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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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sie mit ihrer vermaledeiten Ohnmacht beschäftigt, dass sie erst bemerkte, dass sie nicht allein war, als sie ihre Hand um einen staubigen Rotweinflaschenhals schloss.
    »Französisch oder italienisch?«, fragte eine samtige Stimme.
    »Heiliger!« Ivys Herz klopfte, als wollte es aus ihrer Brust springen und in Deckung fliehen. Zum Glück hatte sie die Flasche noch nicht aus dem Regal gehoben, denn sonst hätte sie ihrer Mutter ein zerschlagenes Edelbouquet erklären müssen.
    Eine Hand auf ihren Busen gepresst und leicht schwindlig vor Schreck, drehte sie sich um. Er stand nahe dem Eingang zu seiner geheimen Wohnung, sah ein bisschen zerzaust, sehr lässig und ärgerlich schön aus.
    »Was machen Sie hier?« Es war noch hell draußen. »Sollten Sie nicht schlafen?«
    »Ihnen auch einen guten Tag«, antwortete er sanft, als fände er sie amüsant.
    »Entgegen der allgemeinen Überzeugung müssen wir Vampire nicht von Sonnenauf-bis Sonnenuntergang schlafen. Wir wachen auf, wann immer wir wollen, genau wie Sterbliche. Es ist lediglich so, dass der Tag uns … angespannt macht, und das Licht kann uns töten.«
    »Ach ja?« Es war sinnlos, ihren Sarkasmus verbergen zu wollen. »Also dachten Sie, Sie schleichen einfach im Keller umher, bis es für Sie ungefährlich ist, nach oben zu kommen?«
    Das Licht hier unten war nicht das beste, zumal es nur eine einzige Glühbirne gab, aber sie sah trotzdem, wie er eine Braue hochzog. »Ich habe Hunger, und es ist kein Blut in meinem Zimmer.«
    Auf keinen Fall würde sie sich Vorwürfe machen, weil sie ihn vergessen hatte.
    Immerhin war sie auf dem Friedhof gewesen und hatte ihre Freundinnen beerdigt.
    Dennoch fühlte sie einen seltsamen Stich im Bauch.
    »Wir waren auf einem Begräbnis, Mr. Samt«, informierte sie ihn kühl. »Wenn Sie hier warten wollen, dann veranlasse ich, dass Ihnen … etwas gebracht wird.« Er würde sich mit Blut in Flaschen abgeben müssen, denn ganz gewiss war sie nicht willens, eines der Mädchen zu ihm hinunterzuschicken - nach allem, was sie durchgemacht hatten!
    Kaum hatte sie sich abgewandt, bewegte er sich mit Blitzgeschwindigkeit um sie herum und versperrte ihr den Weg. »Wie herrlich widerspenstig!«, murmelte er mit dem typischen spöttischen Lächeln. »Und zugleich so unglaublich süß. Welches von beidem überwiegt, Miss Dearing?«,
    Ivy biss die Zähne zusammen. Zugegebenermaßen ärgerte ihr verräterisch pochendes Herz sie mehr als seine Unverschämtheit. Sie wollte ihn nicht mögen, nein, sie mochte ihn nicht, und dennoch konnte sie nicht leugnen, dass seine rohe Sinnlichkeit nicht wirkungslos blieb. Nun, darauf musste sie nicht antworten. Sie war schließlich keine siebzehn mehr.
    »Versuchen Sie, mir Angst einzujagen?«, fragte sie. »Ich versichere Ihnen, es wird Ihnen nicht gelingen.«
    Saints Lächeln wurde breiter und enthüllte weiße Zähne, die in seinem gebräunten Gesicht fast blendeten. Seine Reißzähne waren nicht verlängert, trotzdem erschauderte sie ein bisschen, umso mehr, als er eine Hand hob und ihr sanft mit den langen Fingern über die Wange strich.
    » Ihnen Angst einjagen? Niemals! « Er neigte seinen Kopf zu ihr, so dass sie seine Wärme spürte und den würzigen Duft seiner Haut einatmete.
    »Was ich herauszufinden versuche, Miss Dearing, ist, ob Sie auf der Speisekarte stehen oder nicht.«

Kapitel 2
    Er wollte sie eigentlich nicht necken, doch Saint konnte einfach nicht anders. Sie war von einem hübschen Mädchen zu einer betörend schönen Frau herangewachsen, und obgleich sie die letzte Person in diesem Haus war, in die er jemals seine Fangzähne vergraben würde, war er nun einmal unverbesserlich. Er flirtete einfach zu gern.
    Die süße kleine Ivy Dearing starrte ihn an. Ihre Augen funkelten wie kältester Jade.

    »Ich arbeite hier nicht, Mr. Saint.«
    Er lehnte seinen Unterarm neben ihr aufs Regal, so dass er noch ein wenig weiter zu ihr gebeugt war. Sie duftete nach Vanille und Muskat, mit einem zarten Hauch Moschus. »Bitte, nennen Sie mich nicht Mister. Ich fühle mich dann so alt.«
    War es seine Phantasie, oder blitzte eine Spur von Amüsement in ihren kühlen Augen auf?
    »Sie sind alt«, gab sie mit einem matten Lächeln zurück.
    Hätte sie über ihre Reaktion nachgedacht, wäre das Lächeln gewiss ausgeblieben, denn zweifellos wusste sie von ihrer Mutter, dass die meisten Männer ein Lächeln als Einladung auffassten.
    Sechshundert Jahre Unsterblichkeit hatten Saint nicht mehr oder minder Mann

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