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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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niemand töten. Ich
dachte, du wärst eine Kämpfernatur. Pass besser auf, sonst macht mir das alles
keinen Spaß.“ Sein Blick blieb unverändert. Egal was für Konsequenzen es haben
würde, ich konnte nicht schweigen. Die Worte verließen meinen Mund bevor ich
die Chance hatte, noch einmal darüber nachzudenken.
             „Warum erschießt du mich nicht einfach
jetzt? Dann hast du, was du wolltest.“ Meine Stimme klang schwach, denn ich war
noch immer völlig außer Atem. Ich wollte es wissen und ich würde mit Sicherheit
keine zweite Chance bekommen mit ihm zu sprechen.
             „Das hättest du gern, nicht wahr? Aber
ich mache es dir nicht so einfach. Hätte ich es einfach haben wollen, hätte ich
dich gleich damals im Zug-Depot getötet. Khargin hätte es einen feuchten Dreck
interessiert. Aber es war mir nicht egal. Du gehörst mir und ich
entscheide wann und wie du stirbst. Jetzt nimm deine Waffen und geh. Ich werde
dich töten, wenn der Zeitpunkt passend ist. Dann, wenn du glaubst der Freiheit
ganz nah zu sein. Ich will die vernichtende Verzweiflung auf deinem Gesicht
sehen.“ Er sagte es ohne ein Lächeln und er meinte es völlig ernst. Es war der
Ton in seiner Stimme, als würde der bloße Gedanke daran ihn von einer Tonnen
schweren Last befreien. Ihn irgendwie befriedigen. Ich konnte das nicht
begreifen.
             „Wieso?“ Es war alles, was meinen Mund
verlassen wollte. Die Frage, die mich quälte, seit ich zum ersten Mal Brankos
wahres Gesicht gesehen hatte. Er zögerte mir zu antworten und sein Gesicht
wandelte sich von entspannt zu wutverzerrt.
             „...Weil du in meinem Kopf bist. Ich
phantasiere von dir Tag und Nacht und es macht mich verrückt. Ist dir klar, was
für eine Macht du über mich hast?!“ Er schrie den letzten Satz schon fast und
ich konnte sehen, wie sich die Muskeln in seinem Nacken anspannten. „Das ist
doch dein Spiel, nicht wahr? Du machst Männer verrückt und zeigst ihnen dann,
dass sie dich nicht haben können, aber nicht mit mir! Keine Frau hat Macht über
mich. Ich drehe den Spieß um und zeige dir, wer hier wem gehört. Ich werde dich
töten und befreie mich von dir! Aber vorher spiele ich mit dir, so wie du mit
mir.“ Er sah mir direkt in die Augen. Sein Blick, eine wilde Mischung aus
Emotionen. Ich konnte ihm kaum standhalten. „Ich werde dir deine Würde nehmen.
Ich werde dir alles nehmen. Du wirst es bereuen mich abgewiesen zu haben,
Sexy.“ Es war nicht zu fassen, doch in seinem Ausdruck war so etwas wie tiefer
Schmerz.
             „Du hast den Verstand verloren...“ Es
war nur ein Flüstern und ich war mir nicht sicher, ob Branko sie hören würde.
Ich war mir nicht einmal klar, ob er sie hören sollte. Er begann zu lachen. Ein
tiefes, langsames Lachen und ich sah, das seine Hände anfingen zu zittern.
             „Du hast ja keine Ahnung meine Süße.
Aber es wird mir besser gehen, wenn ich mit dir fertig bin.“ Er hob die Waffe
wieder und richtete sie auf mich. In diesem Moment erwachte ich aus meiner
Starre. Ich nahm mein Messer, packte die Waffe und lief einfach los, die Straße
runter. Weg, einfach nur weg von ihm, so schnell ich konnte.
             „So ist es richtig! Lauf weg, Milla! Du
wirst bekommen, was du verdienst! Je länger ich warte, desto schöner wird es am
Ende!“ Ich hatte einen Blick in Brankos Verstand geworfen und fühlte mich wie
infiziert mit einem Horror, der sich langsam in meinem Körper ausbreitete.
Jetzt wusste ich, was ihn antrieb. Er war besessen von einem Gedanken und er
hasste mich dafür. Er wollte sich endgültig von mir befreien.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
    12

 
    Als
ich endlich stehen blieb, wusste ich nicht, in welche Richtung ich gelaufen war
oder wo ich mich befand. Es war nur erstaunlich, dass ich überhaupt so weit
gekommen war, ohne jemandem zu begegnen. Für eine Weile lehnte ich mich an eine
Hauswand, unter den Resten eines großen Balkons. Nun hatte ich Gewissheit.
Branko jagte mich tatsächlich mit dem brennenden Verlangen mir einen langsamen
Tod zu bereiten. Dieser Gedanke erschütterte mich nicht wirklich, es war mehr
die Tatsache, wie ernst er es nahm. Er hätte mich genau dort, an Ort und Stelle
erschießen können, aber er ließ mich laufen. Er wusste also ohne Zweifel immer
genau wo ich war. Auch jetzt könnte er mich finden. Meine Finger glitten wieder
über mein Halsband. Ich vergaß so oft komplett,

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