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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Arbeitstier, und sie hatten ohnehin die Absicht gehabt, das Pferdegespann nach ihrer Ankunft zu verkaufen, denn die armen Tiere hatten jetzt wirklich genug schlechte Straßen und unsichere Wege gesehen.
    »Sie müssen beide beschlagen werden, das ist klar«, erklärte ihnen Yenium, der Stallmeister. Er war ein hochgewachsener und sehr hagerer Mann mit dunkler Haut und noch dunklerem Bart, der wild in seinem Gesicht wucherte. »Ihr habt einen weiten Weg hinter euch.«
    »Er war viel zu lang«, sagte Callen.
    Der Mann starrte Bransen an.
    »Wir bringen ihn zu den Mönchen«, erklärte Cadayle. »Er wurde im Krieg verwundet.«
    Yenium lachte laut auf. »Aber sie werden euch nicht viel nützen«, sagte er und hob seine Hände, als wollte er sich für seine Worte schon entschuldigen, noch während er sie aussprach. »Nicht, wenn Ihr nicht mit Gold bezahlen und auch gleich eine ganze Menge davon auf den Tisch legen könnt.«
    Callen und Cadayle wechselten einen säuerlichen Blick, allerdings war keine von ihnen besonders verblüfft. Es schien, als gebe es einige Dinge, die sich in ganz Honce glichen.
    »Unser Geld wird knapp«, sagte Callen. »Wir hatten gehofft, dass Ihr Verwendung für die Pferde und den Wagen habt.«
    »Ich soll sie kaufen?«
    »Sie sind schon viel zu lange unterwegs«, erklärte Callen.
    »Das ist wohl richtig«, sagte Yenium. »Und der Esel?«
    »Den behalten wir«, entschied Callen. »Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Da er wusste, dass die geschäftlichen Verhandlungen in guten Händen lagen, ließ sich Bransen von Cadayle ein Stück zur Seite fuhren. Nach kurzer Zeit kam auch Callen zu ihnen. In der Hand hielt sie einen kleinen Beutel voller Silbermünzen und sogar ein Goldstück. »Außerdem wird er Doully so lange kostenlos versorgen, wie wir uns in Delaval aufhalten«, meinte Callen mit einem zufriedenen Lächeln. »Ein gutes Angebot.«
    »Mehr als das«, gab Cadayle zu und schwang sich ihr Bündel über die Schulter. Sie wollte schon vorschlagen, dass sie sich die Stadt ansehen sollten, ehe das Tageslicht verblasste, wurde jedoch von lauten Hornsignalen, die innerhalb der Stadtmauern erklangen, unterbrochen. Jubelrufe folgten, und viele Einheimische außerhalb der Mauern strömten eilig und aufgeregt miteinander schwatzend zu den Toren.
    Callen und Cadayle nahmen Bransen in die Mitte und zogen ihn mit sich, um dem Gedränge zuvorzukommen. Glücklicherweise waren sie nicht weit vom Tor entfernt, und der junge Wächter ließ sie, nachdem er Cadayle ziemlich dreist zugezwinkert hatte, unbehelligt durch. Doch hatte man innerhalb der Mauern keineswegs eine bessere Sicht. Tausende hatten sich auf dem großen Platz versammelt, allesamt herumhüpfend und laute Rufe ausstoßend, die Arme in die Höhe reckend und mit roten Tüchern winkend.
    »Was ist denn los?«, fragte Cadayle eine Gafferin in ihrer Nähe.
    Die Frau sah sie an, als hielte sie sie für verrückt.
    »Wir sind gerade erst angekommen«, erklärte Cadayle. »Darum wissen wir nicht, was diese Festlichkeit zu bedeuten hat.«
    »Der Fürst kommt herunter«, sagte die Frau.
    »Der König, meinst du!«, korrigierte sie jemand.
    »Fürst Delaval – schon bald König Delaval mit dem Segen von Abelle und der Altvorderen«, sagte die Frau.
    Bransen reagierte mit einem Wackeln des Kopfes. Er wunderte sich immer wieder darüber, auf welche Weise die Eingeborenen ihr zukünftiges Leben absicherten, indem sie einen Bezug zu den beiden vorherrschenden Religionen herstellten.
    »Er ist mit seiner Lady und allen anderen heruntergekommen«, sagte die Frau. »Heute wird der tapfere Prinz Yeslnik förmlich zum Fürsten des Lehens Pryd erklärt. Dies und viele weitere Ehren werden dem Mann zuteil. Oh, er sieht so gut aus und ist so tapfer! Wusstet Ihr nicht, dass er Hunderte von Ethelberts Männern getötet hat?«
    Cadayle lächelte und nickte. Dabei kaschierte sie ihr wissendes Grinsen, als sie sich umwandte, um Bransen anzusehen, der die Wahrheit natürlich kannte und an keine der Heldentaten glaubte, die dem geckenhaften Prinzen Yeslnik zugeschrieben wurden. Cadayles Lächeln erstarb augenblicklich, denn Callen stand dort allein, von Bransen war nichts zu sehen. Sofort griff Cadayle nach ihrem Bündel und erkannte, als sie es abtastete, dass einiges von seinem Inhalt fehlte. Sie brauchte nicht lange zu rätseln, welche Dinge herausgenommen worden waren.
    Sie verbeugte sich linkisch, entfernte sich von der Frau, hakte ihre Mutter unter und suchte

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