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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Speeren – angespitzten Stöcken –, die gegen Steine geschleudert wurden, die man von hoch oben herab warf. Begleitet wurde dies von einem ständigen Austausch höhnischer Beschimpfungen und dem dumpfen Pochen, erzeugt von Barbaren, die mit schweren Holzhämmern auf die sorgfältig zusammengefügten Steine einschlugen, nämlich in dem verblüffenden Bemühen, das Festungswerk zu schwächen. »Es ist von äußerster Wichtigkeit für Euer Überleben.«
    Die beiden jungen Mönche blickten einander mit unverhohlener Sorge an – und warum sollten sie es auch nicht tun? Schließlich waren sie im Begriff, sich mitten unter die angreifenden Barbaren zu wagen.
    »Bruder Faldo, Ihr müsst die Macht der Schlange aufrechterhalten«, wiederholte Giavno noch einmal. »Um jeden Preis! Nehmt hin, dass Eure Brust von einem Speer getroffen wird, aber lasst nicht zu, dass sich die Magie dieses Edelsteins zerstreut!«
    Faldo trug einen riesigen, aber erstaunlich leichtgewichtigen Schild auf einer Schulter und nickte verlegen. Der andere junge Freiwillige, Bruder Moorkris, kam von hinten näher heran und ergriff die Hand seines Gefährten. Zusammen gingen sie langsam zu der Geheimtür in der Mauer, ein wenig abseits vom Mittelpunkt des Gefechts. Moorkris zeigte Giavno wie befohlen seine offene Handfläche, und Giavno gab Faldo durch ein Kopfnicken zu verstehen, er solle die Schlangensperre aufrufen.
    Einen Augenblick später hüllte ein blauweißes Leuchten die beiden Mönche ein, und Giavno überreichte dem vielversprechenden Bruder Moorkris einen Rubin, den Stein des Feuers.
    »Stürmt gegen sie an«, flüsterte er und nickte dann den beiden Helfern an der Tür zu.
    Sie öffneten sie schnell, und Giavno stieß die beiden verängstigten jungen Brüder hinaus, dann stürzte er schnellstens durch die Tür wieder herein, drehte sich herum und warf sich mit dem Rücken gegen die Mauer. Er wusste, dass sie ihre Selbstbeherrschung nicht lange aufrechterhalten würden.
    Und er hatte recht, denn die beiden hatten sich kaum ein Stück von der Außenseite der Tür entfernt, als die Barbaren sie auch schon bemerkten. Faldo machte seine Sache gut, indem er sich hinter seinen Schild duckte, seine Gedanken auf die Schlange richtete und dadurch den magischen Schutz erhielt. Ein Speer traf den Schild, dann ein zweiter, aber er war nach Art der Barbaren gefertigt, hergestellt aus dünnen, verschränkten Holzschichten unter einer ledernen Abdeckung. Diese Waffen drangen nicht durch eine so kluge Verteidigung.
    Aber die Alpinadoraner zögerten nicht im Mindesten und warfen sich nach vorn. Faldo wurde schwer gerammt, als eine Schulter gegen den Schild krachte, ihn nach hinten schleuderte und beinahe zu Fall brachte.
    Man muss ihm zugutehalten, dass er die Schlangensperre aufrechterhielt, aber der Stoß löste die Griffverbindung mit seinem Gefährten gerade in dem Augenblick, als Moorkris seine Energie durch den Rubin lenkte und einen riesigen Feuerball erzeugte.
    Da die Verbindung zu Faldo unterbrochen war, wurde Moorkris nicht vor seiner eigenen Attacke geschützt, und wie die armen Barbaren im Bereich der Brandwolke verschluckten ihn seine eigenen Flammen.
    Ein Durcheinander von Schreien und Brennen und Schmerzensrufen wurde entfacht, und Bruder Faldo, verwirrt und benommen und ohne eine Idee, wohin er sich wenden sollte, taumelte durch den Qualm zurück zur Tür. Er spürte, wie ihm jemand auf den Rücken schlug, doch er schaffte es, sich hindurchzuwinden, und Giavno und die anderen schlossen und verriegelten eilends das Portal hinter ihm.
    »Ich habe die Sperre gehalten«, erklärte der geschlagene Bruder und schluchzte unter einem aufbrandenden Gefühl der Schuld, als ihm klar wurde, dass er durch sein Versagen beim Halten der Verbindung seinen Freund Moorkris geopfert hatte. Er konnte diesen Gedanken jedoch nicht beenden, als er nach vorn kippte, da der Schlag in seinen Rücken gar kein Schlag gewesen war, sondern ein Speer, der sich tief in seine Nieren gebohrt hatte.
    »Bringt ihn zu Pater De Guilbe«, rief Giavno den anderen beiden zu, und er rannte zur Leiter, die ihn hinauf zur Brustwehr bringen sollte. Als er dort eintraf, stellte er fest, dass seine Kameraden nicht mehr länger Steine auf die Angreifer schleuderten, und als er über die Brüstung blickte, erkannte er auch den Grund.
    Denn die Alpinadoraner rannten davon, und unmittelbar unter Giavno lagen nicht weniger als sieben Leiber – ob Männer oder Frauen, konnte er kaum erkennen

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