde sein Lächeln noch strahlender, und das Leuchten in seinen Augen blendete beinahe. »In meiner Begleitung.«

Kapitel 7
    Wüsste sie doch bloß, wie man einen Vampir tötete! Exakt zwei Minuten nachdem sie Justin eine gute Nacht gewünscht hatte, also ungefähr fünf Minuten nachdem dieser sein Angebot, gemeinsam auszufahren, wieder zurückgezogen hatte, begab Ivy sich auf die Suche nach Saint.
    Sie fand ihn auf der hinteren Terrasse, wo er auf der Balustrade hockte und eine dünne Zigarre rauchte.
    »Warum hast du das gemacht?«, fragte sie, kaum dass sie die Glasflügeltüren hinter sich geschlossen hatte.
    Er warf ihr einen trägen Blick zu. »Was gemacht, Liebes?«
    »Mich behandelt wie ein Kind - und ich bin nicht dein Liebes! « Ach, aber wie gern wäre sie es! Wie bizarr war das denn? Mit seiner Zungenfertigkeit und seiner demonstrativen Gleichgültigkeit brachte dieser Mann sie zur Verzweiflung, und dennoch brauchte er bloß mit dem Finger zu schnippen, und schon käme sie zu ihm gerannt.
    »Verglichen mit mir bist du ein Kind. «
    Diese Bemerkung ignorierte sie. »Du hast dich benommen, als sei Justin nicht zu trauen.«
    »Ich, konnte mich bisher nicht vom Gegenteil überzeugen«, erwiderte er achselzuckend.
    In diesem Moment hätte sie ihn am liebsten geohrfeigt. Leider würde es ihm nicht einmal weh tun. »Oder bist du vielleicht eifersüchtig auf justin und wolltest mich deshalb nicht mit ihm fortlassen?«
    Saint neigte den Kopf zur Seite und antwortete ohne Zögern: »Richtig.«
    Idiotisch, wie sie war, wurde ihr bei seinem Geständnis herrlich warm. »Du leugnest es nicht einmal?«
    »Würdest du mir denn glauben, wenn ich leugnete?«
    »Nein.«Lügen war noch nie ihr Talent gewesen. Sie zog die Wahrheit vor, so unbequem sie bisweilen auch sein mochte.
    Er zuckte nochmals mit den Achseln, ehe er einen langen Zug von seiner Zigarre nahm. Die Spitze glühte rot in der Dunkelheit. Stumm beobachtete Ivy ihn, einen dunklen Schatten in der noch dunkleren Nacht.
    Dann blies er eine Rauchfahne aus. »Wenn ich fort bin, kannst du tun und lassen, was immer du willst, aber bis der Mörder gefasst ist, wirst du machen, was ich für das Beste halte.« In seiner Stimme schwang keine Drohung mit, lediglich die schlichte Überzeugung eines Mannes, der wusste, wie er seinen Willen durchsetzte.
    »Und falls du Fontaine vögeln willst«, fuhr er fort und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, »kann ich dich nicht davon abhalten. Doch vögle ihn hier, nicht an einem Ort, an dem ich dich nicht beschützen kann.«
    Sie starrte ihn an und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Ich habe nicht den Wunsch, Justin zu >vögeln