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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Reaktion im Gesicht des behinderten Mannes. »Nicht hier. Seit einer Dekade und länger nicht.«
    Cadayle rieb ihre Wangen.
    »Er ist natürlich in Vanguard«, fuhr Dawson fort. Beide Frauen atmeten zischend ein, und Bransen fuhr ruckartig zu ihm herum – so heftig, dass er beinahe von seinem Stuhl gekippt wäre.
    »Aye, auf der anderen Seite des Golfs von Korona, im Norden«, sagte Dawson. »Er betreut Lady Gwydres Herde.«
    »Dann lebt er also«, flüsterte Cadayle. Es waren Worte, die sie eigentlich gar nicht hatte laut aussprechen wollen.
    »Ja, das war das Letzte, was ich hörte«, sagte Dawson. »Wollt Ihr dorthin? Nach Vanguard, um ihn zu suchen?«
    Keine der Frauen hatte darauf eine Antwort parat, wie in ihren gleichermaßen überwältigten Mienen zu erkennen war.
    »Ihr könnt natürlich nicht zu Fuß nach Vanguard gelangen«, merkte Dawson an. »Einen Monat oder länger durch ein wildes Land. Der einzige Weg nach Vanguard führt per Schiff über die dunklen Gewässer.«
    »Und von wo fahren die Schiffe ab? Von Palmaris-Stadt?«, fragte Cadayle.
    »Und was kostet die Passage?«, wollte Callen wissen.
    Dawson lächelte freundlich. »Manchmal stechen sie dort in See, und ich weiß nicht, ob es überhaupt so etwas wie einen festen Preis gibt. Kein Passagierschiff macht die Überfahrt. Nur Handelsschiffe wie meins, die Lady Dreamer.«
    »Wie hoch ist der Preis?«, fragte Cadayle.
    »Für Euch drei? Nun, ich habe genug Platz und nehme Euch gerne mit an Bord. Der Preis ist Eure angenehme Gesellschaft und eine Menge Geschichten aus dem Süden. Ich sehe Euch an, dass Ihr viele interessante Dinge zu erzählen habt.«
    »Wenn Ihr wirklich Platz habt«, sagte Callen.
    »Den habe ich, obgleich die Brüder mich gebeten haben, viele der kriegsmüden Gefangenen mitzunehmen«, sagte Dawson. »Oh, sie sind nicht gefährlich«, fügte er hinzu, als er in Cadayles reizendem Gesicht Angst aufflackern sah. »Sie sind nichts als arme Teufel, die für den einen oder anderen Fürsten gekämpft haben und verwundet oder gefangen genommen wurden und dann durch eine ehrenvolle Vereinbarung und aus praktischen Gründen vom Krieg befreit wurden. Die Brüder nehmen sie bei sich auf, egal auf welcher Seite sie gekämpft haben. Aber der Krieg hat sie schlimmer mitgenommen, als ihnen guttut. Trotzdem glaube ich, dass ich auf der LadyDreamer noch Platz für drei zusätzliche Passagiere habe.«
    Cadayle schaute Antwort heischend zu Bransen und Callen, und Callen sagte: »Ihr seid sehr freundlich. Und wir werden ganz gewiss über Euer großzügiges Angebot nachdenken. Wann habt Ihr vor aufzubrechen?«
    »Morgen«, sagte Dawson. »Und ich werde drei Plätze freihalten. Vanguard wird Euch gewiss sehr gut gefallen. Wir haben ausreichend Holz, und daher hat Lady Gwydre ganze Städte in Erwartung der Auswanderer aus den Landstrichen erbaut, die vom Krieg verwüstet wurden. Ihr seid hochwillkommen, zumal zu Eurem Trio zwei so wunderschöne Ladys gehören.«
    Er stand auf und winkte der Bedienung an der Theke, schnippte eine Silbermünze in die Luft und legte sie als Bezahlung auf den Tisch.
    »Ich muss mich jetzt um meine anderen Angelegenheiten kümmern«, sagte er zu seinen neuen Bekannten. »Möge der Wind unsere Segel füllen. Euch noch einen schönen Tag.«
    Er verbeugte sich und ging hinaus. Cadayle und Callen saßen dort,
    mehrere Herzschläge lang völlig sprachlos, und versuchten zu begreifen, was soeben geschehen war.
    »Kann das sein?«, flüsterte Bransen den Frauen zu und legte abermals die Hand um seinen Seelenstein. »Er lebt?« Selbst mit magischer Hilfe schien der junge Mann Schwierigkeiten zu haben, still und gerade zu sitzen.
    »Ihr habt ihnen meine Geschichte bestätigt, oder?«, wollte Dawson am nächsten Tag von Bruder Pinower wissen, kurz nachdem er Cadayle, Callen und den Mann, den man als Wegelagerer kannte, über den Innenhof der Kapelle Abelle hatte gehen und in den Tunneln verschwinden sehen, die zum Pier hinunterführten, wo die Lady Dreamer vor Anker lag.
    »So wie Pater Artolivan es von mir verlangt hat, ja«, bestätigte der Mönch.
    Dawson grinste, als er ihn eingehend musterte. »Ihr missbilligt es.«
    »Ich rühme mich, stets die Wahrheit zu sagen.«
    Dawson schaute über die Mauer hinaus auf das dunkle Wasser des Golfs. »In diesem Fall war die Fantasiegeschichte für alle Beteiligten besser. Ginge es dem Wegelagerer besser, wenn er nicht mit mir segeln würde? Wäre Pater Artolivan nicht gezwungen, ihn zu

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