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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Jammer. Die Städte sind voll von gezeichneten Männern. Arme und Beine fehlen. Die Gehirne sind so zerfetzt, dass sie kaum sprechen können. Ein hässliches Geschäft ist dieser Krieg.«
    »Ein Geschäft, das Ihr offensichtlich meidet«, rief Callen lauthals quer über den Tisch, und Cadayle war dankbar für ihre Einmischung.
    Der Mann gab so etwas wie ein hilfloses Lachen von sich. »Ich komme aus Vanguard im Norden auf der anderen Seite des Golfs.« Er stand auf und tippte sich gegen die Mütze. »Dawson McKeege, stets zu Diensten, gute Ladys und auch Euch, bester Sir. Bin auf kurzen – viel zu kurzen! – Urlaub hier. Der Krieg ist da oben nicht viel weniger schlimm, das kann ich Euch versichern.«
    »Demnach seid Ihr geflohen?«, fragte Cadayle.
    Der Mann lachte noch heftiger. »Nein, das stimmt nicht. Ich bin unter Lady Gwydres Flagge zur Kapelle Abelle gesegelt, um Versorgungsgüter zu laden, wisst Ihr? Allein wegen der Edelsteine der Abellikaner hat sich die Reise schon gelohnt. Wir machen ein Land urbar, so wüst und groß wie Honce.«
    »Die Brüder helfen Euch dabei, hm?«
    »Oh, wahrhaftig!«, erwiderte Dawson. »Viele betreiben unsere Kapellen. Gute Männer, durch die Bank, obgleich ich denke, dass einige aus Gründen der Disziplin ins Nordland gekommen sind und nicht aus freier Wahl.«
    Cadayle quittierte diese Nachricht mit einem freundlichen Lächeln.
    »Wann immer in der Kirche jemand einen Fehltritt macht, führt sein Weg nach Norden, wie ich vermute«, fuhr Dawson fort. »Und versteht mich nicht falsch! Bitte nicht! Wir sind froh, dass wir sie haben.«
    »Bestimmt«, sagte Cadayle und wechselte einen Blick mit Callen.
    »Und warum wollt Ihr zur Kapelle Abelle?«, fragte Dawson. »Sucht Ihr dort für Euren Mann Hilfe von der Edelstein-Magie?«
    Cadayle nickte.
    Dawson nickte ebenfalls. »Wenn sie genug Zeit haben, dann findet Ihr vielleicht, was Ihr sucht. Allerdings dürfte sich Euer Mann auf einem Wagen unterwegs zu den Schlachtfeldern wiederfinden, sollten sie die Aufgabe lösen.«
    Cadayle drückte Bransens Hand. »Er hatte keine Angst zu kämpfen«, sagte sie.
    »Sicher«, erwiderte Dawson. »Kommt Ihr von weit her?«
    »Den ganzen Weg von den Pryd-Leh …«, setzte Callen überstürzt an.
    »Südlich davon«, berichtige Cadayle schnell. »Aus der Nähe von Entel sogar.«
    Dawson sah sie mit großen Augen an. »Fürwahr, eine lange und beschwerliche Reise mit jemandem, der so behindert ist.« Er hielt inne, als die Bedienung von der Theke herüberkam und zwei Krüge Bier brachte.
    »Lasst Euch nicht von Dawson einwickeln«, sagte die junge Frau – und sprach damit genau das aus, wofür Dawson sie bezahlt hatte. »Er ist als ein Gauner aus dem Norden bekannt. Dieser Ruf eilt ihm voraus.« Sie gab ihm einen freundlichen Klaps auf die Schulter, um die Warnung in ihren Worten zu mildern, wofür er sie ebenfalls bezahlt hatte. Dawson wusste, es gab nichts Besseres als einen charmanten Draufgänger, um das Misstrauen eines Fremden zu zerstreuen.
    »Aber er ist völlig harmlos«, flüsterte die Bedienung in Cadayles Ohr. »Immer auf der Suche nach einem warmen Bett für seinen Dorn, wenn Ihr wisst, was ich meine. Und er hat wohl ein Auge auf Eure Freundin geworfen – Eure Ma, nehme ich an, oder Eure ältere Schwester. Sie ist ja auch sehr hübsch. Kein Wunder, dass er sich in sie verguckt hat.«
    Cadayle musste gegen ihren Willen kichern. Sie setzte den Bierkrug an die Lippen und trank einen tiefen, köstlichen Schluck.
    »Lasst sie bloß nicht in meine Karten schauen, Tauny Dentsen!«, beschwerte sich Dawson, während die Bedienung kichernd zur Theke zurückkehrte. Er schaute wieder Cadayle an und wurde mit einem freundlichen Lächeln belohnt.
    »Wie lange wollt Ihr hierbleiben?«, fragte Dawson.
    Cadayle und Callen sahen sich unsicher an.
    »Wenn Ihr auf die Brüder warten wollt, dann sicherlich einige Zeit«, sagte Dawson. »In der Kapelle Abelle herrscht eine Menge Betrieb. Sie treffen Vorbereitungen für die Ankunft der neuen Schar Brüder, die in ein paar Tagen eintreffen soll. Ich bezweifle, dass Ihr an Pater Artolivan oder Bruder Pinower herankommt, um ihnen Euer Anliegen vorzutragen, ehe die Woche vorüber ist.«
    »Ihr kennt sie?«, fragte Callen, ehe Cadayle den Mund öffnen konnte.
    »Alle kenne ich, natürlich«, antwortete Dawson. »Ich erzählte Euch doch, dass meine Lady Gwydre mit den Brüdern vom heiligen Abelle auf vertrautem Fuß steht. Sie haben ein Auge auf Vanguard geworfen,

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