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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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dass dank Eurer Taten gegen die samhaistanischen Horden diese Familien die Chance erhalten, in Frieden und Sicherheit zu leben, so tun wir auch dies ganz sicher.«
    Damit wendete sie ihre Rotschimmelstute und entfernte sich.
    Dawson lächelte bedauernd, während er den Kopf schüttelte und Bransen betrachtete. »Eines Tages werdet Ihr Euren eigensinnigen Stolz schon verlieren«, prophezeite er. »Dann werdet Ihr die Aufrichtigkeit Lady Gwydres und das Gute an dieser Sache erkennen, und Ihr werdet Euch Eurer Worte ihr gegenüber schämen.«
    Damit machte auch Dawson kehrt und entfernte sich.
    Bransen schaute hinter ihm her, und seine Augen brannten Löcher in seinen Rücken.
    »Ihr habt heute hervorragend gekämpft«, sagte Bruder Jond zu ihm. »Ich hatte die Schlacht schon verloren gegeben und erwartet, dass wir es sein würden, die man vom Schlachtfeld vertriebe.«
    Bransen schaute Jond an. Trotz seines Zorns und seiner Gefühle für die Abellikaner fiel es ihm schwer, diesen Mann zu hassen.
    »Es mag Euch wenig bedeuten«, fuhr Jond fort, »welche Sache die Mühe lohnt, natürlich. Und Euch ist es auch gleich, ob Gwydre gewinnt oder fällt.« Er betrachtete den Mann, der vor ihm lag. »Aber wenn wir von diesem Schlachtfeld vertrieben worden wären, hätte dieser Mann seine Wunden nicht überlebt, und eine Frau, der Euren nicht unähnlich, hätte für immer getrauert.«
    »Lady Gwydre interessiert es nicht, weshalb ich kämpfe«, erwiderte Bransen und pflegte halsstarrig seinen Zorn. »Weshalb kümmert es Euch?«
    »Lady Gwydre hat vielleicht über wichtigere Dinge nachzudenken als über das Herz und die Seele eines einzelnen Mannes.«
    »Und Bruder Jond hätte diese Dinge nicht?«
    Der Mönch zuckte die Achseln. »Meine Siege sind zweifellos erheblich kleiner, aber nicht weniger folgenreich und auch nicht weniger befriedigend.«
    Bransen hatte eine heftige Erwiderung auf der Zunge, verschluckte sie jedoch, winkte mit seiner freien Hand ab und entfernte sich, um allein zu sein.
    Bruder Jond sah ihm mit einem wissenden Lächeln nach. Bransens Zorn war echt, aber das war auch sein Mitgefühl.
    Und am Ende vertraute Jond darauf, dass das Mitgefühl überwiegen würde, denn er hatte mehr gesehen als Bransen den Kämpfer, den Schwerttänzer oder Wegelagerer, wie er abwechselnd genannt wurde. Nach den letzten Gefechten hatte Bransen Bruder Jond und den anderen geholfen, die Verwundeten zu behandeln, und seine Fähigkeiten in diesen Dingen waren nicht geringer als sein kämpferisches Können.
    Und tatsächlich, noch später in dieser Nacht kümmerten sich Jond und Bransen Seite an Seite um die Verwundeten.
    »Ihr hasst sie also«, bemerkte Jond.
    »Sie?«
    »McKeege und Lady Gwydre für den Anfang«, erklärte Jond. »Und auch meine Brüder im Süden. Ihr seid ein junger Mann und voller Zorn.«
    Bransen sah ihn neugierig an, denn dieser schrumpelige Mönch war nicht viel älter als er, und zu hören, dass Jond ihn einen »jungen Mann« nannte, erschien ihm ein wenig seltsam.
    »Ich bin nicht so zornig, wie Ihr vielleicht annehmt.«
    »Das freut mich zu hören«, sagte Jond ehrlich.
    »Aber ich habe mehr Unehrlichkeit und Böses gesehen, als ich je erwartet hätte«, fuhr Bransen fort. Er hielt inne und beugte sich über eine schwer verletzte Frau, legte seine Hände auf ihren Leib und schloss die Augen. Er spürte, wie seine Hände warm wurden, und das leise Stöhnen der Frau sagte ihm, dass seine Bemühungen Wirkung zeigten – obgleich er auch nicht annähernd vermuten konnte, ob diese Wirkung ausreichte, um die Verletzungen ihrer inneren Organe zu überleben, die ihr ein Speer zugefügt hatte.
    Nach einer kurzen Weile schlug Bransen die Augen auf und lehnte sich zurück, um festzustellen, dass Bruder Jond ihn fixierte.
    »Wie macht Ihr das?«, fragte Jond. »Ich meine … das Heilen. Ihr habt keine Edelsteine, und dennoch kann ich nicht leugnen, was meine Augen sehen. Euer Tun übt eine heilende Wirkung auf ihre Wunden aus, als wäre ein erfahrener Bruder mit einem Seelenstein am Werk.«
    »Meine Mutter war eine Jhesta-Tu«, sagte Bransen, und Bruder Jond verzog das Gesicht. »Wisst Ihr, was das heißt?«
    Der Mönch schüttelte den Kopf, Bransen lachte leise und sagte: »Ich hatte nichts anderes erwartet.«
    »Jhesta Tu … ist das eine Religion?«
    »Eine Lebensart«, sagte Bransen. »Eine Art Philosophie. Eine Religion? Ja. Und da sie nicht aus Honce kommt, sondern aus Behren, hoffe ich, dass der Abellikanische Orden

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