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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Poeten zu werden!
    Gemeinsam sahen sie die Photographien durch, die Ivy nach Themen sortiert hatte.
    Es gab mehrere von Mrs. Maxwell, Clementine und Goldie sowie von anderen Frauen, die nur teils im Maison Rouge arbeiteten.
    Saint konnte keine andere Verbindung zwischen den Toten finden außer der, dass sie alle Ivy Modell gesessen hatten. Die Frauen waren in einer Vielzahl von Kulissen und Kostümen photographiert worden, von klassisch bis modern, von sittsam bis skandalös.
    »Wer ist das?«, fragte er. »Sie sieht dir ähnlich.«
    Ivy schaute auf die Photographie in seiner Hand. Ein mildes Lächeln umspielte ihre Lippen, bei dem Saint ganz warm wurde. »Das ist meine Schwester Rose. Ich habe sie letztes Jahr photographiert, als unser Vater nicht in der Stadt war und sie sich wegschleichen konnte. «
    »Siehst du sie oft?«
    »Nicht oft genug.« Ihre verschlossene Miene gab Saint zu verstehen, dass sie nicht weiter darüber sprechen wollten, also widmete er sich den anderen Bildern.
    »Die gefällt mir.« Er hielt eine Aufnahme von Clementine hoch, schattig und dunkel, ihr Gesicht stark geschminkt.
    »Jezebel«, sagte Ivy. »Das ist auch eine meiner Lieblingsphotographien.«
    »Ich mag es, wie du Licht und Schatten benutzt. Sehr bewegend.«
    »Viele Leute finden meine Arbeit maskulin«, bemerkte sie. »Was denkst du?«
    Ihr Ton sagte ihm, was sie hören wollte, doch er würde ihre Gefühle nicht schonen.
    Nein, er wollte ihr die Wahrheit sagen.
    »Auf den ersten Blick wirkt sie wie die Arbeit eines Mannes.« Er zeigte auf eine Photographie einer spärlich gekleideten ruhenden Frau. »Du lässt sie so sinnlich aussehen, als wäre sie einer männlichen Phantasie entsprungen. Doch sobald man die Verletzlichkeit in ihrem Blick bemerkt, wird klar, dass sie nicht als ein Ideal präsentiert wird, sondern als ein realistisches Beispiel. In diesem Moment begreift man, dass unmöglich ein Mann hinter der Kamera gestanden haben kann.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ein Mann die Fehler einer Frau erst akzeptiert, wenn er sie liebt. Eine Frau akzeptiert Fehler zuerst, bevor sie sich verliebt. Das ist das Schöne an dem, was du machst.«
    Er erschrak, als ihr die Tränen kamen. »Ivy, mein Liebes, ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Ich bin nicht beleidigt. Ich bin gerührt.« Sie tupfte sich die Augen mit den Fingerspitzen. »Verzeih mir! Für gewöhnlich neige ich gar nicht zum Heulen.«
    Saint lächelte. »Dir ist verziehen.«
    »Du scheinst dich mit Frauen sehr gut auszukennen.«
    »Ich habe sehr viele Frauen gut gekannt. Vergiss nicht, dass ich schon eine Weile unterwegs bin. «
    »Nein, das vergesse ich nicht. Waren sie alle deine Geliebten?«

    Wieder einmal eifersüchtig? »Die meisten. In jungen Jahren war ich ein ziemlicher Schürzenjäger.«
    »Du meinst, in den ersten dreihundert deines Lebens?«
    Er lachte über ihren komischen Ton. »Vierhundert.«
    »Und heute?«
    Er zuckte mit den Schultern. Diese Unterhaltung wurde weit ernster und intimer, als ihm lieb war. »Nach einer Weile wird der Geschlechtsakt um des Aktes willen langweilig bedeutungslos.« Und er musste es wissen. In den Jahren nach Martas Tod hatte er jede willige Frau gevögelt, und es hatte viele gegeben.
    »Ich schätze, es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Stellungen.«
    Sie versuchte, die Spannung zu lindern, und er war ihr dankbar dafür. »Für Vampire ist es schwierig, Beziehungen zu menschlichen Frauen zu haben.«
    »Du sagtest bereits, dass es gefährlich ist.«
    »Ja, das ist es. Oft bringt es großen Verlust, großen Schmerz mit sich.«
    Sie sah ihn prüfend an, während sie eine Hand auf seine legte. »Wer war sie?«
    »Es gab viele.« Von Marta wollte er ihr nicht erzählen.
    »Liebe war ein Gefühl, das ich genauso genoss wie manche Männer den Kitzel der Jagd oder des Spekulierens. Ich wollte mich verlieben und ergriff Jede Gelegenheit, die sich bot.«
    »Aber?«
    »Aber menschliche Frauen altern. Sie werden krank und sterben.«
    »Du besitzt die Macht, das zu verhindern, oder nicht? Kannst du deine Geliebte nicht zur Vampirin machen?«
    »In der Theorie ist das eine einfache Lösung, aber manche Leute tun sich schwer mit der Unsterblichkeit und werden wahnsinnig. Oder der Blutaustausch misslingt.
    Manchmal will der Mensch schlicht kein Vampir werden, du musst nämlich wissen, dass diese Existenz durchaus auch wenig hübsche Seiten hat.«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen.«
    Er senkte den Blick. »Die Letzte war Marta. Sie war eine

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