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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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um drei schnell fließende Bergbäche herum angelegt worden, die durch die Straßen schäumten und sich in einem tiefen Becken vor den nördlichen Kaianlagen der Stadt sammelten. Dies war die Quelle des Masur Delaval, eines Flusses, dessen Strömung unter dem Einfluss der Gezeiten des nördlichen Golfs ständig wechselte.
    Die Stadt entsprach mit ihren unzähligen Reihen von Stein- oder Holzbauten, viele von ihnen zwei oder gar drei Stockwerke hoch, in jeder Hinsicht Bransens, Callens und Cadayles Vorstellungen. Eine Steinmauer umgab einen großen Teil der Stadt, darunter war auch ihr mittlerer Bereich. Dort stand das eindrucksvollste Bauwerk, das jeder der drei jemals gesehen hatte: eine Burg, so wuchtig und weitläufig, dass sie die Landschaft völlig beherrschte. Es war eine Reihe dreier miteinander verbundener Türme, deren Mauern derart hoch und wuchtig aufragten, dass Fürst Delavals Absicht, als der einzige König über ganz Honce zu regieren, deutlich zu erkennen war.
    Am späten Nachmittag hatte das Trio die Außenbezirke erreicht und durchquerte nun Straßen, die von Kaufläden jeglicher Art gesäumt waren, und außerdem einen weitläufigen Warenmarkt auf einem großen Platz außerhalb der Stadtmauer. Ein paar Einheimische bevölkerten diesen Markt, vorwiegend ältere Frauen, die versuchten, noch letzte Einkäufe zu machen, ehe die Händler ihre Buden und Stände schlossen.
    »Verdorbene Ware«, meinte Callen flüsternd zu den anderen, denn Cadayle war mittlerweile vom Wagen gestiegen, um ebenfalls zu Fuß zu gehen, sodass sie zu dritt das Gespann fuhren konnten. »Ganz bestimmt Küchenabfälle aus der Burg.«
    »Nicht viel anders als in Pryd-Stadt«, sagte Cadayle. »Die Lehensherren und ihre Nächsten nehmen sich nur das Beste, und wir kriegen, was übrig bleibt.«
    »Außer dem Besten, das wir gar nicht erst bis zu ihnen gelangen lassen«, fügte Callen mit einem spöttischen Grinsen hinzu.
    »Oder dem Besten, das ein gewisser schwarz gekleideter Wegelagerer ihnen wegnahm«, meinte Bransen, und alle drei brachen in schallendes Gelächter aus.
    Cadayle hielt jedoch als Erste inne, als sie den Hintersinn der Bemerkung zu verstehen begann. Sie starrte ihren Mann misstrauisch an, bis er schließlich mit verwirrter Miene zu ihr hinüberschaute.
    »Du denkst doch nicht etwa im Ernst daran …«, sagte sie.
    »Doch, das tue ich sehr oft.«
    »… ihn hier herauszulassen«, beendete Cadayle ihren Satz. »Den Wegelagerer, meine ich. Du bleibst in der Tarnung des Storchs, solange wir uns in Delaval befinden.«
    »Keine Tarnung, fürchte ich«, sagte Bransen, während er eine Hand hob und den Seelenstein unter seinem Kopftuch hervorholte und ihn schnell in der Tasche verschwinden ließ. Augenblicklich spürte er die ersten Auswirkungen der Trennung, die ersten Störungen von seinem Ki-chi-kree. »Das ist esss … wasss ich biinnn.«
    Cadayle schien sich bei diesem Stottern vor Schmerzen zu krümmen, obwohl sie auf der Trennung bestanden hatte.
    »Du hasst es, mich so zu sehen«, sagte Bransen, und seine Stimme klang einigermaßen kräftig und fest. Cadayle sah verblüfft zu ihm hoch. Dafür schenkte er seiner Hand, die noch immer in seiner Tasche steckte und den Seelenstein festhielt, keinen Blick. Er schaffte es immer besser, diese Verbindung aufrechtzuerhalten, selbst wenn der Stein nicht auf dem Brennpunkt seines Chi vom auf seiner Stirn ruhte.
    Cadayle runzelte die Stirn, und Bransen verfiel sofort wieder in seine unbeholfene Gehweise.
    »Denk bloß nicht daran, in dieser Stadt irgendetwas zu stehlen«, flüsterte Cadayle. »Fürst Delaval jagt mir Angst ein.«
    Bransen äußerte sich nicht dazu, aber natürlich dachte er an genau das.
    Man wies sie am Tor ab, denn kein Wagen mit Gespann wurde hereingelassen – außer denen, die dem vom Glück begünstigten Adel gehörten, der innerhalb der Stadtmauern lebte, und den wohlhabenderen Kaufleuten und Händlern, die die Erlaubnis, ein Pferd, einen Esel oder einen Wagen in die Stadt mitzunehmen, teuer bezahlen mussten. Die Wächter schickten sie zu einem Mietstall außerhalb der Stadtmauer und versicherten ihnen, dass der Inhaber ein ehrenvoller Mann war und das höchste Ansehen genoss.
    Für sie war sein guter Ruf nicht von Bedeutung. Außer Bransens seidener Kleidung und dem Bündel mit ihren Habseligkeiten, das sie einfach unter den Arm nehmen und wegtragen konnten, hatten sie nur wenig von Wert auf dem Wagen. Doully war alt und eher ein Freund als ein

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