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Salon der Lüste - 3

Salon der Lüste - 3

Titel: Salon der Lüste - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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habe ich recht?«
    »Ja, hast du.« Seine alte Freundin schenkte ihm ein mattes Lächeln, das erste, das er seit Tagen bei ihr sah. »Sie ist zerbrechlicher, als sie äußerlich scheint, Saint. Bitte, brich ihr nicht das Herz! «
    »Es ist nicht ihr Herz, das in Gefahr schwebt, gebrochen zu werden«, entgegnete er und klopfte ihr sanft auf die Hand. »Sie ist ein ziemlich gefühlloses Mädchen, musst du wissen.«
    Madelines Lächeln wurde reumütig. »Ich fürchte, ich bin schuld, dass sie so über die Liebe denkt, wie sie es tut. Sie hat niemals wahre Liebe gesehen, und hier aufzuwachsen … «
    » Ich habe dich hergebracht. Falls du also dir die Schuld gibst, musst du sie auch mir geben.«
    »Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Und du deiner Tochter das beste ermöglicht, das du konntest. Man muss die Luft nicht sehen, um sie zu atmen. Man muss die Wahrheit nicht sehen, um an sie zu glauben, und ebenso wenig muss man die Liebe bezeugen, um sie empfinden zu können. Ivy hat einfach nur Angst.«
    »So leidenschaftlich habe ich dich, glaube ich, noch nie reden gehört.«
    Immerhin schaffte er es, ernst zu bleiben. »Leidenschaftlich sein ist das, was ich am besten kann.«
    Nun lachte sie. »Du gibst dir wahrlich alle Mühe, den Verwegenen zu spielen.«
    »Es gab eine Zeit, in der es nicht gespielt war.«
    »Und heute?«
    Er zuckte mit den Schultern. Es war nicht, als wollte er unbedingt ein Haus oder eine Frau oder sogar einen Hund, aber er wollte die Gefühle, die mit alldem einhergingen. Er wollte … er wollte ein Heim. Er wollte einen Ort, den er sein Eigen nennen und mit einem anderen Menschen teilen konnte, für immer.
    Vor der Salontür blieben sie stehen. Madeline drehte sich zu ihm und sah ihn stirnrunzelnd an. »Ehe wir hineingehen, solltest du wissen, dass Justin Fontaine mit Ivy im Salon ist.«
    Saint stieß einen leisen Fluch aus. »Das hättest du gern früher erwähnen dürfen.«
    »Ich erwähne es jetzt, damit du den armen jungen nicht ermordest, wenn Ivy versucht, Justin zu benutzen, um dich eifersüchtig zu machen.«
    »Warum zum Teufel sollte Ivy so etwas Närrisches tun?«
    Madeline bedachte ihn mit einem Blick, bei dem er sich unglaublich dumm vorkam.
    »Weil du sie heute Abend verlassen hast und sie wissen muss, ob du sie auch nur halb so sehr magst wie sie dich.«
    »Nur halb?«’ fragte er sarkastisch, bevor er sich bremsen konnte.
    Madeline knuffte ihn in den Arm - reichlich fest, wie Saint bemerkte. »Sie ist meine Tochter! «

    Saint lächelte. »Und ich bewundere sie. Sehr.«
    »Gut.« Sie strahlte wie ein frisch geprägter Penny, öffnete die Tür und zog Saint buchstäblich hinter sich in den Salon.
    Ivy und Justin standen zusammen in der Mitte des Zimmers, einander so nahe, dass Saint spürte, wie ihm ein Knurren die Kehle hinaufstieg. Kaum begegnete er ihrem Blick, riss sie die Augen weit auf.
    Womit bewiesen wäre, dass es ihm nicht gelang, seine Gefühle zu verbergen.
    »Ah, du bist zurück.« Ivys Missfallen war nicht minder offensichtlich als der Gefallen, den Fontaine an ihrem Dekollete fand. Allerdings war der Ausschnitt ihres heidegrauen Abendkleides auch wirklich beeindruckend. Und es ließ Saint ganz und gar nicht an Trauer denken.
    »Wie du siehst«, antwortete er ruhig. »Guten Abend, Mr. Fontaine.«
    Der junge Mann verbeugte sich und lächelte Saint zu. Er war geradezu enervierend jugendlich frisch und gutaussehend! »Ihnen auch einen guten Abend, Sir. Ich kam die Damen heute Abend besuchen, weil ich hörte, dass Sie morgens eines der Mädchen vor einer Entführung bewahrt haben. Wie es scheint, sind Sie ein Held.«
    Saint war gleich, warum Fontaine hier war, und erst recht scherte ihn nicht, ob der junge ihn für einen Helden hielt oder nicht. »Da muss jemand maßlos übertrieben haben, Mr. Fontaine. Es war nicht annähernd so phantastisch. «
    »Wie Sie meinen. Doch ich möchte Ihnen für alles danken, was Sie getan haben, um die Sicherheit von Miss Dearing und ihrer Mutter zu gewährleisten.«
    Saint biss die Zähne zusammen. »Nun, Maddie und ich sind alte Freunde.«
    »Ja, ich weiß.« Er warf der Sirene zu seiner Rechten ein Lächeln zu und sagte: »Sie sind quasi wie ein Onkel für Ivy, nicht wahr? «
    Madeline hüstelte, und Ivy sah aus, als wollte sie lachen oder schreien - oder beides.
    »Ich trinke einen Bourbon«, verkündete Saint. »Darf ich noch jemandem etwas einschenken?«
    Madeline fasste sich schnell wieder und bat um ein Glas Wein, worauf Saint zum

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