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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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keinen Grund hat, sie zu hassen. Aber natürlich tut er es doch. Warum soll man das Leben der Menschen nur für einen kurzen Zeitraum kontrollieren?«
    »Euer Sarkasmus ist grenzenlos.«
    »So schlimm ist es gar nicht«, versprach Bransen, er lächelte aber unwillkürlich, als er das sagte. Und Bruder Jond fand das auch zum Lachen.
    »Ich weiß, dass Eure Reise hierher die Folge einer Lüge war«, sagte Jond lange Zeit später, als sich die beiden endlich dem Ende der Reihe von Verwundeten näherten. »Aber ich kann nicht verhehlen, froh zu sein, dass Ihr hergekommen seid. Was sicher auch für diese hier gilt«, fügte er hinzu und deutete mit einer ausholenden Armbewegung auf die Verletzten.
    Bransen wollte etwas Bissiges entgegnen, aber angesichts des Leids vor seinen Augen stellte er fest, dass er dazu gar nicht fähig war.
    »Und ich bin auch froh«, erklang eine Stimme hinter ihnen. Die beiden wandten sich um und sahen Lady Gwydre, die sich zum zweiten Mal an diesem Tag in ein Gespräch Bruder Jonds einmischte.
    Bransen starrte sie nur schweigend an.
    »Seid abermals gegrüßt, Lady«, sagte Jond. »Eure Anwesenheit wird die Lebensgeister dieser armen verwundeten Krieger sicherlich wecken.«
    »In Kürze«, versprach sie. »Einstweilen würde ich aber gerne mit Eurem Kollegen sprechen.«
    Sie erwiderte Bransens Blick und winkte ihm, mit ihr nach draußen vors Zelt zu kommen.
    »Euer Zorn ist verständlich«, sagte sie, als er zu ihr kam. Sie ging voraus durch das Lager. Mittlerweile hatte leichter Regen eingesetzt.
    »Ich werde jetzt sicherlich besser schlafen, da ich nun weiß, dass Ihr mir recht gebt«, sagte er und fand ein wenig Trost in der Tatsache, dass er diese eindrucksvolle und mächtige Persönlichkeit derart beiläufig und unverschämt ansprechen konnte. Er hatte das Gefühl, durch diese Erwiderung einen kleinen Sieg errungen zu haben, schalt sich aber gleichzeitig für eine solch trotzige und kindische Erwiderung, zumal Gwydre es wie selbstverständlich hinnahm, als wäre es verdient oder zumindest nachvollziehbar.
    »Der Wind bringt heute Abend schon ein wenig winterliche Kälte mit sich«, sagte sie. »Der Winter ist nicht mehr fern, fürchte ich. Unsere Feinde werden nicht nachgeben – Eistrolle spüren die Kälte gar nicht. Aber meinen eigenen Streitkräften wird es erheblich schlechter gehen.«
    »Eine Tatsache, die Euch kaum belastet, denke ich«, sagte Bransen und handelte sich diesmal einen verärgerten Blick der Lady von Vanguard ein. »Mit der Ausnahme, dass sie sich auf Euer Lehen auswirken kann, meine ich.«
    »Wisst Ihr und begreift Ihr, weshalb Dawson Euch hierher gebracht hat?«, fragte Gwydre leise.
    »Ich weiß nur, dass ich betrogen wurde.«
    »Zu Euerm eigenen Nutzen.«
    »Und zu Eurem.« Bransen blieb stehen, während er den Vorwurf aussprach, und drehte sich zu der Lady um, die sich ihrerseits umgewandt hatte, um ihn anzusehen.
    »Ja, das gebe ich zu«, sagte sie. »Und obwohl ich nichts von Bransen Garibond wusste, von dieser Wegelagerer-Legende, als Dawson Pireth Vanguard verließ, und obwohl ich keine Ahnung hatte, dass er Euch auf diese Art und Weise zwingen würde, hierherzukommen, gebe ich ganz offen zu, dass ich mit seiner Taktik und den Ergebnissen vollauf einverstanden bin.«
    »Das sagt Ihr, während Ihr hier draußen völlig allein mit mir seid?«
    Gwydre lachte ihn an. »Ganz offen«, wiederholte sie. »Ich kenne Bransen gut genug, um zu wissen, dass er kein Mörder ist.«
    »Dennoch ist mein Zorn berechtigt.«
    »Berechtigt heißt nicht, dass er nicht doch fehl am Platze ist«, entgegnete Gwydre. »Ich sehe, dass Ihr mit Bruder Jond und einigen anderen Freundschaft geschlossen habt.«
    Bransen zuckte die Achseln.
    »Wenn ich Euch in diesem Augenblick die Freiheit schenken würde, und zwar ohne Einschränkungen, so würdet Ihr sicherlich gehen wollen, nicht wahr?«, fragte sie. »Ihr würdet Eure Frau und ihre Mutter holen und Vanguard verlassen, ist es nicht so?«
    »Ja«, antwortete Bransen, ohne zu zögern und mit so viel Inbrunst in der Stimme, wie er aufbringen konnte.
    »Würdet Ihr das wirklich tun?«, hakte Lady Gwydre nach. »Ihr würdet Bruder Jond und die anderen verlassen? Ihr würdet den Troll-Horden der Samhaistaner gestatten, Vanguard zu überrennen und unschuldige Männer, Frauen und Kinder hinzuschlachten?«
    »Das ist nicht mein Krieg!«, hielt Bransen ihr entgegen, allerdings nicht allzu überzeugend.
    »Jetzt ist er es.«
    »Aber allein durch

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