Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
Vom Netzwerk:
auf.
    »Wer?«, fragte Ivy, als er ihr erzählte, was er gefunden hatte. Warum erzählte er es ihr? Nun, teils weil er dachte, sie sollte es wissen, aber vor allem wollte er einfach mit ihr reden. In den letzten Tagen hatte sie sich die meiste Zeit um ihre Mutter gekümmert, die sehr angegriffen war. Auch die anderen Bewohnerinnen umsorgte sie liebevoll. Das Maison Rouge war natürlich geschlossen.
    »Einer von ihnen ist Jacques Torrent«, antwortete er. Sie saßen einander am Schreibtisch im Büro ihrer Mutter gegenüber. Es war spät, und sie waren allein. »Der Zweite ist Lord Brennan.«
    »Ja, das überrascht mich nicht. Jacques ist wie ein streunender Kater, und Lord Brennan sieht sich gern als Hengst, obwohl er eher ein … «
    »Wallach ist?«, vervollständigte Samt mit einem matten Lächeln ihren Satz, während er an seinem Wein nippte.
    Zu, seiner Freude kicherte Ivy sogar über seinen Scherz, was für einen kurzen Moment die Müdigkeit und Anspannung aus ihrem wunderschönen Gesicht vertrieb.
    »Ein recht klappriger noch dazu. Aber im Ernst, ich halte beide nicht für fähig, Morde zu begehen.«
    »Unter den entsprechenden Umständen ist jede r dazu fähig.«
    Ivy rollte die blassgrünen Augen. »Aber ja doch, o großer Zyniker! Du denkst von jedem das Schlechteste.«
    »Und das von dir?« Er legte seinen Kopf schräg. »Du bist auch nicht unbedingt die Erste, die von jedem nur das Beste denkt.«
    Damit hatte er sie, und das wusste sie auch. Klugerweise widersprach sie nicht.
    »Nun gut, beide Männer könnten es getan haben. Wer ist die dritte Person?«
    »Priscilla Maxwell.«
    Ivy stand der Mund offen. »Das ist ein Scherz! «
    »Während der letzten sechs Monate hatte sie Verabredungen mit Goldie, Clementine und Daisy. Hast du gewusst, dass sie Frauen mag?«
    »Nein! Natürlich habe ich gehört, dass die Mädchen Priscilla und Jacques zusammen unterhielten, aber ich dachte immer, das wäre rein zu Jacques’ Vergnügen. «
    Saints Mundwinkel zuckten. »Bei dir hört sich das an, als könnte nur ein Mann solche Begegnungen genießen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich kann es mir eben nicht vorstellen.«
    »Du scheinst überhaupt nicht besonders viel Phantasie zu haben.«
    »Stimmt, allerdings kann ich mir sehr gut vorstellen, dir dieses Glas Wein über die Hose zu schütten.«
    »Ah! « Er lehnte sich über den Schreibtisch und sah ihr in die Augen. »Aber dann müsste ich meine Hose ausziehen.«
    Von einer Sekunde zur anderen war alles Unbeschwerte an ihrem Gespräch ruiniert und die Atmosphäre mit etwas… Elektrischerem aufgeladen.

    Gleichzeitig wandten beide den Blick ab. Saint war sich nur allzu bewusst, wie unangemessen seine Bemerkung gewesen war.
    »Wäre es möglich«, begann er, um das unangenehme Schweigen zu brechen, »dass Torrent die Frauen aus einer Art eifersüchtiger Rache getötet hat?«
    »Das kommt mir ein wenig weit hergeholt vor, wenn man bedenkt, wie oft er mitgemacht hat, meinst du nicht?«
    Sie hatte recht, auch wenn er leider nichts anderes anbieten konnte -
    ausgenommen den rätselhaften Abdruck auf Daisys Wange: ein Kelch. Saint begriff nicht, welche Relevanz er haben könnte, sah er einmal von seiner eigenen Vergangenheit ab.
    Ein Kelch, der mit einem Fluch belegt gewesen war, hatte ihn und seine Gefährten in Vampire verwandelt. Doch auf keinen Fall konnte es eine Verbindung zwischen ihm, seinen Freunden und diesen Morden geben. Weder Reign noch er waren während der ersten beiden Taten in der Stadt gewesen.
    »Vielleicht solltest du Jacques’ Wohnung durchsuchen, um sicher zu sein«, schlug sie vor.
    »Das habe ich, letzte Nacht. Ich habe Porträts von Priscilla und einigen anderen Frauen gefunden, aber nichts, was auf irgendwelche gewalttätigen Gefühle hinweist.«
    Ivy nickte. »Mehrere Mädchen haben Jacques Modell gestanden. Ich auch.«
    »Du?«
    »Ja, vor ein paar Monaten.«
    »Hattest du eine Affäre mit ihm?«
    Sie lachte. Der eifersüchtige Unterton in seiner Stimme amüsierte sie. »Nein. Ich habe bloß Modell gestanden. Nach allem, was du bisher herausgefunden hast, müsste dir eigentlich klar sein, dass Jacques seine Damen gern sexuell freizügiger hatte, als ich es bin.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, konterte er mit ihren eigenen Worten von vorhin.
    Ein Lächeln umspielte ihre entzückenden Lippen. »Ich kann es dir beweisen. Morgen Abend ist eine Ausstellung, bei der unter anderem Werke von Jacques zu sehen sein werden. Ich hatte zwar nicht

Weitere Kostenlose Bücher