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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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–, entweder still oder in tödlicher Qual zuckend und sich windend, auf dem Boden, ihre Kleidung mit der mit Blasen übersäten und blubbernden Haut verschmolzen. Er erkannte den Mönch, den er hinausgeschickt hatte, an den Umrissen seiner noch immer brennenden Kutte. Sein Drang, hinauszueilen und Bruder Moorkris zu bergen, dauerte nur den einen Herzschlag lang, den er brauchte, um zu erkennen, dass der junge und vielversprechende Abellikaner längst tot war.
    Mit schwerem Herzen und einem tiefen Seufzer machte sich Bruder Giavno auf den Weg zu Pater De Guilbes Unterkunft. Dabei betete er, dass wenigstens Bruder Faldo überleben möge.
    Bei einer Gruppe von mehreren Brüdern, die die grässliche Szene unter sich betrachteten, blieb er stehen. »Geht durch die Geheimtür hinaus und seht zu, ob einige von unseren Feinden gerettet werden können. Beeilt Euch und kommt beim ersten Anzeichen, dass ihre Gefährten es auf Euch abgesehen haben, wieder herein.«
    Er betrachtete dies als einen bedeutungslosen Befehl, leicht zu befolgen und ohne Ergebnis – abgesehen von der Tatsache, dass ein oder zwei ihrer verkohlten Feinde dem Tod entrissen werden konnten. Aber er hätte sich nicht gründlicher irren können, denn sobald die Brüder zu den zuckenden Verwundeten ausrückten, stimmten die Barbaren weiter draußen ein wüstes Geheul an und stürmten mit einer Wildheit heran, die alles überstieg, was Giavno erwartet hätte. Die Mönche kamen mit einem schwer verwundeten Alpinadoraner im Schlepptau sicher wieder zurück, doch sie mussten die Tür schnellstens schließen und sichern. Kurz danach ertönten überall auf der Brustwehr Rufe nach weiterer Unterstützung.
    Denn die Alpinadoraner verloren alle Hemmungen, warfen sich gegen die Festungsmauer, attackierten sie und schienen sich durch die Steinlawine, die sich auf sie ergoss, nicht abhalten zu lassen.
    »Verstärkt das Portal!«, rief Giavno. Fast ebenso viele Brüder mussten mithelfen, Steine hinter der Geheimtür aufzuschichten, wie oben auf der Brustwehr damit beschäftigt waren, die Angreifer zurückzuschlagen.
    Von den drei Gefechten war dieses das einseitigste: mit einer weiteren Handvoll toter Barbaren, mehreren Schwerverwundeten und ohne einen ernsthaft verletzten Mönch.
    Aber für Giavno war dieses letzte Gefecht das beunruhigendste von allen, denn es sagte ihm tief in seinem Herzen, dass diese Feinde, die gegen die Kapelle Isle anstürmten, entschlossen waren, bis auf den letzten Mann oder die letzte Frau zu sterben, um ihre Brüder zu befreien.
    Noch nie hatte er einen solchen Opfermut erlebt.
    Das galt auch für Cormack, der alles – den Feuerball, die Bergung der Opfer, die zweite wilde Angriffswelle – voller Entsetzen beobachtet hatte. »Wir können nicht gewinnen«, murmelte Cormack während und nach diesem zweiten Gefecht mehrmals, denn erst in diesem Augenblick begriff er, und zwar in vollem Umfang, was »gewinnen« wirklich bedeuten könnte.
    Er sah Bruder Giavno kurz danach zu De Guilbes Tür eilen und dachte daran, ihm zu folgen und die beiden anzuflehen, diesen Wahnsinn zu beenden.
    Aber seine Füße wollten dem Befehl seines Gehirns nicht gehorchen. Er hatte für ein weiteres Streitgespräch mit diesen beiden kein Herz mehr.
    Die drei Mönche standen in De Guilbes Büro in einer Reihe nebeneinander vor dem Pater und Bruder Giavno, der vom Ersten seinen Bericht forderte.
    »Sie essen nicht«, beantwortete der junge Mönch verlegen Giavnos Frage.
    Am anderen Ende dieser kurzen Reihe krümmte sich Bruder Cormack innerlich bei jedem Wort. Er wusste, dass es stimmte. Androosis und die anderen wollten nicht essen – nicht einen Happen. Der gefangene Schamane hatte erklärt, sie würden eher sterben, als sich den Forderungen ihrer verhassten Widersacher zu beugen.
    »Dann zwingt sie zu essen«, sagte Giavno zu dem Mann, der allein vor dem wütenden Tonfall des älteren Bruders einen Schritt zurückwich.
    »Das haben wir getan«, stammelte er eine Antwort. »Wir haben sie festgehalten und ihnen Essen und Wasser in die Münder gestopft. Das meiste haben sie wieder ausgespuckt.«
    »Aber etwas haben sie behalten«, schlussfolgerte Giavno. »Das ist gut. Damit werden ihre Körper stärker sein als ihre Entschlossenheit.«
    »Wahrscheinlich«, murmelte Cormack.
    »Als wir am nächsten Tag zu ihnen zurückkamen, waren sie mit Erbrochenem besudelt«, erklärte der junge Mönch.
    Giavno blickte zu De Guilbe hin und seufzte ungehalten. »Bindet sie noch

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