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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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atemlos.
            »Captain Jorgensen in höchst eigener Person«, bestätigte Regal. »Und was sagst du jetzt?«
            »Es stimmt mich traurig. David hat immer gesagt, Jorge habe Potential. Er muß stolz darauf gewesen sein, sein eigenes Schiff zu befehligen. Aber was für eine Katastrophe, als Kriegsgefangener zu enden.« Sie tupfte sich mit dem Taschentuch die Augen. »Ich verstehe nur nicht, warum dieser Mann bestreitet, Jorge sei Offizier. Wo er doch so offensichtlich sogar ein hoher Offizier ist.«
            »Ich weiß es nicht. Ich fürchte, er hat etwas gegen Jorge.«
            »Oh je. Jorge kann manchmal sehr aufsässig sein. David schrieb damals, daß Jorge sogar ihm einmal bei einer Meinungsverschiedenheit offen die Stirn geboten und widersprochen hat. David war amüsiert und nannte ihn einen mutigen jungen Heißsporn. Nur in seinem Brief an mich, natürlich. Heute ist Jorge älter, und ich kann mir nicht vorstellen, daß er eine Gefangenschaft geduldig hinnimmt. Vermutlich ist er wie ein Bär, den man an die Kette gelegt hat.«
            Regal wünschte, sie könnte diese Briefe lesen, alles, was ihr mehr über ihn verriet. Sie fragte sich, ob er jetzt gerade an sie dachte. Was für ein Schock es für ihn gewesen sein mußte, sie plötzlich dort zu sehen.
            »Wir müssen ihn da rausholen«, sagte sie zu Maria. »Du kannst dir nicht vorstellen, was für ein entsetzlicher Ort das ist.«
            »Er ist Kriegsgefangener, Regal. Ich glaube nicht, daß man viel tun kann.«
            »Er hat etwas Seltsames gesagt. Er hat mir Grüße an dich aufgetragen und an Edwina und so weiter, aber auch an Phillip. Wer ist Phillip?«
            »Frag mich nicht. Ich kenne keinen Phillip. Du mußt dich irren.«
            »Nein, ganz sicher nicht.«
            Regal ging im Zimmer auf und ab und ließ Maria in Ruhe darüber nachdenken. Plötzlich begann Maria zu lachen.
            »Oh, dieser Filou! Das muß man ihm wirklich lassen, er ist ein kluger Kopf. Er meint Arthur Phillip.«
            »Wer ist das?«
            »Mein liebes Kind! Konteradmiral Arthur Phillip, ehemaliger Gouverneur von Neusüdwales, einer von Davids engsten Freunden. Natürlich! Wenn irgend jemand Jorge helfen kann, dann Arthur. Ich muß ihm schreiben.«
            »Wieso kannst du nicht zu ihm gehen?«
            »Weil er den Großteil des Jahres in Bath verbringt. Ihn habe ich lange nicht mehr gesehen, aber Mrs. Phillip treffe ich recht oft. Wir arbeiten in einem Komitee zusammen, zur Unterstützung der Thames School für junge Seeleute.«
            »Was ist das?« Regal wollte alles hören, was mit dem Admiral zu tun hatte.
            »Eine Schule für die Söhne verstorbener oder versehrter Matrosen, Männer, die in der Marine gedient haben. Es ist eine hervorragende Idee, sie unterrichten und unterstützen diese Jungen von ihrem dreizehnten Lebensjahr an. Es ist so etwas wie ein Internat. Und wenn die Schulzeit um ist, treten sie als Leutnant zur See in die Marine ein.«
            »Was für eine gute Idee. Du hast mir nie davon erzählt.« Maria lächelte. »Du bist immer so beschäftigt, Regal. Ich hätte nicht gedacht, daß es dich interessieren könnte.«
            »Aber natürlich interessiert mich das. Was macht ihr? Geld für diese Schule sammeln?«
            »Ja. Aber es ist nicht so einfach, wohltätige Einrichtungen dieser Art sind derzeit nicht in Mode.«
            »Dann werde ich euch eine Spende geben. Wie wäre es mit fünfhundert Pfund?«
            »Bitte? Regal, es besteht kein Anlaß, gleich so verschwenderisch zu sein. Ich dachte eher an fünfzig.«
            Regal nahm ihr das Nähzeug ab und legte es beiseite. »Hör zu, Maria. Ich bin es so satt, immer nur Mrs. Charles Howth zu sein. Einfach nur seine Frau, eingesperrt in seinem Haus am Woburn Place. Ich will, daß die Leute zur Abwechslung auch einmal zur Kenntnis nehmen, wer ich bin. Du bekommst die Spende, wenn sie unter dem Namen Regal Howth eingetragen wird.« Sie klang so überzeugend, daß sie es beinah selbst geglaubt hätte. Sie war versucht zu sagen, daß sie ihre Spende verdreifachen würde, wenn der Admiral Jorge befreite, aber das sah zu sehr nach Bestechung aus. Nicht daß sie davor zurückgeschreckt wäre, irgendwen zu bestechen, aber diese Leute waren dafür zu fein. Man mußte sie mit

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