Salvatore, R.A. - Todfeind2
an, aber als das Eis unter seinen Füßen schlagartig schmolz, kam die Frage wie ein »Wa-aaaaaaaa!« heraus.
Trolle sprangen bei dem Platschen zurück, und Tinnikkikkik ging sofort unter – was für einen Eistroll keinerlei Schwierigkeit darstellte, außer dass der Boden sofort wieder gefror, als er vollständig eingetaucht war.
Der zum Tode verurteilte Troll schaffte es, eine Hand so nach oben zu drücken, dass die Spitze seines längsten Fingers ein winziges Stück aus dem festen Boden hervorragte. Und da hing er nun, der Troll, gefangen im Eis, rundum eingeschlossen durch die Magie Altvater Baddens.
Die anderen Trolle wichen zurück, redeten aufgeregt durcheinander und wirkten allesamt eher verschreckt als verärgert.
»Zu lange«, sagte Altvater Badden zu ihnen, und als er keine Antwort erhielt, wiederholte er es, diesmal lauter.
Und hundert Trollköpfe, mit ihren spitzen Ohren und dünnen Lippen und scharfen gelben Zähnen, begannen zustimmend zu nicken.
Altvater Badden trieb sie vor sich zusammen. Er wusste, er würde einen neuen Anführer ernennen und diese Streitmacht sofort in Marsch setzen müssen, denn es gab eine Stadt, die er noch vor Beginn des Winters überrennen wollte. Es sollte ein letztes, ausschließlich von Trollen durchgeführtes Unternehmen sein, um Lady Gwydre und ihren abellikanischen Spielzeugen klarzumachen, dass es während der kalten Monate keine Ruhe geben würde.
Es gäbe keine Ruhe für das Volk von Vanguard, bis es die Abellikaner ganz vertrieb und sich wieder den Samhaistanern verschrieb.
So einfach war das, so einfach wie ein Troll, in Eis eingeschlossen.
»Mein Mantel passt mir nicht mehr«, beklagte sich Bikelbrin. Er schüttelte die Schultern, um den weiten, lockeren Sitz seines pelzgefütterten Mantels zu unterstreichen. »Bin nach dem armseligen Leben an diesem verdammten See nur noch Haut und Knochen.«
»Zu viel Fisch und zu viele Beeren«, pflichtete ein anderer der Vierergruppe bei, ein junger und muskulöser Zwerg namens Ruggirs. »Ich hasse Fisch und Beeren.«
»Das ist alles, was wir kennen«, stimmte ihm Pergwick zu, der aus dem Herzen hervorgegangen war, das dem Bruder des Pauris gehörte, der als Spender für Ruggirs eigenes Sepulcher gedient hatte – wodurch Pergwick und Ruggirs nach Pauri-Tradition echte Brüder waren.
»Ihr werdet euch noch früh genug an gutem, blutigem Fleisch laben können«, versicherte ihnen Mcwigik. »Ich hab genug von dem See. Kann den verdammten Tümpel nicht mehr sehen.«
»Aye, aber das Jahr ist schon forgeschrittener, als ihr denkt«, stellte Bikelbrin fest. »Der Mittsommer ist lange vorbei, und der kalte Herbst steht vor der Tür.« Er endete mit einem Erschauern, um seine Bemerkung zu unterstreichen und um alle wieder einmal daran zu erinnern, dass sie denkbar schlecht ausgerüstet waren, um die Kälte des Jahreszeitenwechsels zu bewältigen. Mcwigik und Bikelbrin hatten die Mäntel, die sie während der lange zurückliegenden Expedition zum Mithranidoon getragen hatten, und dann auch noch ein gleiches Paar für ihre neuen Gefährten aus ihrem Vorrat geholt. Aber obgleich sich die Zwerge große Mühe gegeben hatten, diese originalen Kleidungsstücke zu erhalten, war der Stoff ausgefranst und der Pelz platt gedrückt. Sie befanden sich noch immer in Sichtweite des Mithranidoon, bewegten sich vorwiegend nach Süden und nach Osten – und der Wind schnappte durch die Löcher in ihren Mänteln schon jetzt nach ihren Leibern.
Sie hatten ihre Füße mit dichten Lumpenschichten umwickelt, aber das harte auch kaum geholfen. Die Zehen brannten von der Kälte, dabei war die Nacht noch nicht einmal hereingebrochen.
»Wir werden ein Feuer brauchen«, bemerkte Mcwigik, endete aber mit einem Seufzer, während er über seine Worte nachdachte und sich umschaute. Denn die Landschaft, obwohl in voller Sommerblüte stehend, zeigte wenig, was man für ein solches Vorhaben hätte nutzen können. Nur wenige Büsche waren zu sehen, allerdings keine Bäume, daher unterbrachen die Zwerge ihren Marsch schon früh und begannen Reisig zu sammeln. Als die Nacht hereinbrach, mondlos und dunkel, schaffte Mcwigik es schließlich, ein Feuer in Gang zu bringen. Da sie wussten, dass es nicht lange brennen würde, stapelten sie Steine auf das Reisig. Die Flammen erloschen schon bald danach, nachdem sie das spärliche Brennmaterial aufgezehrt hatten. Warme Steine mussten daher ausreichen. Sie kauerten sich dicht nebeneinander um die Steine: Das war gar
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