Salvatore, R.A. - Todfeind2
nicht der Grund ist, warum dann?«, wollte der Schamane wissen.
»Weil mein Gott nichts anderes von mir erwartet«, sagte Cormack.
Androosis tauchte mit einem Plätschern auf und holte tief Luft. »Der Weg ist frei«, verkündete er. »Man muss nur ein kurzes Stück schwimmen, dann kommt man in offenes Wasser.«
»Was ist mit ihm?«, fragte Cormack aufrichtig besorgt und deutete auf den halb bewusstlosen neuen Gefangenen.
»Ich bringe ihn schon durch«, versprach Androosis. Er ging zu Cormack hinüber und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Ihr seid ein guter Mann«, sagte er einfach, und das war alles, was Cormack hören musste, um zu wissen, dass er das Richtige getan hatte. Es mochte sein, dass er einen hohen Preis zu zahlen hätte, aber was immer Pater De Guilbe tun würde, es käme auch nicht annähernd an den Preis heran, den Cormacks Gewissen hätte zahlen müssen, wenn er weiterhin untätig geblieben wäre.
Cormack kam kurze Zeit später aus dem Anbau, um festzustellen, dass der Kampf immer noch in vollem Gange war, immer noch laut und unkontrolliert. Und, wie er hoffte, lieferte er immer noch die Tarnung, die er brauchte.
Er stürzte sich in die Schlacht und hoffte, dass es die Letzte sein möge.
16
MÄSSIGUNG
Viele Namen hatten sie für ihn. Und jedes Mal, wenn er sein Schwert sprechen ließ, schienen sie einen neuen zu erfinden. Das Tanzende Schwert, der Raubvogel – jede Beschreibung und jeder Vergleich wurde diesem Krieger gerecht, der alle anderen so klar und deutlich überragte. Wann immer ein neuer Titel vergeben wurde, wusste jeder, wem er galt. Denn es gab nur einen, auf den er passte. Alle Gespräche kehrten stets zu jenem Namen zurück, unter dem ihn alle kannten, dem Namen, mit dem er den Soldaten vorgestellt worden war. Der Wegelagerer wurde er genannt, und mehr als ein tapferer Zeitgenosse erschauerte bei der Vorstellung, diesem Mann auf einer dunklen Straße im Süden Honces zu begegnen!
Seinem Ruf getreu tanzte er an diesem Tag, rannte über das Schlachtfeld, sprang und wirbelte, trat mit den Füßen aus, während er durch das Gewimmel glitt und tödliche Schläge austeilte, sobald er landete. Wie ein kleiner Wirbelsturm raste er durch die Schlachtreihen, und da die Feinde – an diesem Tag waren es ausschließlich die blauhäutigen und hässlichen kleinen Trolle – von seinen Kameraden leicht zu unterscheiden waren, gab es in seinen Bewegungen und Schwertstreichen nicht das geringste Zögern.
Er rannte an einem Mann und Troll in tödlicher Umarmung vorbei, schlug schnell, hart und genau zu. Der Troll heulte auf, zappelte und purzelte zu Boden.
Sein Mörder war längst weg, bei einem anderen Mann, gestürzt, mit zwei Trollen über ihm, die auf ihn einstachen, während er sich hin und her warf und vergeblich versuchte, sie abzublocken.
Der Wegelagerer sprang zwischen die beiden überraschten Trolle, wobei seine Füße nach beiden Seiten austraten. Er traf beide und riss ihre Köpfe zurück. Einer stürzte zu Boden, während der andere es irgendwie schaffte, auf den Beinen zu bleiben.
Der Stehende starb zuerst.
Der Wegelagerer griff einen anderen an, und sobald dieser ihn erkannte, seine schwarze Maske und seine Kleidung, kreischte er auf und hob die Hände in einem bemitleidenswerten Versuch, sich zu verteidigen.
Als er spürte, dass sich ihm ein weiterer Troll von hinten näherte, sprang er hoch in die Luft, drehte sich und erwischte den sich verteidigenden Troll mit einem Kreis-Kick, der ihn nach rechts fliegen ließ. Mitten in der Luft wechselte er sein Schwert von der Rechten in die Linke und gestattete dem Schwung seiner Drehung, den Streich zu lenken, während sich dieses prächtige und reich verzierte Schwert aus gefaltetem Metall in die Brust des Trolls bohrte. Der Wegelagerer zog es sofort heraus und schnippte die Klinge zurück in seine Rechte, nahm es im Dolchgriff auf und stach mit der Rückhand zu, während er ganz herumschwang und seinen Schwung so genau berechnete, dass er das Schwert einem verfolgenden Troll quer über die Brust zog und den zweiten Verfolger nach hinten taumeln ließ.
Er drehte das Schwert in seiner Hand, während er an dem blutenden Troll vorbeischoss und einen wuchtigen Hieb mit der linken Hand landete, um die sterbende Kreatur niederzustrecken, während er seinen flüchtenden Gefährten verfolgte. Dieser, ein Schild und ein kleines Schwert in der Hand, brachte beides hoch, um sich zu schützen, doch der Mann drang
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