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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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Ende lag eine weitere Metalltür, doch kurz bevor ich sie
erreichte war wieder ein Schreien zu hören. Es klang diesmal schwächer und
endete abrupt. Es kam definitiv von der anderen Seite der Tür. Plötzlich waren
Schritte zu hören und sie näherten sich mir. Ich wusste nicht genau, welcher
Impuls mich antrieb, doch ich wich zurück und stürmte einen Treppenaufgang auf
der linken Seite hinauf. Die Stufen waren übersät von blutigen Schuhabdrücken
und am Ende lag eine Tür ohne Klinke. Jemand hatte sie heraus gebrochen, doch
ich wollte gar nicht darüber nachdenken weshalb, ich betete nur, dass sie offen
war. Ich drückte gegen die Tür und sie ging tatsächlich auf. Kaum war ich im
Raum angekommen, drückte ich sie wieder hinter mir zu. Für ein paar Sekunden
hielt ich ganz still und versucht zu hören, ob jemand die Treppen herauf kam,
aber es herrschte absolute Stille. Ich ließ meinen Blick durch den Raum
schweifen und glaubte meinen Augen kaum. Es war ein kleines, stickiges Zimmer
mit ein paar Stühlen und Tischen auf denen veraltete, fast schon antik wirkende
Computer standen. Das wirklich Erstaunliche waren jedoch die Dinge, die hier
nicht hin gehörten. Der Raum war voller Waffen und Uniformen von Soldaten und
Schutztruppen. In einer Ecke lagen mindestens ein Dutzend Militärrucksäcke, so
wie meiner. In kleinen Kartons unter den Tischen war fein säuberlich der Inhalt
der Rucksäcke sortiert worden. Messer, Sprengkörper, Medikation und sogar
Nachtsichtgeräte und Tablets. Einige Permanente mussten hier so etwas wie ein Dauerlager
aufgeschlagen haben. Sie töteten nicht nur mit System, sie horteten auch alles,
was von Nutzen sein konnte, um hier zu überleben. Das Grauen war perfekt
organisiert. In einem der Kartons lagen mehrere rote Taschen mit Trageschlaufen
und mein Puls schnellte wieder in die Höhe. Ich ließ mich auf die Knie fallen
und hob eine der roten Taschen heraus. Es war tatsächlich ein Erste-Hilfe-Set.
Ich öffnete es und überprüfte den Inhalt. Mit völliger Gewissheit konnte ich es
nicht sagen, aber es war scheinbar alles drin, was ich brauchte um Veit zu
helfen. Ich steckte es ein und sah mich weiter um. Hier lagen Tablets herum,
dann gab es vielleicht auch Werkzeug dafür oder irgendetwas anders, um dieses
verdammte Halsband loszuwerden. Mein Blick wanderte weiter durch den kleinen
Raum, als wieder ein Geräusch die Stille durchbrach. Diesmal war es kein
Schreien. Es klang wie schrilles Quietschen, als würde jemand mit einem Nagel
über Metall kratzen. Ich hatte keine Idee, was dieses Geräusch verursachte,
doch es jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Erst als es verstummt
war, traute ich mich wieder aufzustehen. Mein Blick wanderte wieder durch den
Raum und ich sah, dass sich in der Wand hinter den Tischen tatsächlich Fenster
befanden. Sie waren von verstaubten Jalousien verdeckt und es fiel praktisch
kein Licht hinein. Ich sah kurz zur Tür und dann wieder zu den Fenstern. Sie
konnten unmöglich nach draußen führen. Zu dieser Seite des Gebäudes lag auch
die Tür, hinter der ich die Schreie gehört hatte. Ich war zwar einige Stufen
gegangen, aber es waren unmöglich genug, damit diese Fenster auf's Dach hinaus
führen konnten. Vorsichtig kniete ich mich auf den Tisch und blickte durch die
Jalousien. Ich hatte Recht. Dies hier, war so etwas wie ein Kontrollraum und man
konnte durch die Fenster in die große Fabrikhalle runter schauen. Aus meinem
Blickwinkel konnte ich nicht viel sehen, erst als ich mich noch ein Stück
aufrichtete, erkannte ich etwas. In der Mitte des Raumes lag tatsächlich eine
junge Frau. Sie war Blut überströmt und ihr fehlte der rechte Arm. Reflexartig
schlug ich die Hand vor den Mund, um einen Aufschrei zu unterdrücken. Sie
bewegte sich nicht mehr und ich war mir nicht sicher, ob sie noch am Leben war
oder bereits tot. Die enorme Blutlache unter ihr ließ auf letzteres schließen.
Für einen kurzen Moment schaute ich nur auf ihren reglosen Körper und konnte es
nicht fassen. Warum hatte man ihr das angetan? Der Anblick wurde schnell
unerträglich für mich und ich ließ meine Augen durch den Raum wandern. Am
anderen Ende der Halle sah ich noch zwei andere Türen und einen Durchgang, der
mit den gleichen Gummilappen verhängt war, wie in der anderen Halle. Vermutlich
führte auch dieser Weg irgendwie nach draußen. Die anderen beiden Türen waren
aus massivem Stahl und scheinbar auch sehr dick. Ich hatte solche Türen schon
einmal in einem

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