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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Abellikaner viel zu gut, um den Irrtum zu begehen, diesen Ausspruch irgendwelchen anonymen Quellen zuzuschreiben«, meinte er. »Wie mag sich die Kapelle Abelle wohl mit der Wolkenfeste der Jhesta Tu messen?«
    »Eines Tages werden wir es wissen, mein Geliebter«, sagte Cadayle flüsternd zu ihm. Sie knuffte ihn sanft, damit er darauf achtete, dass Leute vorbeigingen.
    Jedes Mal, wenn Cadayle seinen Oberarm rieb und »mein Geliebter« sagte, hieß das, er solle sich wieder hinter seine Maske zurückziehen. Bransen verstand den Wink und ließ den Edelstein los. Jeder Hinweis darauf, dass er seine Behinderung nur vortäuschte, würde ihm mit großer Sicherheit einen Platz in den vordersten Reihen dieses Krieges einbringen, da sich beide Seiten ständig um frisches Futter bemühten, um ihre königlichen Pläne zu unterstützen.
    Cadayle und Callen halfen Bransen, das Gästehaus von Weatherguard zu betreten, ein windschiefes Gebäude, so baufällig und alt, dass der Fußboden mit Flecken von dem Wasser übersät war, das, wenn es regnete oder schneite, reichlich durch jede Ritze hereindrang. Trotzdem war der Kamin im Gemeinschaftsraum riesig und bestens versorgt. Das Feuer, das aus drei eigenständigen Flammen zu bestehen schien, fraß sich durch das Gewirr von Scheiten, die auf einem Eisengitter aufgestapelt waren. Ihre flackernden Spitzen vereinigten sich oder wichen so in entgegengesetzte Richtungen auseinander, dass sie drei Tänzern ähnelten, die die Tragödie eines unglücklichen Liebesdreiecks in Szene setzten.
    Die Gäste im Raum hatten an derlei wenig Interesse. Alte Männer und Frauen jung und alt, saßen verstreut an den vielen kleinen runden Tischen, die nach keinem festen Plan aufgestellt waren. Kaum hatte Bransen den Raum betreten, wurden ihm spöttische und abweisende Blicke zugeworfen. Erst als er storchengleich stolperte und Speichel seine Mundwinkel benetzte, nickten viele der Gäste verständnisvoll und verdrängten ihren Unmut. Nur wenige Männer in Bransens Alter waren in Weatherguard geblieben, und jeder im Raum hatte in diesem endlos erscheinenden Krieg zwischen Ethelbert und Delaval den Verlust eines Ehemannes oder Sohnes oder Bruders zu verschmerzen.
    »Er wurde im Süden verwundet«, erklärte Callen einer Gruppe alter Frauen, die ungläubig beobachteten, wie Bransen sich schwerfällig auf einem Stuhl niederließ.
    »Ah«, sagten sie einstimmig.
    »Ein Pech, dass er nicht gleich getötet wurde, armes Kind«, meinte eine von ihnen.
    Cadayle nickte nur und nahm ihr seltsames Mitleid klaglos hin. Diese Bemerkung hatte sie schon oft genug gehört.
    Dann bemerkte Cadayle, dass ein Mann in mittleren Jahren in der Taverne völlig fehl am Platze erschien. Er saß in einer Nische hinten im Raum und hatte seine abgetragenen Stiefel auf den Tisch gelegt. Er war eindeutig im richtigen Alter und kräftig genug, um an der Front zu kämpfen. In einer Hand hielt er einen Krug Met und strich geistesabwesend mit dem Zeigefinger der anderen Hand über seinen dicken Rand. Und die ganze Zeit starrte er sie und Bransen mit mehr als nur flüchtigem Interesse an. Mit viel zu viel Interesse!
    Cadayle sagte sich, sie mache sich lächerlich und dass das Interesse des Mannes wie das jedes anderen ausschließlich der seltsamen Erscheinung des Storchs galt. Sie ließ sich gegenüber Callen auf dem Stuhl neben Bransen nieder.
    Callens Blick über ihre Schulter war die erste Warnung für Cadayle. Ehe sie sich umdrehen konnte, tätschelte schon eine kräftige Hand ihre Schulter.
    »Seid gegrüßt und sehr zum Wohle«, sagte der Mann, ging hinter Cadayle zum vierten Stuhl am Tisch. Erst sah er sie an, dann den Stuhl, als bäte er um Erlaubnis, sich zu setzen.
    Cadayle schaute zu ihrer Mutter, die kurz nickte.
    »Nehmt Platz«, sagte die jüngere Frau.
    Der Mann ließ sich schwer auf den Stuhl fallen und fixierte die ganze Zeit über Bransen. »Ihr seht aus, als hättet Ihr einen langen Weg hinter Euch.« Er gab der Bedienung hinter der Theke ein Zeichen, ihnen eine Runde Getränke zu bringen.
    »Mein Mann darf keinen Alkohol trinken«, sagte Cadayle leise.
    »Macht ihn auf den Füßen unsicher, nicht wahr?«, fragte der Mann. Cadayle funkelte ihn zornig an.
    »Entschuldigung, gute Lady«, sagte er mit wenig Überzeugungskraft. Er erhob sich halb von seinem Platz und deutete eine Verbeugung in Bransens Richtung an. »Im Krieg verwundet?«, fragte er auch diesmal ein wenig zu eindringlich.
    »Im Süden«, sagte Cadayle.
    »Ein

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