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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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einem verbitterten Lächeln. »Also, wie lautet dein verfluchter Name?«
    »Beatty. John Beatty.«
    »Schon besser. Nun, Mr. Beatty, in welcher Beziehung stehst du zum Silberhandorden?«
    Ezekiel hatte ihnen nicht viel mehr sagen können, als dass der Orden der Silberhand angeblich wiederauferstanden war. In ganz Europa munkelte man von dem Bund. Niemand schien zu wissen, was sie vorhatten, doch das verwunderte bei einem Geheimbund wie diesem nicht.

    Ohne Frage fühlte Beatty die Beule, die sich auf seiner Stirn bildete, denn er versuchte nicht einmal mehr, den harten Burschen zu mimen. »Sie haben mich schon zwei Mal angeheuert. Na ja, eigentlich haben sie die Jungs angeheuert.«
    »Um was zu machen?«
    »Das erste Mal sollten wir bloß aufpassen, dass irgend so ein Dreckskerl rechtzeitig zum Zug kommt, und das zweite Mal war heute Morgen in der Gasse. Sie haben uns die Waffen und das Netz gegeben.«
    Also kannte die Silberhand sich mit Vampiren aus, und sie wusste, dass Saint einer war. Offenbar hatte sie vermutet, dass er dort aufkreuzen würde.
    »Warum solltet ihr mich gefangen nehmen?«
    Beatty schüttelte den Kopf. »Weiß ich nicht. Das hat er uns nicht gesagt.«
    »Wer? Der Mann, der euch angeheuert hat?«
    Er nickte eifrig. Beatty war eindeutig nicht der Vordenker der Gang. »Ja.«
    »Wie heißt er?«
    »Keine Ahnung. Er hat’s mir nicht gesagt, und ich hab nicht gefragt. «
    »Natürlich nicht. Wie sieht er aus?«
    »Es war dunkel, als wir uns getroffen haben, und er hatte einen Hut auf.«
    »Irgendetwas musst du doch gesehen haben! «
    »Na ja, er hatte Farbe an den Händen.«
    Farbe. Ein Maler. Torrent. Saint empfand eine finstere, tödliche Zufriedenheit. »Und er sagte euch, dass ihr zur Gasse gehen und auf mich warten sollt?«
    »Ich sollte Sie schnappen. Das hat etwas mit dem Mädchen zu tun.«
    »Mit dem Mädchen, das bei mir war, als ihr kamt?« Bedeutete das, Eliza sollte ein weiteres Opfer werden? Hatte Torrent sie ausgesucht?
    »Nee, das andere. Die Schlampe, die auf mich geschossen hat. Bei der ganzen Geschichte geht es eigentlich nur um sie.«
    Saint war zunächst wie versteinert, bevor ihn eine so intensive Hitzewelle durchfuhr, dass er das Gefühl hatte, innerlich zu brennen.
    »Was ist mit ihr?«
    »Weiß ich nicht. Aber mir kommt’s vor, als wenn sie irgendwie was Besonderes ist.
    Der Kerl, der uns bezahlt, ist ganz bestimmt nicht froh, dass Ned sie geschlagen hat.«
    Saint legte den Kopf leicht schräg und grinste. »Armer Ned! Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass du mehr weißt, als du sagst.«
    Der Mann verneinte stumm, doch da war etwas in seinem Blick. Er verschwieg etwas, das eventuell über Leben und Tod für Ivy entschied.
    Erstaunlicherweise bewies Beatty in diesem Moment sogar einigen Mut - Pech für ihn. »Ich hoffe, die kriegen sie auch. Hoffentlich leidet sie noch richtig! «
    Saint hob den feuchten Lappen auf und stopfte ihn wieder in Beattys Mund. Dann nahm er Beattys Hand und brach ihm einen Finger, als würde er einen dünnen Zweig zerknacken. Der Knebel erstickte Beattys Schrei. Saint zählte bis fünf, bevor er den Lappen wieder herauszog. Tränen strömten dem Mann über die schmutzigen Wangen, aber Saint war vollkommen ungerührt.
    »Also, wollen wir es noch einmal versuchen?«
    » W o warst du?«, fragte Madeline, als Saint zwei Stunden später zur Tür hereinkam.
    Er war zu müde, um sich wieder durch die Tunnel zu schleichen. »Meine Tochter war außer sich, als sie entdeckte, dass du fort bist.«
    »Ich vermute, sie stellte es zwei Sekunden nach Sonnenuntergang fest. « Er versuchte zu lächeln, als er sich gegen die Dielenwand lehnte, aber seine Lippen wollten nicht mitmachen. Einen Abend lang einen Mann zu foltern, der tatsächlich nichts zu wissen schien - nicht einmal, wann er aufhören sollte, Ivy den Tod zu wünschen -, trieb ihm den Humor gründlich aus.
    »Sie war furchtbar aufgebracht, weil du weggegangen bist, ohne es ihr zu sagen.«
    Madeline musterte ihn. »Du konntest nicht viel herausfinden, oder?«
    »Nein.« Er rieb sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich hätte jetzt gern einen Drink, Maddie. Leistest du mir Gesellschaft?«
    »Selbstverständlich, aber glaubst du wirklich, ein Drink wirkt bei dir?«
    »Wenn ich ein oder zwei Flaschen trinke, schon.«
    »Nun gut, wie du willst.« Sie hakte sich bei ihm ein und ging mit ihm den Korridor hinunter. »Ich habe eine Bitte an dich, mein Lieber.«
    Saint seufzte. »Sie hat mit Ivy zu tun,

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